Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Leben brach ein dieses Namens wahrhaft würdigerDichter, auch ein Freund der Kunst und der Frei- heit, in einer rührenden Elegie, die auf das Herz des Lesers einen schmerzlichen und tiefen Eindruck macht, in folgende Strophen aus: Jch seh Leonidas. O Vaterland! o Muth! Jch denk es mir. Dreihundert Helden starben. Hier ist der enge Paß, wo ihre Leiche ruht, Wo sie sich ew'gen Lorbeer kühn erwarben. Dreihundert! warum Thränen? -- o! so weint' ich nie! Denn achtzehntausend Franken endeten wie sie *). (Casimir Delavigne, zweiter messenischer Gesang (mes- senienne) über die Zerstörung des Museums und der Denkmäler.) Dieses Gemälde war schon lange beendigt, *) Je vois Leonidas. O courage! o patrie!
Trois cents heros sont morts dans ce detroit fameux; Trois cents! quel souvenir!.... Je pleure.... et je m'ecrie: Dix-huit mille Francais ont expire comme eux. Leben brach ein dieſes Namens wahrhaft wuͤrdigerDichter, auch ein Freund der Kunſt und der Frei- heit, in einer ruͤhrenden Elegie, die auf das Herz des Leſers einen ſchmerzlichen und tiefen Eindruck macht, in folgende Strophen aus: Jch ſeh Leonidas. O Vaterland! o Muth! Jch denk es mir. Dreihundert Helden ſtarben. Hier iſt der enge Paß, wo ihre Leiche ruht, Wo ſie ſich ew’gen Lorbeer kuͤhn erwarben. Dreihundert! warum Thraͤnen? — o! ſo weint’ ich nie! Denn achtzehntauſend Franken endeten wie ſie *). (Caſimir Delavigne, zweiter meſſeniſcher Geſang (mes- sénienne) uͤber die Zerſtoͤrung des Muſeums und der Denkmaͤler.) Dieſes Gemaͤlde war ſchon lange beendigt, *) Je vois Léonidas. O courage! ô patrie!
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Leben
brach ein dieſes Namens wahrhaft wuͤrdiger
Dichter, auch ein Freund der Kunſt und der Frei-
heit, in einer ruͤhrenden Elegie, die auf das
Herz des Leſers einen ſchmerzlichen und tiefen
Eindruck macht, in folgende Strophen aus:
Jch ſeh Leonidas. O Vaterland! o Muth!
Jch denk es mir. Dreihundert Helden ſtarben.
Hier iſt der enge Paß, wo ihre Leiche ruht,
Wo ſie ſich ew’gen Lorbeer kuͤhn erwarben.
Dreihundert! warum Thraͤnen? — o! ſo weint’ ich nie!
Denn achtzehntauſend Franken endeten wie ſie *).
(Caſimir Delavigne, zweiter meſſeniſcher Geſang (mes-
sénienne) uͤber die Zerſtoͤrung des Muſeums
und der Denkmaͤler.)
Dieſes Gemaͤlde war ſchon lange beendigt,
als die Nachricht von dem Ungluͤck der franzoͤ-
ſiſchen Armee in Paris erſcholl. Das franzoͤſi-
ſche Kaiſerreich, das ſeine ſiegreichen Waffen in
allen Hauptſtaͤdten Europas aufgepflanzt hatte,
*) Je vois Léonidas. O courage! ô patrie!
Trois cents héros sont morts dans ce détroit fameux;
Trois cents! quel souvenir!.... Je pleure.... et je
m’écrie:
Dix-huit mille Français ont expiré comme eux.
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Zitationshilfe: | Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/156>, abgerufen am 16.07.2024. |