Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Leben muß man sich nicht mit der Bezahlung seinerandern Werke befassen. Hat David vor Aus- bruch der Revolution uns die geheiligten Gestal- ten des "Brutus" und "der Horatier" vor die Augen gezaubert, so trägt er die Belohnung da- für in seinem Herzen. Und wenn ihm das Va- terland eine Schuld zu entrichten hat, so haben wir ja einen Staatsbeamten, der damit beauf- tragt ist, den die Unsterblichkeit erlangenden Ta- lenten die Bürgerkrone aufzusetzen. Dieser Ge- genstand gehört für ihn." Hierauf nahm David das Wort und sagte: Die Versammlung brach bei diesen Worten Die Abtheilung des Louvre hatte in Paris Leben muß man ſich nicht mit der Bezahlung ſeinerandern Werke befaſſen. Hat David vor Aus- bruch der Revolution uns die geheiligten Geſtal- ten des „Brutus“ und „der Horatier“ vor die Augen gezaubert, ſo traͤgt er die Belohnung da- fuͤr in ſeinem Herzen. Und wenn ihm das Va- terland eine Schuld zu entrichten hat, ſo haben wir ja einen Staatsbeamten, der damit beauf- tragt iſt, den die Unſterblichkeit erlangenden Ta- lenten die Buͤrgerkrone aufzuſetzen. Dieſer Ge- genſtand gehoͤrt fuͤr ihn.“ Hierauf nahm David das Wort und ſagte: Die Verſammlung brach bei dieſen Worten Die Abtheilung des Louvre hatte in Paris <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0076" n="62"/><fw place="top" type="header">Leben</fw><lb/> muß man ſich nicht mit der Bezahlung ſeiner<lb/> andern Werke befaſſen. Hat David vor Aus-<lb/> bruch der Revolution uns die geheiligten Geſtal-<lb/> ten des „Brutus“ und „der Horatier“ vor die<lb/> Augen gezaubert, ſo traͤgt er die Belohnung da-<lb/> fuͤr in ſeinem Herzen. Und wenn ihm das Va-<lb/> terland eine Schuld zu entrichten hat, ſo haben<lb/> wir ja einen Staatsbeamten, der damit beauf-<lb/> tragt iſt, den die Unſterblichkeit erlangenden Ta-<lb/> lenten die Buͤrgerkrone aufzuſetzen. Dieſer Ge-<lb/> genſtand gehoͤrt fuͤr ihn.“</p><lb/> <p>Hierauf nahm David das Wort und ſagte:<lb/> „Wenn mir die Nation eine Schadloshaltung<lb/> ſchuldig zu ſeyn glaubt, ſo bitte ich, dieſe Sum-<lb/> me den Wittwen und Waiſen der im Kampfe<lb/> fuͤr die Freiheit gefallenen Krieger zukommen zu<lb/> laſſen.“</p><lb/> <p>Die Verſammlung brach bei dieſen Worten<lb/> in laute Beifallsbezeugungen aus und Mathieu’s<lb/> Vorſchlag, David die Buͤrgerkrone zuzuerkennen,<lb/> wurde decretirt.</p><lb/> <p>Die Abtheilung des Louvre hatte in Paris<lb/> dem Vaterlande die meiſte Mannſchaft geliefert.<lb/> Jn der Sitzung vom 29ſten Maͤrz trat eine<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [62/0076]
Leben
muß man ſich nicht mit der Bezahlung ſeiner
andern Werke befaſſen. Hat David vor Aus-
bruch der Revolution uns die geheiligten Geſtal-
ten des „Brutus“ und „der Horatier“ vor die
Augen gezaubert, ſo traͤgt er die Belohnung da-
fuͤr in ſeinem Herzen. Und wenn ihm das Va-
terland eine Schuld zu entrichten hat, ſo haben
wir ja einen Staatsbeamten, der damit beauf-
tragt iſt, den die Unſterblichkeit erlangenden Ta-
lenten die Buͤrgerkrone aufzuſetzen. Dieſer Ge-
genſtand gehoͤrt fuͤr ihn.“
Hierauf nahm David das Wort und ſagte:
„Wenn mir die Nation eine Schadloshaltung
ſchuldig zu ſeyn glaubt, ſo bitte ich, dieſe Sum-
me den Wittwen und Waiſen der im Kampfe
fuͤr die Freiheit gefallenen Krieger zukommen zu
laſſen.“
Die Verſammlung brach bei dieſen Worten
in laute Beifallsbezeugungen aus und Mathieu’s
Vorſchlag, David die Buͤrgerkrone zuzuerkennen,
wurde decretirt.
Die Abtheilung des Louvre hatte in Paris
dem Vaterlande die meiſte Mannſchaft geliefert.
Jn der Sitzung vom 29ſten Maͤrz trat eine
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