tut aber besetzt ist, kann keine verkauft werden. Auf ein Pfund Butter gehen im Durchschnitt 12 Quart. Die abgerahmte saure Milch, der Käse und die Buttermilch sind sehr geringe be- rechnet, und es ward das Quart Milch beim Buttern wohl kaum zu 7 Pf. benutzt. Im all- gemeinen Durchschnitt ist das Quart ganz nahe an 8 Pfennig (7,956) benutzt worden. Dies ist bei gewöhnlichen ländlichen Verhältnissen, wo Milch und frische Tischbutter nicht nach Städ- ten gehet, hoch genug.
Die Milch einer Kuh ist benutzt zu 35 Rthlr. 18 Gr. 11 Pf. Die Kälber sind, mehr zur Aufzucht als zum Schlachten, im allgemeinen Durchschnitt zu 61/2 Rthlr. bezahlt. Da aber manche verunglücken, so läßt sich das im Durch- schnitt vierwöchentliche Kalb einer Kuh nicht höher als zu 5 Rthlr. annehmen. Folglich giebt die Kuh einen Ertrag von 40 Rthlr. 18 Gr. 11 Pf.
So viel dies zu seyn scheint, so bezahlt doch die Kuherei im Ganzen nur so eben ihre Kosten, wenn Stroh und Mist gegen einander aufgerechnet werden. In den 8 Jahren hat der Ertrag des im Kuhstalle gehaltenen Viehes die Kosten nur um 248 Rthlr. überwogen. Die
tut aber beſetzt iſt, kann keine verkauft werden. Auf ein Pfund Butter gehen im Durchſchnitt 12 Quart. Die abgerahmte ſaure Milch, der Kaͤſe und die Buttermilch ſind ſehr geringe be- rechnet, und es ward das Quart Milch beim Buttern wohl kaum zu 7 Pf. benutzt. Im all- gemeinen Durchſchnitt iſt das Quart ganz nahe an 8 Pfennig (7,956) benutzt worden. Dies iſt bei gewoͤhnlichen laͤndlichen Verhaͤltniſſen, wo Milch und friſche Tiſchbutter nicht nach Staͤd- ten gehet, hoch genug.
Die Milch einer Kuh iſt benutzt zu 35 Rthlr. 18 Gr. 11 Pf. Die Kaͤlber ſind, mehr zur Aufzucht als zum Schlachten, im allgemeinen Durchſchnitt zu 6½ Rthlr. bezahlt. Da aber manche verungluͤcken, ſo laͤßt ſich das im Durch- ſchnitt vierwoͤchentliche Kalb einer Kuh nicht hoͤher als zu 5 Rthlr. annehmen. Folglich giebt die Kuh einen Ertrag von 40 Rthlr. 18 Gr. 11 Pf.
So viel dies zu ſeyn ſcheint, ſo bezahlt doch die Kuherei im Ganzen nur ſo eben ihre Koſten, wenn Stroh und Miſt gegen einander aufgerechnet werden. In den 8 Jahren hat der Ertrag des im Kuhſtalle gehaltenen Viehes die Koſten nur um 248 Rthlr. uͤberwogen. Die
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0229"n="212"/>
tut aber beſetzt iſt, kann keine verkauft werden.<lb/>
Auf ein Pfund Butter gehen im Durchſchnitt<lb/>
12 Quart. Die abgerahmte ſaure Milch, der<lb/>
Kaͤſe und die Buttermilch ſind ſehr geringe be-<lb/>
rechnet, und es ward das Quart Milch beim<lb/>
Buttern wohl kaum zu 7 Pf. benutzt. Im all-<lb/>
gemeinen Durchſchnitt iſt das Quart ganz nahe<lb/>
an 8 Pfennig (7,956) benutzt worden. Dies<lb/>
iſt bei gewoͤhnlichen laͤndlichen Verhaͤltniſſen, wo<lb/>
Milch und friſche Tiſchbutter nicht nach Staͤd-<lb/>
ten gehet, hoch genug.</p><lb/><p>Die Milch einer Kuh iſt benutzt zu 35 Rthlr.<lb/>
18 Gr. 11 Pf. Die Kaͤlber ſind, mehr zur<lb/>
Aufzucht als zum Schlachten, im allgemeinen<lb/>
Durchſchnitt zu 6½ Rthlr. bezahlt. Da aber<lb/>
manche verungluͤcken, ſo laͤßt ſich das im Durch-<lb/>ſchnitt vierwoͤchentliche Kalb einer Kuh nicht<lb/>
hoͤher als zu 5 Rthlr. annehmen. Folglich giebt<lb/>
die Kuh einen Ertrag von 40 Rthlr. 18 Gr.<lb/>
11 Pf.</p><lb/><p>So viel dies zu ſeyn ſcheint, ſo bezahlt<lb/>
doch die Kuherei im Ganzen nur ſo eben ihre<lb/>
Koſten, wenn Stroh und Miſt gegen einander<lb/>
aufgerechnet werden. In den 8 Jahren hat der<lb/>
Ertrag des im Kuhſtalle gehaltenen Viehes die<lb/>
Koſten nur um 248 Rthlr. uͤberwogen. Die<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[212/0229]
tut aber beſetzt iſt, kann keine verkauft werden.
Auf ein Pfund Butter gehen im Durchſchnitt
12 Quart. Die abgerahmte ſaure Milch, der
Kaͤſe und die Buttermilch ſind ſehr geringe be-
rechnet, und es ward das Quart Milch beim
Buttern wohl kaum zu 7 Pf. benutzt. Im all-
gemeinen Durchſchnitt iſt das Quart ganz nahe
an 8 Pfennig (7,956) benutzt worden. Dies
iſt bei gewoͤhnlichen laͤndlichen Verhaͤltniſſen, wo
Milch und friſche Tiſchbutter nicht nach Staͤd-
ten gehet, hoch genug.
Die Milch einer Kuh iſt benutzt zu 35 Rthlr.
18 Gr. 11 Pf. Die Kaͤlber ſind, mehr zur
Aufzucht als zum Schlachten, im allgemeinen
Durchſchnitt zu 6½ Rthlr. bezahlt. Da aber
manche verungluͤcken, ſo laͤßt ſich das im Durch-
ſchnitt vierwoͤchentliche Kalb einer Kuh nicht
hoͤher als zu 5 Rthlr. annehmen. Folglich giebt
die Kuh einen Ertrag von 40 Rthlr. 18 Gr.
11 Pf.
So viel dies zu ſeyn ſcheint, ſo bezahlt
doch die Kuherei im Ganzen nur ſo eben ihre
Koſten, wenn Stroh und Miſt gegen einander
aufgerechnet werden. In den 8 Jahren hat der
Ertrag des im Kuhſtalle gehaltenen Viehes die
Koſten nur um 248 Rthlr. uͤberwogen. Die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/229>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.