Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794.
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <cit> <quote><pb facs="#f0192" n="178"/><fw place="top" type="header">Unſer Herr,</fw><lb/> Als ſie nun austraten auf das Land, ſahen ſie Ko-<lb/> len gelegt, und Fiſche darauf und Brod. Spricht<lb/> Jeſus zu ihnen: “bringet her von den Fiſchen, die<lb/> &q;ihr izt gefangen habt.” Simon Petrus ſtieg hin-<lb/> ein, und zog das Nez aufs Land voll großer Fiſche,<lb/> hundert und drei und funfzig. Und wiewohl<lb/> ihrer ſo viel waren, zerriß doch das Nez nicht.<lb/> Spricht Jeſus zu ihnen: “kommt, und haltet das<lb/> &q;Mahl.” Niemand aber unter den Jüngern durfte<lb/> ihn fragen: “wer biſt du?” denn ſie wußtens,<lb/> daß es der Herr war. Da kommt Jeſus, und nim̃t<lb/> das Brod, und gibts ihnen, deſſelbigen gleichen auch<lb/> den Fiſch. Das iſt nun das dritte mal, daß Jeſus<lb/> offenbahret iſt ſeinen Jüngern, nachdem er von den<lb/> Todten auferſtanden iſt. Da ſie nun das Mahl<lb/> gehalten hatten, ſpricht Jeſus zu Simon Petro:<lb/> “Simon Johanna, haſt du mich lieber, denn mich<lb/> &q;dieſe haben?” Er ſpricht zu ihm: “Ja, Herr,<lb/> &q;du weiſſeſt, daß ich dich lieb habe.” Spricht er<lb/> zu ihm: “weide meine Lämmer!” Spricht er zum<lb/> andern mal zu ihm: “Simon Johanna, haſt du<lb/> &q;mich lieb?” Er ſpricht zu ihm: “ia Herr, du<lb/> &q;weiſſeſt, daß ich dich lieb habe.” Spricht er zu<lb/> ihm: “weide meine Schaafe!” Spricht er zum<lb/> dritten mal zu ihm: “Simon Johanna, haſt du<lb/> &q;mich lieb?” Petrus ward traurig, daß er zum<lb/> dritten mal zu ihm ſagte: haſt du mich lieb, und<lb/> ſprach zu ihm: “Herr, du weiſſeſt alle Dinge, du<lb/> &q;weiſſeſt, daß ich dich lieb habe.” Spricht Jeſus<lb/> zu ihm: “weide meine Schaafe! Wahrlich,<lb/> &q;warlich, ich ſage dir: da du iünger wareſt, gür-<lb/> &q;teteſt dn dich ſelbſt, und wandelteſt, wo du ihn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">&q;woll-</fw><lb/></quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [178/0192]
Unſer Herr,
Als ſie nun austraten auf das Land, ſahen ſie Ko-
len gelegt, und Fiſche darauf und Brod. Spricht
Jeſus zu ihnen: “bringet her von den Fiſchen, die
&q;ihr izt gefangen habt.” Simon Petrus ſtieg hin-
ein, und zog das Nez aufs Land voll großer Fiſche,
hundert und drei und funfzig. Und wiewohl
ihrer ſo viel waren, zerriß doch das Nez nicht.
Spricht Jeſus zu ihnen: “kommt, und haltet das
&q;Mahl.” Niemand aber unter den Jüngern durfte
ihn fragen: “wer biſt du?” denn ſie wußtens,
daß es der Herr war. Da kommt Jeſus, und nim̃t
das Brod, und gibts ihnen, deſſelbigen gleichen auch
den Fiſch. Das iſt nun das dritte mal, daß Jeſus
offenbahret iſt ſeinen Jüngern, nachdem er von den
Todten auferſtanden iſt. Da ſie nun das Mahl
gehalten hatten, ſpricht Jeſus zu Simon Petro:
“Simon Johanna, haſt du mich lieber, denn mich
&q;dieſe haben?” Er ſpricht zu ihm: “Ja, Herr,
&q;du weiſſeſt, daß ich dich lieb habe.” Spricht er
zu ihm: “weide meine Lämmer!” Spricht er zum
andern mal zu ihm: “Simon Johanna, haſt du
&q;mich lieb?” Er ſpricht zu ihm: “ia Herr, du
&q;weiſſeſt, daß ich dich lieb habe.” Spricht er zu
ihm: “weide meine Schaafe!” Spricht er zum
dritten mal zu ihm: “Simon Johanna, haſt du
&q;mich lieb?” Petrus ward traurig, daß er zum
dritten mal zu ihm ſagte: haſt du mich lieb, und
ſprach zu ihm: “Herr, du weiſſeſt alle Dinge, du
&q;weiſſeſt, daß ich dich lieb habe.” Spricht Jeſus
zu ihm: “weide meine Schaafe! Wahrlich,
&q;warlich, ich ſage dir: da du iünger wareſt, gür-
&q;teteſt dn dich ſelbſt, und wandelteſt, wo du ihn
&q;woll-
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