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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Leben
reiten, stellte im Jahre 1772 sein Gemälde,
"den Kampf der Minerva mit Mars im
Beistande der Venus
" darstellend, dem Ur-
theile der Academie anheim.

Unter seinen Mitbewerbern waren Künstler
von großem Rufe. Dennoch wurde ihm einstim-
mig der erste Preis von der Academie zuerkannt.
Vien brachte es indeß dahin, daß ihm nur der
zweite ertheilt wurde. Vielleicht wollte er ihn
für seine Verheimlichung und Kühnheit bestraft
wissen, und David mußte sich damit begnügen.

Diese strenge Behandlung schadete indeß
der Liebe und Achtung, welche sie gegen einan-
der hegten, nicht im Mindesten, sie schienen da-
durch nur um so enger verbunden zu seyn. --
Das ehrenvolle Urtheil, welches David oft über
die Werke seines Lehrers fällte sowohl, als meh-
rere nicht geringe Beweise der Theilnahme, die
derselbe seinem Schüler fortwährend zu erkennen
gab, lassen darüber keinen Zweifel übrig. Vien
hat seitdem wiederholt erklärt, sein schönstes
Werk sey David.

Jm Laufe des Jahres 1773 fand eine
neue Preisbewerbung Statt. Die Aufgabe war:
"Die Kinder der Niobe von der Diana

Leben
reiten, ſtellte im Jahre 1772 ſein Gemaͤlde,
den Kampf der Minerva mit Mars im
Beiſtande der Venus
“ darſtellend, dem Ur-
theile der Academie anheim.

Unter ſeinen Mitbewerbern waren Kuͤnſtler
von großem Rufe. Dennoch wurde ihm einſtim-
mig der erſte Preis von der Academie zuerkannt.
Vien brachte es indeß dahin, daß ihm nur der
zweite ertheilt wurde. Vielleicht wollte er ihn
fuͤr ſeine Verheimlichung und Kuͤhnheit beſtraft
wiſſen, und David mußte ſich damit begnuͤgen.

Dieſe ſtrenge Behandlung ſchadete indeß
der Liebe und Achtung, welche ſie gegen einan-
der hegten, nicht im Mindeſten, ſie ſchienen da-
durch nur um ſo enger verbunden zu ſeyn. —
Das ehrenvolle Urtheil, welches David oft uͤber
die Werke ſeines Lehrers faͤllte ſowohl, als meh-
rere nicht geringe Beweiſe der Theilnahme, die
derſelbe ſeinem Schuͤler fortwaͤhrend zu erkennen
gab, laſſen daruͤber keinen Zweifel uͤbrig. Vien
hat ſeitdem wiederholt erklaͤrt, ſein ſchoͤnſtes
Werk ſey David.

Jm Laufe des Jahres 1773 fand eine
neue Preisbewerbung Statt. Die Aufgabe war:
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[8/0022] Leben reiten, ſtellte im Jahre 1772 ſein Gemaͤlde, „den Kampf der Minerva mit Mars im Beiſtande der Venus“ darſtellend, dem Ur- theile der Academie anheim. Unter ſeinen Mitbewerbern waren Kuͤnſtler von großem Rufe. Dennoch wurde ihm einſtim- mig der erſte Preis von der Academie zuerkannt. Vien brachte es indeß dahin, daß ihm nur der zweite ertheilt wurde. Vielleicht wollte er ihn fuͤr ſeine Verheimlichung und Kuͤhnheit beſtraft wiſſen, und David mußte ſich damit begnuͤgen. Dieſe ſtrenge Behandlung ſchadete indeß der Liebe und Achtung, welche ſie gegen einan- der hegten, nicht im Mindeſten, ſie ſchienen da- durch nur um ſo enger verbunden zu ſeyn. — Das ehrenvolle Urtheil, welches David oft uͤber die Werke ſeines Lehrers faͤllte ſowohl, als meh- rere nicht geringe Beweiſe der Theilnahme, die derſelbe ſeinem Schuͤler fortwaͤhrend zu erkennen gab, laſſen daruͤber keinen Zweifel uͤbrig. Vien hat ſeitdem wiederholt erklaͤrt, ſein ſchoͤnſtes Werk ſey David. Jm Laufe des Jahres 1773 fand eine neue Preisbewerbung Statt. Die Aufgabe war: „Die Kinder der Niobe von der Diana

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/22>, abgerufen am 21.11.2024.