Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.Mastung des Rindviehes. Schwere dieser Schaale so getroffen seyn, daß die geringste Vermehrung desselbenden Kasten, wenn er leer ist, hebt. Bei der zehnfachen Verlängerung dieses Bal- kens wirkt jedes Gewicht zehnfach. Der Zehntheil eines Pfundes hebt ein Pfund, oder ein Pfund hebt zehn Pfund. Das Gewicht des eingelassenen Stück Viehes ist erreicht, sobald sich der Kasten im mindesten zu bewegen anfängt. Denn ihn höher zu heben, würde das Vieh scheu machen. Eine solche Waage kann in einem Stalle angebracht werden, wenn man die Angeln, auf welchem der Waagebalken ruht, zwischen zwei Balken hängt; oder auf dem Hofe, wo aber ein besonderes Gestell dazu errichtet werden muß. Eine solche Waage ist überdieß zum Abwä- gen des Futters höchst nützlich. Einige haben das Gewicht eines Thiers durch die von gewissen Theilen genom- Aus dem lebenden Gewichte des Viehes läßt sich aber nach den Erfahrungen die Hälfte . . . = 350 Pfd. 4/7 . . . . = 400 - = 750 Pfd. dividirt mit 2 . . = 375 Pfd. Maſtung des Rindviehes. Schwere dieſer Schaale ſo getroffen ſeyn, daß die geringſte Vermehrung deſſelbenden Kaſten, wenn er leer iſt, hebt. Bei der zehnfachen Verlaͤngerung dieſes Bal- kens wirkt jedes Gewicht zehnfach. Der Zehntheil eines Pfundes hebt ein Pfund, oder ein Pfund hebt zehn Pfund. Das Gewicht des eingelaſſenen Stuͤck Viehes iſt erreicht, ſobald ſich der Kaſten im mindeſten zu bewegen anfaͤngt. Denn ihn hoͤher zu heben, wuͤrde das Vieh ſcheu machen. Eine ſolche Waage kann in einem Stalle angebracht werden, wenn man die Angeln, auf welchem der Waagebalken ruht, zwiſchen zwei Balken haͤngt; oder auf dem Hofe, wo aber ein beſonderes Geſtell dazu errichtet werden muß. Eine ſolche Waage iſt uͤberdieß zum Abwaͤ- gen des Futters hoͤchſt nuͤtzlich. Einige haben das Gewicht eines Thiers durch die von gewiſſen Theilen genom- Aus dem lebenden Gewichte des Viehes laͤßt ſich aber nach den Erfahrungen die Haͤlfte . . . = 350 Pfd. 4/7 . . . . = 400 - = 750 Pfd. dividirt mit 2 . . = 375 Pfd. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0388" n="364"/><fw place="top" type="header">Maſtung des Rindviehes.</fw><lb/> Schwere dieſer Schaale ſo getroffen ſeyn, daß die geringſte Vermehrung deſſelben<lb/> den Kaſten, wenn er leer iſt, hebt. Bei der zehnfachen Verlaͤngerung dieſes Bal-<lb/> kens wirkt jedes Gewicht zehnfach. Der Zehntheil eines Pfundes hebt ein Pfund,<lb/> oder ein Pfund hebt zehn Pfund. Das Gewicht des eingelaſſenen Stuͤck Viehes<lb/> iſt erreicht, ſobald ſich der Kaſten im mindeſten zu bewegen anfaͤngt. Denn ihn<lb/> hoͤher zu heben, wuͤrde das Vieh ſcheu machen. Eine ſolche Waage kann in einem<lb/> Stalle angebracht werden, wenn man die Angeln, auf welchem der Waagebalken<lb/> ruht, zwiſchen zwei Balken haͤngt; oder auf dem Hofe, wo aber ein beſonderes<lb/> Geſtell dazu errichtet werden muß. Eine ſolche Waage iſt uͤberdieß zum Abwaͤ-<lb/> gen des Futters hoͤchſt nuͤtzlich.</p><lb/> <p>Einige haben das Gewicht eines Thiers durch die von gewiſſen Theilen genom-<lb/> menen Dimenſionen nach verſchiedenen arithmetiſchen Formeln finden wollen. Wenn<lb/> dies uͤberhaupt mit einiger Sicherheit geſchehen kann, ſo findet es doch nur bei<lb/> einer beſtimmten Viehra<hi rendition="#aq">ç</hi>e ſtatt, und es muͤßte fuͤr jede Viehra<hi rendition="#aq">ç</hi>e eine beſondere<lb/> Formel empiriſch ausgemittelt werden. Hiervon hat man ſich in England ſchon<lb/> uͤberzeugt. So wie die Sache jetzt ſtehet, wuͤrde es ſehr gewagt ſeyn, ſich darauf<lb/> zu verlaſſen.</p><lb/> <p>Aus dem lebenden Gewichte des Viehes laͤßt ſich aber nach den Erfahrungen<lb/> der Englaͤnder das Fleiſchergewicht mit ziemlicher Beſtimmtheit auffinden. Unter<lb/> Fleiſchergewicht verſteht man das, was der Ochſe wiegt, wenn er in der Winde<lb/> haͤngt, nachdem der Kopf, Vorderarme, Eingeweide und das Talg ihm genom-<lb/> men worden; das Gewicht, was er, wie man es nennt, haakenrein am Fleiſche<lb/> giebt. Man muß dabei aber doch den verſchiedenen Zuſtand des Ochſen erwaͤ-<lb/> gen. Bei einem Ochſen, der nicht ganz abgemagert iſt, aber doch noch kein Fett<lb/> aufgeſetzt hat, giebt Procter Anderdon folgende Formel: Nimm die Haͤlfte des<lb/> lebenden Gewichts, und ſetze dazu 4/7 des Ganzen, dividire es dann mit 2, und<lb/> das Facit giebt das Fleiſchergewicht. Z. B. Ein Ochſe wiegt lebendig 700 Pfd.</p><lb/> <list> <item>die Haͤlfte . . . = 350 Pfd.</item><lb/> <item>4/7 . . . . <hi rendition="#u">= 400 -</hi></item><lb/> <item> <hi rendition="#et">= 750 Pfd.</hi> </item><lb/> <item>dividirt mit 2 . . = 375 Pfd.</item> </list><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [364/0388]
Maſtung des Rindviehes.
Schwere dieſer Schaale ſo getroffen ſeyn, daß die geringſte Vermehrung deſſelben
den Kaſten, wenn er leer iſt, hebt. Bei der zehnfachen Verlaͤngerung dieſes Bal-
kens wirkt jedes Gewicht zehnfach. Der Zehntheil eines Pfundes hebt ein Pfund,
oder ein Pfund hebt zehn Pfund. Das Gewicht des eingelaſſenen Stuͤck Viehes
iſt erreicht, ſobald ſich der Kaſten im mindeſten zu bewegen anfaͤngt. Denn ihn
hoͤher zu heben, wuͤrde das Vieh ſcheu machen. Eine ſolche Waage kann in einem
Stalle angebracht werden, wenn man die Angeln, auf welchem der Waagebalken
ruht, zwiſchen zwei Balken haͤngt; oder auf dem Hofe, wo aber ein beſonderes
Geſtell dazu errichtet werden muß. Eine ſolche Waage iſt uͤberdieß zum Abwaͤ-
gen des Futters hoͤchſt nuͤtzlich.
Einige haben das Gewicht eines Thiers durch die von gewiſſen Theilen genom-
menen Dimenſionen nach verſchiedenen arithmetiſchen Formeln finden wollen. Wenn
dies uͤberhaupt mit einiger Sicherheit geſchehen kann, ſo findet es doch nur bei
einer beſtimmten Viehraçe ſtatt, und es muͤßte fuͤr jede Viehraçe eine beſondere
Formel empiriſch ausgemittelt werden. Hiervon hat man ſich in England ſchon
uͤberzeugt. So wie die Sache jetzt ſtehet, wuͤrde es ſehr gewagt ſeyn, ſich darauf
zu verlaſſen.
Aus dem lebenden Gewichte des Viehes laͤßt ſich aber nach den Erfahrungen
der Englaͤnder das Fleiſchergewicht mit ziemlicher Beſtimmtheit auffinden. Unter
Fleiſchergewicht verſteht man das, was der Ochſe wiegt, wenn er in der Winde
haͤngt, nachdem der Kopf, Vorderarme, Eingeweide und das Talg ihm genom-
men worden; das Gewicht, was er, wie man es nennt, haakenrein am Fleiſche
giebt. Man muß dabei aber doch den verſchiedenen Zuſtand des Ochſen erwaͤ-
gen. Bei einem Ochſen, der nicht ganz abgemagert iſt, aber doch noch kein Fett
aufgeſetzt hat, giebt Procter Anderdon folgende Formel: Nimm die Haͤlfte des
lebenden Gewichts, und ſetze dazu 4/7 des Ganzen, dividire es dann mit 2, und
das Facit giebt das Fleiſchergewicht. Z. B. Ein Ochſe wiegt lebendig 700 Pfd.
die Haͤlfte . . . = 350 Pfd.
4/7 . . . . = 400 -
= 750 Pfd.
dividirt mit 2 . . = 375 Pfd.
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