bung der Versuche -- vielmehr des einen gro- ßen concreten Versuchs -- die ich hier anzustel- len von Anfang an beschlossen hatte, und das Resultat derselben, in so fern sich solches schon ergeben kann.
Man erwarte hier keine Versuche mit neuen Getreidearten aus Tunis oder Botanibay, und über den hundert- oder tausendfältigen Ertrag, den sie, einzeln im Gartenboden gesteckt und sorg- fältig gepflegt, eben so gut wie unsere gewöhn- lichen, geben können; noch über Arakatscha- und Peruanische Kartoffeln, oder über Sonnenblumen- und Reisbau und dergleichen Wunderdinge, über die ich schon vor 30 Jahren völlig aufs Reine war; eben so wenig über enorme Produktionen, die mit noch enormerem Kraft- und Düngerauf- wand allerdings erreicht werden können. Es kom- men lauter gewöhnliche und an sich ziemlich allgemein bekannte Dinge vor.
Die Aufgabe, welche ich hier faktisch zu lö- sen unternahm, war die:
Zu zeigen, wie ein Gut unter den Verhältnissen und mit dem Boden, die in der Mark Brandenburg die häufig- sten sind, nämlich mit einem mehr oder minder lehmigen Sandboden, der größ-
bung der Verſuche — vielmehr des einen gro- ßen concreten Verſuchs — die ich hier anzuſtel- len von Anfang an beſchloſſen hatte, und das Reſultat derſelben, in ſo fern ſich ſolches ſchon ergeben kann.
Man erwarte hier keine Verſuche mit neuen Getreidearten aus Tunis oder Botanibay, und uͤber den hundert- oder tauſendfaͤltigen Ertrag, den ſie, einzeln im Gartenboden geſteckt und ſorg- faͤltig gepflegt, eben ſo gut wie unſere gewoͤhn- lichen, geben koͤnnen; noch uͤber Arakatſcha- und Peruaniſche Kartoffeln, oder uͤber Sonnenblumen- und Reisbau und dergleichen Wunderdinge, uͤber die ich ſchon vor 30 Jahren voͤllig aufs Reine war; eben ſo wenig uͤber enorme Produktionen, die mit noch enormerem Kraft- und Duͤngerauf- wand allerdings erreicht werden koͤnnen. Es kom- men lauter gewoͤhnliche und an ſich ziemlich allgemein bekannte Dinge vor.
Die Aufgabe, welche ich hier faktiſch zu loͤ- ſen unternahm, war die:
Zu zeigen, wie ein Gut unter den Verhaͤltniſſen und mit dem Boden, die in der Mark Brandenburg die haͤufig- ſten ſind, naͤmlich mit einem mehr oder minder lehmigen Sandboden, der groͤß-
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bung der Verſuche — vielmehr des einen gro-
ßen concreten Verſuchs — die ich hier anzuſtel-
len von Anfang an beſchloſſen hatte, und das
Reſultat derſelben, in ſo fern ſich ſolches ſchon
ergeben kann.
Man erwarte hier keine Verſuche mit neuen
Getreidearten aus Tunis oder Botanibay, und
uͤber den hundert- oder tauſendfaͤltigen Ertrag,
den ſie, einzeln im Gartenboden geſteckt und ſorg-
faͤltig gepflegt, eben ſo gut wie unſere gewoͤhn-
lichen, geben koͤnnen; noch uͤber Arakatſcha- und
Peruaniſche Kartoffeln, oder uͤber Sonnenblumen-
und Reisbau und dergleichen Wunderdinge, uͤber
die ich ſchon vor 30 Jahren voͤllig aufs Reine
war; eben ſo wenig uͤber enorme Produktionen,
die mit noch enormerem Kraft- und Duͤngerauf-
wand allerdings erreicht werden koͤnnen. Es kom-
men lauter gewoͤhnliche und an ſich ziemlich allgemein
bekannte Dinge vor.
Die Aufgabe, welche ich hier faktiſch zu loͤ-
ſen unternahm, war die:
Zu zeigen, wie ein Gut unter den
Verhaͤltniſſen und mit dem Boden, die
in der Mark Brandenburg die haͤufig-
ſten ſind, naͤmlich mit einem mehr oder
minder lehmigen Sandboden, der groͤß-
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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/20>, abgerufen am 21.11.2024.
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