ungleich, bald Sand, bald zäher Lehm, bald Steingeschiebe; es fehlte mir ganz an geübten Arbeitern und der Wasserzulauf war nicht stark, jedoch so, daß mehrere Tage nach einander, selbst im Sommer, geschwemmt werden konnte, wenn man das Wehr bei Nacht zusetzte. Dennoch ward die Sache so weit vollführt, daß 27 Morgen Wie- sen hervorgebracht wurden. Da die Oberfläche des rohen Bodens mit dem Modder aus dem Luche befahren ward, so bewirkte die Bewässe- rung einen solchen Graswuchs, daß schon in den Jahren 1809 und 1810 30 vierspännige Fuder Heu von dieser Wiese geerntet wurden. Nun erhielt ich aber durch das Reichnower Land die Gelegenheit, diese Anlage sehr zu vergrößern, in- dem sich auf solchem ein sumpfiger Grund mit Sandhügeln umgeben fand, die von dem Was- serspiegel eines etwa 20 Morgen haltenden Sees, -- der wieder aus einem andern, höher liegen- den, quellreichen See Zufluß hatte -- beherrscht wurden. Der Durchstich ward 1810 gemacht und eine Schleuse in dem Graben angelegt, vor welcher das Wasser im Sommer 21/2 Fuß hoch, im Frühjahr viel höher stand, und unten im Luch ward der Abzugsgraben von den morastig- sten Stellen angelegt. Im Jahre 1811 ward
ungleich, bald Sand, bald zaͤher Lehm, bald Steingeſchiebe; es fehlte mir ganz an geuͤbten Arbeitern und der Waſſerzulauf war nicht ſtark, jedoch ſo, daß mehrere Tage nach einander, ſelbſt im Sommer, geſchwemmt werden konnte, wenn man das Wehr bei Nacht zuſetzte. Dennoch ward die Sache ſo weit vollfuͤhrt, daß 27 Morgen Wie- ſen hervorgebracht wurden. Da die Oberflaͤche des rohen Bodens mit dem Modder aus dem Luche befahren ward, ſo bewirkte die Bewaͤſſe- rung einen ſolchen Graswuchs, daß ſchon in den Jahren 1809 und 1810 30 vierſpaͤnnige Fuder Heu von dieſer Wieſe geerntet wurden. Nun erhielt ich aber durch das Reichnower Land die Gelegenheit, dieſe Anlage ſehr zu vergroͤßern, in- dem ſich auf ſolchem ein ſumpfiger Grund mit Sandhuͤgeln umgeben fand, die von dem Waſ- ſerſpiegel eines etwa 20 Morgen haltenden Sees, — der wieder aus einem andern, hoͤher liegen- den, quellreichen See Zufluß hatte — beherrſcht wurden. Der Durchſtich ward 1810 gemacht und eine Schleuſe in dem Graben angelegt, vor welcher das Waſſer im Sommer 2½ Fuß hoch, im Fruͤhjahr viel hoͤher ſtand, und unten im Luch ward der Abzugsgraben von den moraſtig- ſten Stellen angelegt. Im Jahre 1811 ward
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ungleich, bald Sand, bald zaͤher Lehm, bald
Steingeſchiebe; es fehlte mir ganz an geuͤbten
Arbeitern und der Waſſerzulauf war nicht ſtark,
jedoch ſo, daß mehrere Tage nach einander, ſelbſt
im Sommer, geſchwemmt werden konnte, wenn
man das Wehr bei Nacht zuſetzte. Dennoch ward
die Sache ſo weit vollfuͤhrt, daß 27 Morgen Wie-
ſen hervorgebracht wurden. Da die Oberflaͤche
des rohen Bodens mit dem Modder aus dem
Luche befahren ward, ſo bewirkte die Bewaͤſſe-
rung einen ſolchen Graswuchs, daß ſchon in den
Jahren 1809 und 1810 30 vierſpaͤnnige Fuder
Heu von dieſer Wieſe geerntet wurden. Nun
erhielt ich aber durch das Reichnower Land die
Gelegenheit, dieſe Anlage ſehr zu vergroͤßern, in-
dem ſich auf ſolchem ein ſumpfiger Grund mit
Sandhuͤgeln umgeben fand, die von dem Waſ-
ſerſpiegel eines etwa 20 Morgen haltenden Sees,
— der wieder aus einem andern, hoͤher liegen-
den, quellreichen See Zufluß hatte — beherrſcht
wurden. Der Durchſtich ward 1810 gemacht
und eine Schleuſe in dem Graben angelegt, vor
welcher das Waſſer im Sommer 2½ Fuß hoch,
im Fruͤhjahr viel hoͤher ſtand, und unten im
Luch ward der Abzugsgraben von den moraſtig-
ſten Stellen angelegt. Im Jahre 1811 ward
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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/71>, abgerufen am 11.12.2024.
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