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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Leben
land gegeben. Der Convent entschied, daß bei-
den an demselben Tage die Ehre des Pantheons
zu Theil werde.

Den 3ten Thermidor übergab David dem
Convent einen Entwurf zu diesem Feste. Die
Rede, welche ihm zur Einleitung diente, ist für
dies Werk zu lang; wir begnügen uns daher,
mehrere Stellen derselben auszuheben.

"Die Menschen," sagte er, "sind nur das,
was die Regierung aus ihnen macht; diese
Wahrheit bestätigt die Geschichte aller Zeiten.
Der Despotismus schwächt und verdirbt die
öffentliche Meinung, oder vielmehr, sie kann gar
nicht Statt finden, wo er herrscht. Eifrig ver-
bannt er jede Tugend; er läßt, seine Herrschaft
zu sichern, den Schrecken vor sich hergehen,
hüllt sich in das Gewand des Religionseifers,
und bedeckt sich mit der Dummheit. Auf jedem
Schritte begleitet ihn mit falschem, schielendem
Blicke der Verrath, der Mord, und die Ver-
wüstung; hinter sich schleppt er die Sclaverei
und die Gräuel der Finsterniß, welche er auf al-
len seinen Wegen verbreitet. Jm Dunkel nur
spinnt er sein Unheil und schmiedet Ketten für

Leben
land gegeben. Der Convent entſchied, daß bei-
den an demſelben Tage die Ehre des Pantheons
zu Theil werde.

Den 3ten Thermidor uͤbergab David dem
Convent einen Entwurf zu dieſem Feſte. Die
Rede, welche ihm zur Einleitung diente, iſt fuͤr
dies Werk zu lang; wir begnuͤgen uns daher,
mehrere Stellen derſelben auszuheben.

„Die Menſchen,“ ſagte er, „ſind nur das,
was die Regierung aus ihnen macht; dieſe
Wahrheit beſtaͤtigt die Geſchichte aller Zeiten.
Der Despotismus ſchwaͤcht und verdirbt die
oͤffentliche Meinung, oder vielmehr, ſie kann gar
nicht Statt finden, wo er herrſcht. Eifrig ver-
bannt er jede Tugend; er laͤßt, ſeine Herrſchaft
zu ſichern, den Schrecken vor ſich hergehen,
huͤllt ſich in das Gewand des Religionseifers,
und bedeckt ſich mit der Dummheit. Auf jedem
Schritte begleitet ihn mit falſchem, ſchielendem
Blicke der Verrath, der Mord, und die Ver-
wuͤſtung; hinter ſich ſchleppt er die Sclaverei
und die Graͤuel der Finſterniß, welche er auf al-
len ſeinen Wegen verbreitet. Jm Dunkel nur
ſpinnt er ſein Unheil und ſchmiedet Ketten fuͤr

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[94/0108] Leben land gegeben. Der Convent entſchied, daß bei- den an demſelben Tage die Ehre des Pantheons zu Theil werde. Den 3ten Thermidor uͤbergab David dem Convent einen Entwurf zu dieſem Feſte. Die Rede, welche ihm zur Einleitung diente, iſt fuͤr dies Werk zu lang; wir begnuͤgen uns daher, mehrere Stellen derſelben auszuheben. „Die Menſchen,“ ſagte er, „ſind nur das, was die Regierung aus ihnen macht; dieſe Wahrheit beſtaͤtigt die Geſchichte aller Zeiten. Der Despotismus ſchwaͤcht und verdirbt die oͤffentliche Meinung, oder vielmehr, ſie kann gar nicht Statt finden, wo er herrſcht. Eifrig ver- bannt er jede Tugend; er laͤßt, ſeine Herrſchaft zu ſichern, den Schrecken vor ſich hergehen, huͤllt ſich in das Gewand des Religionseifers, und bedeckt ſich mit der Dummheit. Auf jedem Schritte begleitet ihn mit falſchem, ſchielendem Blicke der Verrath, der Mord, und die Ver- wuͤſtung; hinter ſich ſchleppt er die Sclaverei und die Graͤuel der Finſterniß, welche er auf al- len ſeinen Wegen verbreitet. Jm Dunkel nur ſpinnt er ſein Unheil und ſchmiedet Ketten fuͤr

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/108>, abgerufen am 24.11.2024.