Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Abwässerung. letzterem eine sehr ansehnliche Belohnung bewilligte, über die Anwendung seinerMethode Untersuchungen anstellen, und andere darin belehren ließ. Wenn man nämlich mit dem Graben bis in das Thonlager eingedrungen ist, Elkington machte diese Erfindung zufällig, indem er in einem vergeblich an- Durch solche Gräben und Bohrlöcher wird dem in den Sand-, Kies- und Es können also durch die Anlage eines solchen mit Bohrlöchern versehenen Abwaͤſſerung. letzterem eine ſehr anſehnliche Belohnung bewilligte, uͤber die Anwendung ſeinerMethode Unterſuchungen anſtellen, und andere darin belehren ließ. Wenn man naͤmlich mit dem Graben bis in das Thonlager eingedrungen iſt, Elkington machte dieſe Erfindung zufaͤllig, indem er in einem vergeblich an- Durch ſolche Graͤben und Bohrloͤcher wird dem in den Sand-, Kies- und Es koͤnnen alſo durch die Anlage eines ſolchen mit Bohrloͤchern verſehenen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0186" n="164"/><fw place="top" type="header">Abwaͤſſerung.</fw><lb/> letzterem eine ſehr anſehnliche Belohnung bewilligte, uͤber die Anwendung ſeiner<lb/> Methode Unterſuchungen anſtellen, und andere darin belehren ließ.</p><lb/> <p>Wenn man naͤmlich mit dem Graben bis in das Thonlager eingedrungen iſt,<lb/> ſo macht man in der Sohle des Grabens entweder mit dem Spaten Verſenkungen,<lb/> oder aber, was voͤllig zureichend befunden, man bohrt nur mit einem ſtarken Erd-<lb/> bohrer Loͤcher durch die Thonlage durch, bis man auf dem ſandigen oder kieſigten<lb/> Waſſerbehaͤlter kommt, wo dann das Waſſer oft mit gewaltiger Macht aus dieſen<lb/> Loͤchern hervordringt, und ſich in dem Abfangegraben ergießt, aus welchem es<lb/> dann, da ſeine Sohle noch hoͤher liegt, wie der niedrigſte Theil der Gegend —<lb/> gewoͤhnlich ein darin herfließender Bach — durch den Abzugsgraben abflie-<lb/> ßen kann.</p><lb/> <p>Elkington machte dieſe Erfindung zufaͤllig, indem er in einem vergeblich an-<lb/> gelegten Graben ſtehend voll Unmuth mit einer eben daliegenden eiſernen Stange<lb/> auf den Boden ſtieß, hierdurch die nur noch duͤnne Thonlage durchbrach, worauf<lb/> das Waſſer mit ſolcher Gewalt hervorſprudelte, daß er ſich ſchnell aus dem Gra-<lb/> ben herausheben mußte. Nachdem er dieſem Waſſer Abzug gegeben, machte er<lb/> mit einem Bohrer mehrere Loͤcher, und legte auf die Weiſe die ganze Gegend bald<lb/> trocken. Er hat nachher auf dieſe Art eine Menge bewunderungswuͤrdiger Ent-<lb/> waͤſſerungen bewirkt, und ſein Name iſt hierdurch auf ewige Zeiten beruͤhmt ge-<lb/> worden. Es koͤmmt dieſer Fall indeſſen bei der Ziehung von Graͤben ſehr haͤufig<lb/> vor, und jeder mit Grabenziehen lange beſchaͤftigte Arbeiter kennt dieſes Hervor-<lb/> ſprudeln von Quellen aus dem thonigen Grunde eines Grabens. Elkington ver-<lb/> ſtand nur, die gehoͤrige Anwendung von dieſer zufaͤlligen Beobachtung zu machen.</p><lb/> <p>Durch ſolche Graͤben und Bohrloͤcher wird dem in den Sand-, Kies- und<lb/> Steinlagen des Erdbodens angehaͤuften Waſſer an der niedrigſten Stelle Ausfluß<lb/> verſchafft, und das Waſſer dann aus der ganzen Gegend durch die kommuniciren-<lb/> den durchlaſſenden Schichten und Adern dahin abgeleitet, indem ſich dieſe um ſo<lb/> ſtaͤrker oͤffnen, je mehr das Waſſer einen Zug dahin bekommt.</p><lb/> <p>Es koͤnnen alſo durch die Anlage eines ſolchen mit Bohrloͤchern verſehenen<lb/> Grabens — wenn man anders den Waſſerbehaͤlter oder eine Ader deſſelben rich-<lb/> tig trifft — alle Stellen, die uͤber der Horizontallinie ſeiner Sohle liegen, in<lb/> einer Gegend von weitem Umfange trocken gelegt, und alle hoͤheren Quellen zum<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [164/0186]
Abwaͤſſerung.
letzterem eine ſehr anſehnliche Belohnung bewilligte, uͤber die Anwendung ſeiner
Methode Unterſuchungen anſtellen, und andere darin belehren ließ.
Wenn man naͤmlich mit dem Graben bis in das Thonlager eingedrungen iſt,
ſo macht man in der Sohle des Grabens entweder mit dem Spaten Verſenkungen,
oder aber, was voͤllig zureichend befunden, man bohrt nur mit einem ſtarken Erd-
bohrer Loͤcher durch die Thonlage durch, bis man auf dem ſandigen oder kieſigten
Waſſerbehaͤlter kommt, wo dann das Waſſer oft mit gewaltiger Macht aus dieſen
Loͤchern hervordringt, und ſich in dem Abfangegraben ergießt, aus welchem es
dann, da ſeine Sohle noch hoͤher liegt, wie der niedrigſte Theil der Gegend —
gewoͤhnlich ein darin herfließender Bach — durch den Abzugsgraben abflie-
ßen kann.
Elkington machte dieſe Erfindung zufaͤllig, indem er in einem vergeblich an-
gelegten Graben ſtehend voll Unmuth mit einer eben daliegenden eiſernen Stange
auf den Boden ſtieß, hierdurch die nur noch duͤnne Thonlage durchbrach, worauf
das Waſſer mit ſolcher Gewalt hervorſprudelte, daß er ſich ſchnell aus dem Gra-
ben herausheben mußte. Nachdem er dieſem Waſſer Abzug gegeben, machte er
mit einem Bohrer mehrere Loͤcher, und legte auf die Weiſe die ganze Gegend bald
trocken. Er hat nachher auf dieſe Art eine Menge bewunderungswuͤrdiger Ent-
waͤſſerungen bewirkt, und ſein Name iſt hierdurch auf ewige Zeiten beruͤhmt ge-
worden. Es koͤmmt dieſer Fall indeſſen bei der Ziehung von Graͤben ſehr haͤufig
vor, und jeder mit Grabenziehen lange beſchaͤftigte Arbeiter kennt dieſes Hervor-
ſprudeln von Quellen aus dem thonigen Grunde eines Grabens. Elkington ver-
ſtand nur, die gehoͤrige Anwendung von dieſer zufaͤlligen Beobachtung zu machen.
Durch ſolche Graͤben und Bohrloͤcher wird dem in den Sand-, Kies- und
Steinlagen des Erdbodens angehaͤuften Waſſer an der niedrigſten Stelle Ausfluß
verſchafft, und das Waſſer dann aus der ganzen Gegend durch die kommuniciren-
den durchlaſſenden Schichten und Adern dahin abgeleitet, indem ſich dieſe um ſo
ſtaͤrker oͤffnen, je mehr das Waſſer einen Zug dahin bekommt.
Es koͤnnen alſo durch die Anlage eines ſolchen mit Bohrloͤchern verſehenen
Grabens — wenn man anders den Waſſerbehaͤlter oder eine Ader deſſelben rich-
tig trifft — alle Stellen, die uͤber der Horizontallinie ſeiner Sohle liegen, in
einer Gegend von weitem Umfange trocken gelegt, und alle hoͤheren Quellen zum
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