Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Urbarmachung der Moore und Brücher. Bohrlöcher abgefangen, und das Moor kann auf die Weise ausgetrocknet werden,ohne daß man selbiges bis auf den Grund zu durchstechen braucht. Man erreicht hierdurch den oft höchst wichtigen Vortheil, daß man das Wasser in einem höheren Niveau erhält, und es um so leichter abführen kann, was vielleicht ohne einen ge- waltigen Kanal, vom Grunde des Moores ab, nicht möglich wäre. Kommen dagegen die Quellen sämmtlich oder zum Theil unterhalb des Moo- §. 269. Moore von Dies nur als Anwendung des oben über Abwässerung im Allgemeinen Ge- §. 270.
Urbarmachung der Moore und Bruͤcher. Bohrloͤcher abgefangen, und das Moor kann auf die Weiſe ausgetrocknet werden,ohne daß man ſelbiges bis auf den Grund zu durchſtechen braucht. Man erreicht hierdurch den oft hoͤchſt wichtigen Vortheil, daß man das Waſſer in einem hoͤheren Niveau erhaͤlt, und es um ſo leichter abfuͤhren kann, was vielleicht ohne einen ge- waltigen Kanal, vom Grunde des Moores ab, nicht moͤglich waͤre. Kommen dagegen die Quellen ſaͤmmtlich oder zum Theil unterhalb des Moo- §. 269. Moore von Dies nur als Anwendung des oben uͤber Abwaͤſſerung im Allgemeinen Ge- §. 270.
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Urbarmachung der Moore und Bruͤcher.
Bohrloͤcher abgefangen, und das Moor kann auf die Weiſe ausgetrocknet werden,
ohne daß man ſelbiges bis auf den Grund zu durchſtechen braucht. Man erreicht
hierdurch den oft hoͤchſt wichtigen Vortheil, daß man das Waſſer in einem hoͤheren
Niveau erhaͤlt, und es um ſo leichter abfuͤhren kann, was vielleicht ohne einen ge-
waltigen Kanal, vom Grunde des Moores ab, nicht moͤglich waͤre.
Kommen dagegen die Quellen ſaͤmmtlich oder zum Theil unterhalb des Moo-
res ſelbſt hervor, ſo iſt kein anderes Mittel, als ſich nach angelegten mit dem
Grunde des Moores gleichſtehenden Haupt-Abzugsgraben in das Moor, auf der
unten zu beſchreibenden Art, hineinzuarbeiten, wo moͤglich zu dieſen Quellen
hinzudringen, und ſie noch in der feſten Unterlage ſelbſt abzuleiten.
§. 269.
Hat das Moor ſeine Naͤſſe von einem benachbarten, zuweilen ziemlich weit
entfernten Gewaͤſſer, deſſen Spiegel immer oder zu Zeiten hoͤher wie dieſer Grund
und mit demſelben durch durchlaſſende Schichten oder Adern unter der Erde in
Verbindung ſteht, — obwohl es manchmal durch betraͤchtliche Anhoͤhen auf der
Oberflaͤche davon getrennt ſeyn kann — ſo kommt es darauf an, ob man dem
Waſſer einen Abzug nach einem noch niedern Orte oder Fluſſe geben kann, wovon
auch die oben angefuͤhrten Crettéſchen Faͤlle ein Beiſpiel geben. Zuweilen
muß man aber durch einen offenen Kanal das Waſſer eben dahin wieder zuruͤckfuͤh-
ren, woher es unter der Erde kam. Wenn naͤmlich Fluͤſſe zu Zeiten anſchwellen
und dann wieder fallen, ſo draͤngt ſich bei ihrem hohen Stande, vermoͤge des
Drucks, Durchſinterungswaſſer nach entfernten Niederungen durch; erſcheint da-
ſelbſt zuweilen erſt am ſtaͤrkſten, wenn die Fluͤſſe ſchon gefallen ſind, bleibt nun
in den ſchwammigen Mooren ſtehen, oder zieht wenigſtens erſt ſehr ſpaͤt wieder
ab. Hier kann man zuweilen durch einen gerade auf den Fluß, zuweilen aber
nur durch einen ſchraͤg nach einer niederen Stelle deſſelben zugehenden Kanal das
Waſſer ſchnell wieder abfuͤhren, wenn der Fluß geſunken iſt. Man verſchließt
dieſen Kanal dann mit einer Schleuſe, wenn der Fluß anſchwillt, und man nicht
etwa die Stelle bewaͤſſern will, und oͤffnet ſie ſo wie er ſinkt, oder laͤßt dies durch
Fallſchleuſen durch das Waſſer ſelbſt geſchehen.
Moore von
Fluͤſſen.
Dies nur als Anwendung des oben uͤber Abwaͤſſerung im Allgemeinen Ge-
ſagten, auf die Moorkultur insbeſondere.
§. 270.
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