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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Davids.
Künstler erhob ihn über eine kleinliche Mißgunst.
Eine zufällige Häßlichkeit an der Wange und
sein rauhes Wesen sprach nicht zu seinem Vor-
theil; aber bei näherer Bekanntschaft mußte man
ihm Aufrichtigkeit und Herzensgüte zugestehen *)."

An einem andern Orte sagt dieser Schrift-
steller: "Das Antike, was schon durch Davids
Schule auf die Künste übergegangen war, trat
auch in Rücksicht auf die Kleidung der Frauen,
den Hauptschmuck beider Geschlechter, ja selbst
die Möbeln und Geräthschaften, an die Stelle
des Gothischen, Altfränkischen und der geschnör-
kelten und unreinen Formen, welche die Sclave-
rei der Höfe eingeführt hatte. Wiewohl bei den
Möbeln oft die Bequemlichkeit der gefälligen
Form zum Opfer gebracht wurde, so fand sich
doch bei dem Putz der Frauenzimmer beides ver-
eint. Was von dieser Hinterlassenschaft der
Griechen und Römer für unser Clima und unsre
Sitten nicht passend war, ist seitdem verschwun-
den, und von der im Grunde zu ängstlichen

*) Memoiren über die Generalversammlung und das Di-
rectorium, Theil 1. S. 74.

Davids.
Kuͤnſtler erhob ihn uͤber eine kleinliche Mißgunſt.
Eine zufaͤllige Haͤßlichkeit an der Wange und
ſein rauhes Weſen ſprach nicht zu ſeinem Vor-
theil; aber bei naͤherer Bekanntſchaft mußte man
ihm Aufrichtigkeit und Herzensguͤte zugeſtehen *).“

An einem andern Orte ſagt dieſer Schrift-
ſteller: „Das Antike, was ſchon durch Davids
Schule auf die Kuͤnſte uͤbergegangen war, trat
auch in Ruͤckſicht auf die Kleidung der Frauen,
den Hauptſchmuck beider Geſchlechter, ja ſelbſt
die Moͤbeln und Geraͤthſchaften, an die Stelle
des Gothiſchen, Altfraͤnkiſchen und der geſchnoͤr-
kelten und unreinen Formen, welche die Sclave-
rei der Hoͤfe eingefuͤhrt hatte. Wiewohl bei den
Moͤbeln oft die Bequemlichkeit der gefaͤlligen
Form zum Opfer gebracht wurde, ſo fand ſich
doch bei dem Putz der Frauenzimmer beides ver-
eint. Was von dieſer Hinterlaſſenſchaft der
Griechen und Roͤmer fuͤr unſer Clima und unſre
Sitten nicht paſſend war, iſt ſeitdem verſchwun-
den, und von der im Grunde zu aͤngſtlichen

*) Memoiren uͤber die Generalverſammlung und das Di-
rectorium, Theil 1. S. 74.
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[43/0057] Davids. Kuͤnſtler erhob ihn uͤber eine kleinliche Mißgunſt. Eine zufaͤllige Haͤßlichkeit an der Wange und ſein rauhes Weſen ſprach nicht zu ſeinem Vor- theil; aber bei naͤherer Bekanntſchaft mußte man ihm Aufrichtigkeit und Herzensguͤte zugeſtehen *).“ An einem andern Orte ſagt dieſer Schrift- ſteller: „Das Antike, was ſchon durch Davids Schule auf die Kuͤnſte uͤbergegangen war, trat auch in Ruͤckſicht auf die Kleidung der Frauen, den Hauptſchmuck beider Geſchlechter, ja ſelbſt die Moͤbeln und Geraͤthſchaften, an die Stelle des Gothiſchen, Altfraͤnkiſchen und der geſchnoͤr- kelten und unreinen Formen, welche die Sclave- rei der Hoͤfe eingefuͤhrt hatte. Wiewohl bei den Moͤbeln oft die Bequemlichkeit der gefaͤlligen Form zum Opfer gebracht wurde, ſo fand ſich doch bei dem Putz der Frauenzimmer beides ver- eint. Was von dieſer Hinterlaſſenſchaft der Griechen und Roͤmer fuͤr unſer Clima und unſre Sitten nicht paſſend war, iſt ſeitdem verſchwun- den, und von der im Grunde zu aͤngſtlichen *) Memoiren uͤber die Generalverſammlung und das Di- rectorium, Theil 1. S. 74.

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/57>, abgerufen am 24.11.2024.