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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Leben
hatte den Moment gewählt, wo Marats Blut,
nachdem er den Stich erhalten, in großer Men-
ge aus der Wunde strömt und er in seiner Ba-
dewanne ausgestreckt liegt. Dieses Gemälde ist
mit täuschender Wahrheit ausgeführt und kann
in Hinsicht der Aehnlichkeit und des Ausdrucks
zu Davids vorzüglichsten Werken gezählt werden.

Der Meister selbst schien dieses Stück, so
wie den "sterbenden Lepelletier" allen
übrigen vorzuziehen. Wenn man bedenkt, wie
streng er übrigens die meisten seiner Werke beur-
theilte, muß man diesen beiden Gemälden einen
sehr hohen Werth beilegen.

Den 20sten Vendemiaire Jahr 2 (den 11ten
October 1793) zeigte David dem Convent an,
daß er das Gemälde: "der Tod Marats"
fertig habe, er wünsche nun dieses sowohl als
den "sterbenden Michael Lepelletier" in
seiner Wohnung öffentlich auszustellen, und bitte
daher, ihm das letztere auf einige Zeit aus dem
Sitzungssaale zukommen zu lassen. Die Ver-
sammlung bewilligte dies Gesuch.

David war, wie mehrere Deputirte des
Convents, Mitglied des Jacobiner-Clubs.

Leben
hatte den Moment gewaͤhlt, wo Marats Blut,
nachdem er den Stich erhalten, in großer Men-
ge aus der Wunde ſtroͤmt und er in ſeiner Ba-
dewanne ausgeſtreckt liegt. Dieſes Gemaͤlde iſt
mit taͤuſchender Wahrheit ausgefuͤhrt und kann
in Hinſicht der Aehnlichkeit und des Ausdrucks
zu Davids vorzuͤglichſten Werken gezaͤhlt werden.

Der Meiſter ſelbſt ſchien dieſes Stuͤck, ſo
wie den „ſterbenden Lepelletier“ allen
uͤbrigen vorzuziehen. Wenn man bedenkt, wie
ſtreng er uͤbrigens die meiſten ſeiner Werke beur-
theilte, muß man dieſen beiden Gemaͤlden einen
ſehr hohen Werth beilegen.

Den 20ſten Vendemiaire Jahr 2 (den 11ten
October 1793) zeigte David dem Convent an,
daß er das Gemaͤlde: „der Tod Marats
fertig habe, er wuͤnſche nun dieſes ſowohl als
den „ſterbenden Michael Lepelletier“ in
ſeiner Wohnung oͤffentlich auszuſtellen, und bitte
daher, ihm das letztere auf einige Zeit aus dem
Sitzungsſaale zukommen zu laſſen. Die Ver-
ſammlung bewilligte dies Geſuch.

David war, wie mehrere Deputirte des
Convents, Mitglied des Jacobiner-Clubs.

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[72/0086] Leben hatte den Moment gewaͤhlt, wo Marats Blut, nachdem er den Stich erhalten, in großer Men- ge aus der Wunde ſtroͤmt und er in ſeiner Ba- dewanne ausgeſtreckt liegt. Dieſes Gemaͤlde iſt mit taͤuſchender Wahrheit ausgefuͤhrt und kann in Hinſicht der Aehnlichkeit und des Ausdrucks zu Davids vorzuͤglichſten Werken gezaͤhlt werden. Der Meiſter ſelbſt ſchien dieſes Stuͤck, ſo wie den „ſterbenden Lepelletier“ allen uͤbrigen vorzuziehen. Wenn man bedenkt, wie ſtreng er uͤbrigens die meiſten ſeiner Werke beur- theilte, muß man dieſen beiden Gemaͤlden einen ſehr hohen Werth beilegen. Den 20ſten Vendemiaire Jahr 2 (den 11ten October 1793) zeigte David dem Convent an, daß er das Gemaͤlde: „der Tod Marats“ fertig habe, er wuͤnſche nun dieſes ſowohl als den „ſterbenden Michael Lepelletier“ in ſeiner Wohnung oͤffentlich auszuſtellen, und bitte daher, ihm das letztere auf einige Zeit aus dem Sitzungsſaale zukommen zu laſſen. Die Ver- ſammlung bewilligte dies Geſuch. David war, wie mehrere Deputirte des Convents, Mitglied des Jacobiner-Clubs.

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/86>, abgerufen am 24.11.2024.