ihnen Schaden, und von dem einmal empfohle- nen Abschneiden der Blüte hat man bei wieder- holten Versuchen nur Nachtheil verspürt. Daß sie jedoch einen integrirenden Theil aus dem Bo- den nehmen müssen, hat keinen Zweifel.
So sehr ich meine Aufmerksamkeit darauf gerichtet habe, ob in Ansehung der Wirkung auf die Nachfrüchte ein Unterschied zwischen Kar- toffeln, Steckrüben, Möhren, Runkeln, Wasser- rüben u. s. f. zu verspüren wäre -- wozu ich häufig Gelegenheit hatte, da alles dies neben einander auf meinem Hackfruchtschlage gebauet wurde -- so habe ich doch keinen entschiedenen entdecken können. Nur wenn gedrillete Bohnen hierher kamen, so ward die darauf folgende Gerste besser; häufiger aber ward, wenn sich die Stelle der Mühe verlohnte, Weizen darnach gebauet, der immer vortrefflich ward, wohl aber einigen Rückschlag des auf den Klee folgenden Roggens bewirkte. Es ward dazu aber immer das beste Land genommen. Dagegen habe ich sehr schlechte Gerste auf den Stellen gehabt, wo zuweilen Mais als Hackfrucht gebauet wurde. Dies ge- schah zwar nur auf den sandigsten und trocken- sten Stellen, die aber in der Düngung besonders begünstigt wurden.
ihnen Schaden, und von dem einmal empfohle- nen Abſchneiden der Bluͤte hat man bei wieder- holten Verſuchen nur Nachtheil verſpuͤrt. Daß ſie jedoch einen integrirenden Theil aus dem Bo- den nehmen muͤſſen, hat keinen Zweifel.
So ſehr ich meine Aufmerkſamkeit darauf gerichtet habe, ob in Anſehung der Wirkung auf die Nachfruͤchte ein Unterſchied zwiſchen Kar- toffeln, Steckruͤben, Moͤhren, Runkeln, Waſſer- ruͤben u. ſ. f. zu verſpuͤren waͤre — wozu ich haͤufig Gelegenheit hatte, da alles dies neben einander auf meinem Hackfruchtſchlage gebauet wurde — ſo habe ich doch keinen entſchiedenen entdecken koͤnnen. Nur wenn gedrillete Bohnen hierher kamen, ſo ward die darauf folgende Gerſte beſſer; haͤufiger aber ward, wenn ſich die Stelle der Muͤhe verlohnte, Weizen darnach gebauet, der immer vortrefflich ward, wohl aber einigen Ruͤckſchlag des auf den Klee folgenden Roggens bewirkte. Es ward dazu aber immer das beſte Land genommen. Dagegen habe ich ſehr ſchlechte Gerſte auf den Stellen gehabt, wo zuweilen Mais als Hackfrucht gebauet wurde. Dies ge- ſchah zwar nur auf den ſandigſten und trocken- ſten Stellen, die aber in der Duͤngung beſonders beguͤnſtigt wurden.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0293"n="276"/>
ihnen Schaden, und von dem einmal empfohle-<lb/>
nen Abſchneiden der Bluͤte hat man bei wieder-<lb/>
holten Verſuchen nur Nachtheil verſpuͤrt. Daß<lb/>ſie jedoch einen integrirenden Theil aus dem Bo-<lb/>
den nehmen muͤſſen, hat keinen Zweifel.</p><lb/><p>So ſehr ich meine Aufmerkſamkeit darauf<lb/>
gerichtet habe, ob in Anſehung der Wirkung auf<lb/>
die Nachfruͤchte ein Unterſchied zwiſchen Kar-<lb/>
toffeln, Steckruͤben, Moͤhren, Runkeln, Waſſer-<lb/>
ruͤben u. ſ. f. zu verſpuͤren waͤre — wozu ich<lb/>
haͤufig Gelegenheit hatte, da alles dies neben<lb/>
einander auf meinem Hackfruchtſchlage gebauet<lb/>
wurde —ſo habe ich doch keinen entſchiedenen<lb/>
entdecken koͤnnen. Nur wenn gedrillete Bohnen<lb/>
hierher kamen, ſo ward die darauf folgende Gerſte<lb/>
beſſer; haͤufiger aber ward, wenn ſich die Stelle<lb/>
der Muͤhe verlohnte, Weizen darnach gebauet,<lb/>
der immer vortrefflich ward, wohl aber einigen<lb/>
Ruͤckſchlag des auf den Klee folgenden Roggens<lb/>
bewirkte. Es ward dazu aber immer das beſte<lb/>
Land genommen. Dagegen habe ich ſehr ſchlechte<lb/>
Gerſte auf den Stellen gehabt, wo zuweilen<lb/>
Mais als Hackfrucht gebauet wurde. Dies ge-<lb/>ſchah zwar nur auf den ſandigſten und trocken-<lb/>ſten Stellen, die aber in der Duͤngung beſonders<lb/>
beguͤnſtigt wurden.</p></div><lb/></body></text></TEI>
[276/0293]
ihnen Schaden, und von dem einmal empfohle-
nen Abſchneiden der Bluͤte hat man bei wieder-
holten Verſuchen nur Nachtheil verſpuͤrt. Daß
ſie jedoch einen integrirenden Theil aus dem Bo-
den nehmen muͤſſen, hat keinen Zweifel.
So ſehr ich meine Aufmerkſamkeit darauf
gerichtet habe, ob in Anſehung der Wirkung auf
die Nachfruͤchte ein Unterſchied zwiſchen Kar-
toffeln, Steckruͤben, Moͤhren, Runkeln, Waſſer-
ruͤben u. ſ. f. zu verſpuͤren waͤre — wozu ich
haͤufig Gelegenheit hatte, da alles dies neben
einander auf meinem Hackfruchtſchlage gebauet
wurde — ſo habe ich doch keinen entſchiedenen
entdecken koͤnnen. Nur wenn gedrillete Bohnen
hierher kamen, ſo ward die darauf folgende Gerſte
beſſer; haͤufiger aber ward, wenn ſich die Stelle
der Muͤhe verlohnte, Weizen darnach gebauet,
der immer vortrefflich ward, wohl aber einigen
Ruͤckſchlag des auf den Klee folgenden Roggens
bewirkte. Es ward dazu aber immer das beſte
Land genommen. Dagegen habe ich ſehr ſchlechte
Gerſte auf den Stellen gehabt, wo zuweilen
Mais als Hackfrucht gebauet wurde. Dies ge-
ſchah zwar nur auf den ſandigſten und trocken-
ſten Stellen, die aber in der Duͤngung beſonders
beguͤnſtigt wurden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/293>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.