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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Leben
Bürgern zu; Sclaven, verkriecht Euch, Jhr
vermögt nicht ein Gleiches zu thun."

"Der Convent nimmt Euch mit freudigem
Herzen auf und ladet Euch zur Ehre der Si-
tzung ein."

An demselben Tage legte David seine Prä-
sidentschaft, die er 13 Tage verwaltet hatte,
nieder.

Den 21sten Pluviose klagte David einen
Bildhauer Namens Lienard, welcher die Werke
Anderer nachgegossen, deshalb im Convente an,
und verlangte, daß der öffentliche Unterhaltungs-
Ausschuß beauftragt werde, ein Gesetz in Vor-
schlag zu bringen, wonach das Eigenthum der
Künstler auf gewisse Weise sicher gestellt werde,
damit nicht die Wespen, wie er sich ausdrückte,
den Honig der Bienen aufzehrten.

Den 4ten Germinal trug er dem Convent
eine Beschwerde des Volksvereins von Dinant
vor, der über ein patriotisches Geschenk von 500
Livres, von welchem er keine Erwähnung gefun-
den, einige Unruhe bezeigte.

"Mein Verfahren," sagte David, "wird
dem Volksverein wenigstens die Ueberzeugung

Leben
Buͤrgern zu; Sclaven, verkriecht Euch, Jhr
vermoͤgt nicht ein Gleiches zu thun.“

„Der Convent nimmt Euch mit freudigem
Herzen auf und ladet Euch zur Ehre der Si-
tzung ein.“

An demſelben Tage legte David ſeine Praͤ-
ſidentſchaft, die er 13 Tage verwaltet hatte,
nieder.

Den 21ſten Pluvioſe klagte David einen
Bildhauer Namens Liénard, welcher die Werke
Anderer nachgegoſſen, deshalb im Convente an,
und verlangte, daß der oͤffentliche Unterhaltungs-
Ausſchuß beauftragt werde, ein Geſetz in Vor-
ſchlag zu bringen, wonach das Eigenthum der
Kuͤnſtler auf gewiſſe Weiſe ſicher geſtellt werde,
damit nicht die Wespen, wie er ſich ausdruͤckte,
den Honig der Bienen aufzehrten.

Den 4ten Germinal trug er dem Convent
eine Beſchwerde des Volksvereins von Dinant
vor, der uͤber ein patriotiſches Geſchenk von 500
Livres, von welchem er keine Erwaͤhnung gefun-
den, einige Unruhe bezeigte.

„Mein Verfahren,“ ſagte David, „wird
dem Volksverein wenigſtens die Ueberzeugung

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[92/0106] Leben Buͤrgern zu; Sclaven, verkriecht Euch, Jhr vermoͤgt nicht ein Gleiches zu thun.“ „Der Convent nimmt Euch mit freudigem Herzen auf und ladet Euch zur Ehre der Si- tzung ein.“ An demſelben Tage legte David ſeine Praͤ- ſidentſchaft, die er 13 Tage verwaltet hatte, nieder. Den 21ſten Pluvioſe klagte David einen Bildhauer Namens Liénard, welcher die Werke Anderer nachgegoſſen, deshalb im Convente an, und verlangte, daß der oͤffentliche Unterhaltungs- Ausſchuß beauftragt werde, ein Geſetz in Vor- ſchlag zu bringen, wonach das Eigenthum der Kuͤnſtler auf gewiſſe Weiſe ſicher geſtellt werde, damit nicht die Wespen, wie er ſich ausdruͤckte, den Honig der Bienen aufzehrten. Den 4ten Germinal trug er dem Convent eine Beſchwerde des Volksvereins von Dinant vor, der uͤber ein patriotiſches Geſchenk von 500 Livres, von welchem er keine Erwaͤhnung gefun- den, einige Unruhe bezeigte. „Mein Verfahren,“ ſagte David, „wird dem Volksverein wenigſtens die Ueberzeugung

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/106>, abgerufen am 24.11.2024.