Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

gerade in die Getreide-Ernte gefallen, wo ohne-
hin der Mangel an Arbeitern so sehr zu besor
gen war. Also ward das Abweiden fortgesetzt,
und es fanden 10 Wochen lang im Durchschnitt,
50 Stück Rindvieh eine reichliche Weide auf
70, nach Abzug der Luzerne, dem Schlage blei-
benden Morgen, die geschätzt ist zu 180 Rthlr.
Rein-Ertrag.

Schlag II. Er hatte nach der getroffenen
Abänderung der Schläge 88 Morgen behalten.
Der größere Theil, der schon bei dem Hackfrucht-
bau im Jahre 1807 vertieft war, ward nun
mit doppeltem Pflügen auf 10 Zoll gewende-
pflügt, das übrige auf 7 Zoll vertieft. Es ward
nicht der ganze Schlag zum Hackfruchtbau ge-
düngt, weil ein durchbraachter Außenschlag ganz
durchdüngt werden sollte, und man diesem Lande
noch Kraft genug zum Kartoffelbau zutrauen
konnte. Das übrige sollte im Herbste nachge-
düngt werden. Deshalb kamen nur 580 Fuder
Mist zu den Hackfrüchten.

67 Morgen mit Kartoffeln bestellt gaben
2341/2 Wispel. Der Ertrag der Kartoffeln war,
wie allgemein in diesem Jahre, nicht stark. Sie
hatten nicht früh vegetiren können, und die früh
hervorgekommenen erlitten einen Stoß durch die

gerade in die Getreide-Ernte gefallen, wo ohne-
hin der Mangel an Arbeitern ſo ſehr zu beſor
gen war. Alſo ward das Abweiden fortgeſetzt,
und es fanden 10 Wochen lang im Durchſchnitt,
50 Stuͤck Rindvieh eine reichliche Weide auf
70, nach Abzug der Luzerne, dem Schlage blei-
benden Morgen, die geſchaͤtzt iſt zu 180 Rthlr.
Rein-Ertrag.

Schlag II. Er hatte nach der getroffenen
Abaͤnderung der Schlaͤge 88 Morgen behalten.
Der groͤßere Theil, der ſchon bei dem Hackfrucht-
bau im Jahre 1807 vertieft war, ward nun
mit doppeltem Pfluͤgen auf 10 Zoll gewende-
pfluͤgt, das uͤbrige auf 7 Zoll vertieft. Es ward
nicht der ganze Schlag zum Hackfruchtbau ge-
duͤngt, weil ein durchbraachter Außenſchlag ganz
durchduͤngt werden ſollte, und man dieſem Lande
noch Kraft genug zum Kartoffelbau zutrauen
konnte. Das uͤbrige ſollte im Herbſte nachge-
duͤngt werden. Deshalb kamen nur 580 Fuder
Miſt zu den Hackfruͤchten.

67 Morgen mit Kartoffeln beſtellt gaben
234½ Wispel. Der Ertrag der Kartoffeln war,
wie allgemein in dieſem Jahre, nicht ſtark. Sie
hatten nicht fruͤh vegetiren koͤnnen, und die fruͤh
hervorgekommenen erlitten einen Stoß durch die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0150" n="133"/>
gerade in die Getreide-Ernte gefallen, wo ohne-<lb/>
hin der Mangel an Arbeitern &#x017F;o &#x017F;ehr zu be&#x017F;or<lb/>
gen war. Al&#x017F;o ward das Abweiden fortge&#x017F;etzt,<lb/>
und es fanden 10 Wochen lang im Durch&#x017F;chnitt,<lb/>
50 Stu&#x0364;ck Rindvieh eine reichliche Weide auf<lb/>
70, nach Abzug der Luzerne, dem Schlage blei-<lb/>
benden Morgen, die ge&#x017F;cha&#x0364;tzt i&#x017F;t zu 180 Rthlr.<lb/>
Rein-Ertrag.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#g">Schlag</hi><hi rendition="#aq">II.</hi> Er hatte nach der getroffenen<lb/>
Aba&#x0364;nderung der Schla&#x0364;ge 88 Morgen behalten.<lb/>
Der gro&#x0364;ßere Theil, der &#x017F;chon bei dem Hackfrucht-<lb/>
bau im Jahre 1807 vertieft war, ward nun<lb/>
mit doppeltem Pflu&#x0364;gen auf 10 Zoll gewende-<lb/>
pflu&#x0364;gt, das u&#x0364;brige auf 7 Zoll vertieft. Es ward<lb/>
nicht der ganze Schlag zum Hackfruchtbau ge-<lb/>
du&#x0364;ngt, weil ein durchbraachter Außen&#x017F;chlag ganz<lb/>
durchdu&#x0364;ngt werden &#x017F;ollte, und man die&#x017F;em Lande<lb/>
noch Kraft genug zum Kartoffelbau zutrauen<lb/>
konnte. Das u&#x0364;brige &#x017F;ollte im Herb&#x017F;te nachge-<lb/>
du&#x0364;ngt werden. Deshalb kamen nur 580 Fuder<lb/>
Mi&#x017F;t zu den Hackfru&#x0364;chten.</p><lb/>
        <p>67 Morgen mit Kartoffeln be&#x017F;tellt gaben<lb/>
234½ Wispel. Der Ertrag der Kartoffeln war,<lb/>
wie allgemein in die&#x017F;em Jahre, nicht &#x017F;tark. Sie<lb/>
hatten nicht fru&#x0364;h vegetiren ko&#x0364;nnen, und die fru&#x0364;h<lb/>
hervorgekommenen erlitten einen Stoß durch die<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0150] gerade in die Getreide-Ernte gefallen, wo ohne- hin der Mangel an Arbeitern ſo ſehr zu beſor gen war. Alſo ward das Abweiden fortgeſetzt, und es fanden 10 Wochen lang im Durchſchnitt, 50 Stuͤck Rindvieh eine reichliche Weide auf 70, nach Abzug der Luzerne, dem Schlage blei- benden Morgen, die geſchaͤtzt iſt zu 180 Rthlr. Rein-Ertrag. Schlag II. Er hatte nach der getroffenen Abaͤnderung der Schlaͤge 88 Morgen behalten. Der groͤßere Theil, der ſchon bei dem Hackfrucht- bau im Jahre 1807 vertieft war, ward nun mit doppeltem Pfluͤgen auf 10 Zoll gewende- pfluͤgt, das uͤbrige auf 7 Zoll vertieft. Es ward nicht der ganze Schlag zum Hackfruchtbau ge- duͤngt, weil ein durchbraachter Außenſchlag ganz durchduͤngt werden ſollte, und man dieſem Lande noch Kraft genug zum Kartoffelbau zutrauen konnte. Das uͤbrige ſollte im Herbſte nachge- duͤngt werden. Deshalb kamen nur 580 Fuder Miſt zu den Hackfruͤchten. 67 Morgen mit Kartoffeln beſtellt gaben 234½ Wispel. Der Ertrag der Kartoffeln war, wie allgemein in dieſem Jahre, nicht ſtark. Sie hatten nicht fruͤh vegetiren koͤnnen, und die fruͤh hervorgekommenen erlitten einen Stoß durch die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/150
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/150>, abgerufen am 23.11.2024.