Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.

Bild:
<< vorherige Seite
Vorrede.


Mit diesem Bande übergebe ich also meinen Gönnern und Freunden
die Vollendung dieses Werks.

Ich schmeichle mir den höchsten Standpunkt, worauf die Landwirth-
schaft als Wissenschaft jetzt stehet, dargestellt zu haben. Dieser aber ist bei
weitem nicht der höchste, wohin sie gelangen kann; sie hat schon Fort-
schritte während der Bearbeitung dieses Werks gemacht. Ich werde auf
dem Grunde desselben mit meinen geliebten und treu verbundenen Mitar-
beitern am Institute zu Mögelin, Crome und Koppe, wovon sich jener
ganz dem naturwissenschaftlichen Fache in Bezug auf den Ackerbau, dieser
dem praktisch wissenschaftlichen gewidmet hat, fortarbeiten. Doch fordre
ich auch einen jeden Landwirth, der aus Liebe zur Sache die Feder er-
greift, nochmals auf, sich mit uns zur Vervollkommnung der Wissen-
schaft und zur Berichtigung ihrer Darstellung in diesem Werke zu ver-
binden. Meine Annalen der Fortschritte der Landwirthschaft sollen vor
allem dieser Kritik gewidmet seyn; ich werde jeden Beitrag dazu mit Dank
erkennen, wenn er mir auch anonym -- falls er sich dann nur nicht auf
spezielle Thatsachen, die der Bürgschaft wenigstens eines Namens bedür-
fen, gründet -- zugeschickt würde. Mein Streben geht dahin, die Spur
meines Daseins im deutschen Ackerbau für die Nachwelt zu hinterlassen,
aber so, daß sie leitend und nicht irre führend sey. Deshalb bitte ich so
dringend, mich zu warnen, wenn ich selbst irre zu gehen scheine.


Vorrede.


Mit dieſem Bande uͤbergebe ich alſo meinen Goͤnnern und Freunden
die Vollendung dieſes Werks.

Ich ſchmeichle mir den hoͤchſten Standpunkt, worauf die Landwirth-
ſchaft als Wiſſenſchaft jetzt ſtehet, dargeſtellt zu haben. Dieſer aber iſt bei
weitem nicht der hoͤchſte, wohin ſie gelangen kann; ſie hat ſchon Fort-
ſchritte waͤhrend der Bearbeitung dieſes Werks gemacht. Ich werde auf
dem Grunde deſſelben mit meinen geliebten und treu verbundenen Mitar-
beitern am Inſtitute zu Moͤgelin, Crome und Koppe, wovon ſich jener
ganz dem naturwiſſenſchaftlichen Fache in Bezug auf den Ackerbau, dieſer
dem praktiſch wiſſenſchaftlichen gewidmet hat, fortarbeiten. Doch fordre
ich auch einen jeden Landwirth, der aus Liebe zur Sache die Feder er-
greift, nochmals auf, ſich mit uns zur Vervollkommnung der Wiſſen-
ſchaft und zur Berichtigung ihrer Darſtellung in dieſem Werke zu ver-
binden. Meine Annalen der Fortſchritte der Landwirthſchaft ſollen vor
allem dieſer Kritik gewidmet ſeyn; ich werde jeden Beitrag dazu mit Dank
erkennen, wenn er mir auch anonym — falls er ſich dann nur nicht auf
ſpezielle Thatſachen, die der Buͤrgſchaft wenigſtens eines Namens beduͤr-
fen, gruͤndet — zugeſchickt wuͤrde. Mein Streben geht dahin, die Spur
meines Daſeins im deutſchen Ackerbau fuͤr die Nachwelt zu hinterlaſſen,
aber ſo, daß ſie leitend und nicht irre fuͤhrend ſey. Deshalb bitte ich ſo
dringend, mich zu warnen, wenn ich ſelbſt irre zu gehen ſcheine.


<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0011" n="[V]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorrede</hi>.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p><hi rendition="#in">M</hi>it die&#x017F;em Bande u&#x0364;bergebe ich al&#x017F;o meinen Go&#x0364;nnern und Freunden<lb/>
die Vollendung die&#x017F;es Werks.</p><lb/>
        <p>Ich &#x017F;chmeichle mir den ho&#x0364;ch&#x017F;ten Standpunkt, worauf die Landwirth-<lb/>
&#x017F;chaft als Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft jetzt &#x017F;tehet, darge&#x017F;tellt zu haben. Die&#x017F;er aber i&#x017F;t bei<lb/>
weitem nicht der ho&#x0364;ch&#x017F;te, wohin &#x017F;ie gelangen kann; &#x017F;ie hat &#x017F;chon Fort-<lb/>
&#x017F;chritte wa&#x0364;hrend der Bearbeitung die&#x017F;es Werks gemacht. Ich werde auf<lb/>
dem Grunde de&#x017F;&#x017F;elben mit meinen geliebten und treu verbundenen Mitar-<lb/>
beitern am In&#x017F;titute zu Mo&#x0364;gelin, <hi rendition="#g">Crome</hi> und <hi rendition="#g">Koppe</hi>, wovon &#x017F;ich jener<lb/>
ganz dem naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Fache in Bezug auf den Ackerbau, die&#x017F;er<lb/>
dem prakti&#x017F;ch wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen gewidmet hat, fortarbeiten. Doch fordre<lb/>
ich auch einen jeden Landwirth, der aus Liebe zur Sache die Feder er-<lb/>
greift, nochmals auf, &#x017F;ich mit uns zur Vervollkommnung der Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaft und zur Berichtigung ihrer Dar&#x017F;tellung in die&#x017F;em Werke zu ver-<lb/>
binden. Meine Annalen der Fort&#x017F;chritte der Landwirth&#x017F;chaft &#x017F;ollen vor<lb/>
allem die&#x017F;er Kritik gewidmet &#x017F;eyn; ich werde jeden Beitrag dazu mit Dank<lb/>
erkennen, wenn er mir auch anonym &#x2014; falls er &#x017F;ich dann nur nicht auf<lb/>
&#x017F;pezielle That&#x017F;achen, die der Bu&#x0364;rg&#x017F;chaft wenig&#x017F;tens eines Namens bedu&#x0364;r-<lb/>
fen, gru&#x0364;ndet &#x2014; zuge&#x017F;chickt wu&#x0364;rde. Mein Streben geht dahin, die Spur<lb/>
meines Da&#x017F;eins im deut&#x017F;chen Ackerbau fu&#x0364;r die Nachwelt zu hinterla&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
aber &#x017F;o, daß &#x017F;ie leitend und nicht irre fu&#x0364;hrend &#x017F;ey. Deshalb bitte ich &#x017F;o<lb/>
dringend, mich zu warnen, wenn ich &#x017F;elb&#x017F;t irre zu gehen &#x017F;cheine.</p><lb/>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[[V]/0011] Vorrede. Mit dieſem Bande uͤbergebe ich alſo meinen Goͤnnern und Freunden die Vollendung dieſes Werks. Ich ſchmeichle mir den hoͤchſten Standpunkt, worauf die Landwirth- ſchaft als Wiſſenſchaft jetzt ſtehet, dargeſtellt zu haben. Dieſer aber iſt bei weitem nicht der hoͤchſte, wohin ſie gelangen kann; ſie hat ſchon Fort- ſchritte waͤhrend der Bearbeitung dieſes Werks gemacht. Ich werde auf dem Grunde deſſelben mit meinen geliebten und treu verbundenen Mitar- beitern am Inſtitute zu Moͤgelin, Crome und Koppe, wovon ſich jener ganz dem naturwiſſenſchaftlichen Fache in Bezug auf den Ackerbau, dieſer dem praktiſch wiſſenſchaftlichen gewidmet hat, fortarbeiten. Doch fordre ich auch einen jeden Landwirth, der aus Liebe zur Sache die Feder er- greift, nochmals auf, ſich mit uns zur Vervollkommnung der Wiſſen- ſchaft und zur Berichtigung ihrer Darſtellung in dieſem Werke zu ver- binden. Meine Annalen der Fortſchritte der Landwirthſchaft ſollen vor allem dieſer Kritik gewidmet ſeyn; ich werde jeden Beitrag dazu mit Dank erkennen, wenn er mir auch anonym — falls er ſich dann nur nicht auf ſpezielle Thatſachen, die der Buͤrgſchaft wenigſtens eines Namens beduͤr- fen, gruͤndet — zugeſchickt wuͤrde. Mein Streben geht dahin, die Spur meines Daſeins im deutſchen Ackerbau fuͤr die Nachwelt zu hinterlaſſen, aber ſo, daß ſie leitend und nicht irre fuͤhrend ſey. Deshalb bitte ich ſo dringend, mich zu warnen, wenn ich ſelbſt irre zu gehen ſcheine.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/11
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. [V]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/11>, abgerufen am 03.12.2024.