Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794.Unser Herr [Spaltenumbruch]
trat hinten zu seinen [Spaltenumbruch] diente, Lazarus aber war &q;wel- &q;euch:
Unſer Herr [Spaltenumbruch]
trat hinten zu ſeinen [Spaltenumbruch] diente, Lazarus aber war &q;wel- &q;euch:
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Unſer Herr
trat hinten zu ſeinen
Füßen, und weinte, und
fing an ſeine Füße zu
nezzen mit Thränen, und
mit den Haaren ihres
Haupts zu troknen, und
küßte ſeine Füße, und
ſalbte ſie mit Salben.
Da aber das der Pha-
riſäer ſahe, der ihn ge-
laden hatte: ſprach er
bei ſich ſelbſt, und ſagte:
&q;wenn dieſer ein Pro-
&q;phet wäre: ſo wüßte
&q;er, wer, und welch ein
&q;Weib das iſt, die ihn
&q;anrührt; denn ſie iſt
&q;eine Sünderin.” Je-
ſus antwortete, und
ſprach zu ihm: “Si-
&q;mon, ich habe dir et-
&q;was zu ſagen.” Er
aber ſprach: “Meiſter,
&q;ſag an.” “Es hatte
&q;ein Wucherer zween
&q;Schuldner. Einer
&q;war ſchuldig fünf hun-
&q;dert Groſchen, der
&q;andre funfzig. Da ſie
&q;aber nicht hatten, zu
&q;bezahlen: ſchenkte ers
&q;beiden. Sage an,
&q;wel-
diente, Lazarus aber war
der einer, die mit ihm
zu Tiſche ſaßen. Da
nahm Maria ein Pfund
Salben von ungefälſch-
ter, köſtlicher Narden,
und ſalbte die Füße Je-
ſu, und troknete mit ih-
rem Haar ſeine Füße;
das Haus aber ward
vollvon Geruch der Sal-
ben. Da ſprach ſeiner
Jünger einer, Judas,
Simonis Sohn, Iſcha-
riothes, der ihn hernach
verrieth: “warum iſt
&q;dieſe Salbe nicht ver-
&q;kauft um dreihundert
&q;Groſchen und den Ar-
&q;men gegeben?” Das
ſagte er aber nicht, daß
er nach den Armen frag-
te: ſondern er war ein
Dieb, und hatte den
Beutel, und trug was
gegeben ward. Da
ſprach Jeſus: “laſſet
&q;ſie mit Frieden; ſol-
&q;ches hat ſie behalten
&q;zum Tage meines Be-
&q;gräbniſſes; denn Ar-
&q;me habt ihr allezeit bei
&q;euch:
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