sorgfältig bearbeitet und von Steinen ziemlich gereinigt.
Im Jahr 1811 trug das theils gemergelte, theils gemoderte Land, 46 Morgen, Roggen, der in diesem Jahre nirgends schöner zu finden war, und gab 396 Scheffel Ausdrusch heraus. Der gemergelte Roggen war unstreitig besser als der gemoderte; ist aber nicht abgesondert worden. Der Weizen aber, welchen wir auf 16 Morgen, die zugleich gemergelt und gemodert waren, ge- drillet hatten, verschien auf höhere Stellen ganz, und zeigte sich nur in den Gründen stark und hoch. Er gab 44 Scheffel, die eigentlich nur von 4 -- 5 Morgen gewonnen wurden; denn die schlechten Stellen wurden nicht einmal abgeern- tet. Auf dem erwähnten Triangel war auch et- was Roggen gesäet, und dieser zum Versuch im Frühjahr mit jenem Moder schwach überfahren worden. Der Versuch gab aber ein äußerst schlechtes Resultat; der oben aufliegende schwarze Moder sog nur die brennenden Sonnenstralen um so stärker ein, ohne sich auflösen zu können, und der Roggen stand fast besser an einigen Stellen, wohin kein Moder gekommen war. Er gab nicht die Einsaat wieder. Unter dem gemer- gelten und gemoderten Roggen ward rother Klee
ſorgfaͤltig bearbeitet und von Steinen ziemlich gereinigt.
Im Jahr 1811 trug das theils gemergelte, theils gemoderte Land, 46 Morgen, Roggen, der in dieſem Jahre nirgends ſchoͤner zu finden war, und gab 396 Scheffel Ausdruſch heraus. Der gemergelte Roggen war unſtreitig beſſer als der gemoderte; iſt aber nicht abgeſondert worden. Der Weizen aber, welchen wir auf 16 Morgen, die zugleich gemergelt und gemodert waren, ge- drillet hatten, verſchien auf hoͤhere Stellen ganz, und zeigte ſich nur in den Gruͤnden ſtark und hoch. Er gab 44 Scheffel, die eigentlich nur von 4 — 5 Morgen gewonnen wurden; denn die ſchlechten Stellen wurden nicht einmal abgeern- tet. Auf dem erwaͤhnten Triangel war auch et- was Roggen geſaͤet, und dieſer zum Verſuch im Fruͤhjahr mit jenem Moder ſchwach uͤberfahren worden. Der Verſuch gab aber ein aͤußerſt ſchlechtes Reſultat; der oben aufliegende ſchwarze Moder ſog nur die brennenden Sonnenſtralen um ſo ſtaͤrker ein, ohne ſich aufloͤſen zu koͤnnen, und der Roggen ſtand faſt beſſer an einigen Stellen, wohin kein Moder gekommen war. Er gab nicht die Einſaat wieder. Unter dem gemer- gelten und gemoderten Roggen ward rother Klee
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[183/0200]
ſorgfaͤltig bearbeitet und von Steinen ziemlich
gereinigt.
Im Jahr 1811 trug das theils gemergelte,
theils gemoderte Land, 46 Morgen, Roggen, der
in dieſem Jahre nirgends ſchoͤner zu finden war,
und gab 396 Scheffel Ausdruſch heraus. Der
gemergelte Roggen war unſtreitig beſſer als der
gemoderte; iſt aber nicht abgeſondert worden.
Der Weizen aber, welchen wir auf 16 Morgen,
die zugleich gemergelt und gemodert waren, ge-
drillet hatten, verſchien auf hoͤhere Stellen ganz,
und zeigte ſich nur in den Gruͤnden ſtark und
hoch. Er gab 44 Scheffel, die eigentlich nur
von 4 — 5 Morgen gewonnen wurden; denn die
ſchlechten Stellen wurden nicht einmal abgeern-
tet. Auf dem erwaͤhnten Triangel war auch et-
was Roggen geſaͤet, und dieſer zum Verſuch im
Fruͤhjahr mit jenem Moder ſchwach uͤberfahren
worden. Der Verſuch gab aber ein aͤußerſt
ſchlechtes Reſultat; der oben aufliegende ſchwarze
Moder ſog nur die brennenden Sonnenſtralen
um ſo ſtaͤrker ein, ohne ſich aufloͤſen zu koͤnnen,
und der Roggen ſtand faſt beſſer an einigen
Stellen, wohin kein Moder gekommen war. Er
gab nicht die Einſaat wieder. Unter dem gemer-
gelten und gemoderten Roggen ward rother Klee
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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/200>, abgerufen am 21.11.2024.
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