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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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und selbst bei der Wahl der Früchte Rücksicht
darauf nimmt.

Doch zurück zur Geschichte meiner Wirth-
schaft. Die gekaufte Ernte von 1804 war doch
noch unter meiner Erwartung schlecht. Ich ge-
wann kaum 600 Mandeln in allem Getreide;
hätte auf Möglin nicht zur eigenen Consumtion
ausgereicht, und konnte mit dem von Königshof
etwa 8 Wispel in allem verkaufen. Die Heu-
ernte in Königshof war aber gut gewesen. Ich
kaufte zu rechter Zeit so viel Stroh aus dem
Bruche an, als zu haben war zu billigen Prei-
sen, was nachher nie wieder geschehen ist. Ich
ließ das Vieh früh herauf bringen, zugleich aber
auch Heu in Menge, womit aufs kräftigste ge-
futtert werden konnte, bis im Sommer die Wik-
ken, die ich, so weit der Dünger reichte, aussäen
ließ, zur grünen Futterung heran kamen. Der
bis zu 60 Stück vergrößerte Kuhstapel kam nun
nicht mehr vom Stalle. Unter alle gedüngte
Winterung ward im Frühjahr Klee gesäet. Söm-
merung säete ich im Jahre 1805 fast gar nicht
auf Möglin. Dagegen aber ward das sämmt-
liche bisher zur Weide gelegene Land in Königs-
hof aufgebrochen und mit Gerste und Hafer be-
stellt. Dies hätte einen ganz enormen Ertrag

und ſelbſt bei der Wahl der Fruͤchte Ruͤckſicht
darauf nimmt.

Doch zuruͤck zur Geſchichte meiner Wirth-
ſchaft. Die gekaufte Ernte von 1804 war doch
noch unter meiner Erwartung ſchlecht. Ich ge-
wann kaum 600 Mandeln in allem Getreide;
haͤtte auf Moͤglin nicht zur eigenen Conſumtion
ausgereicht, und konnte mit dem von Koͤnigshof
etwa 8 Wispel in allem verkaufen. Die Heu-
ernte in Koͤnigshof war aber gut geweſen. Ich
kaufte zu rechter Zeit ſo viel Stroh aus dem
Bruche an, als zu haben war zu billigen Prei-
ſen, was nachher nie wieder geſchehen iſt. Ich
ließ das Vieh fruͤh herauf bringen, zugleich aber
auch Heu in Menge, womit aufs kraͤftigſte ge-
futtert werden konnte, bis im Sommer die Wik-
ken, die ich, ſo weit der Duͤnger reichte, ausſaͤen
ließ, zur gruͤnen Futterung heran kamen. Der
bis zu 60 Stuͤck vergroͤßerte Kuhſtapel kam nun
nicht mehr vom Stalle. Unter alle geduͤngte
Winterung ward im Fruͤhjahr Klee geſaͤet. Soͤm-
merung ſaͤete ich im Jahre 1805 faſt gar nicht
auf Moͤglin. Dagegen aber ward das ſaͤmmt-
liche bisher zur Weide gelegene Land in Koͤnigs-
hof aufgebrochen und mit Gerſte und Hafer be-
ſtellt. Dies haͤtte einen ganz enormen Ertrag

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[18/0035] und ſelbſt bei der Wahl der Fruͤchte Ruͤckſicht darauf nimmt. Doch zuruͤck zur Geſchichte meiner Wirth- ſchaft. Die gekaufte Ernte von 1804 war doch noch unter meiner Erwartung ſchlecht. Ich ge- wann kaum 600 Mandeln in allem Getreide; haͤtte auf Moͤglin nicht zur eigenen Conſumtion ausgereicht, und konnte mit dem von Koͤnigshof etwa 8 Wispel in allem verkaufen. Die Heu- ernte in Koͤnigshof war aber gut geweſen. Ich kaufte zu rechter Zeit ſo viel Stroh aus dem Bruche an, als zu haben war zu billigen Prei- ſen, was nachher nie wieder geſchehen iſt. Ich ließ das Vieh fruͤh herauf bringen, zugleich aber auch Heu in Menge, womit aufs kraͤftigſte ge- futtert werden konnte, bis im Sommer die Wik- ken, die ich, ſo weit der Duͤnger reichte, ausſaͤen ließ, zur gruͤnen Futterung heran kamen. Der bis zu 60 Stuͤck vergroͤßerte Kuhſtapel kam nun nicht mehr vom Stalle. Unter alle geduͤngte Winterung ward im Fruͤhjahr Klee geſaͤet. Soͤm- merung ſaͤete ich im Jahre 1805 faſt gar nicht auf Moͤglin. Dagegen aber ward das ſaͤmmt- liche bisher zur Weide gelegene Land in Koͤnigs- hof aufgebrochen und mit Gerſte und Hafer be- ſtellt. Dies haͤtte einen ganz enormen Ertrag

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/35>, abgerufen am 21.11.2024.