Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794.in der Selenangst am Oelberge. desselben, auch als Menschensohn, so viel besserworden, wie die Engel, so gar viel einen höhern Namen er vor ihnen ererbet hat. Sehe ich nun das Göttliche auch in dem &q;und
in der Selenangſt am Oelberge. deſſelben, auch als Menſchenſohn, ſo viel beſſerworden, wie die Engel, ſo gar viel einen höhern Namen er vor ihnen ererbet hat. Sehe ich nun das Göttliche auch in dem &q;und
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in der Selenangſt am Oelberge.
deſſelben, auch als Menſchenſohn, ſo viel beſſer
worden, wie die Engel, ſo gar viel einen
höhern Namen er vor ihnen ererbet hat.
Sehe ich nun das Göttliche auch in dem
ſchwerſten Menſchenleiden, was der Gottmenſch
erduldete, wenn ich nur erwäge, wie er es, in-
nerlich und äuſſerlich, erduldet hat: ſo erklärt ſich
mir das Verdienſtliche des Selenleidens Jeſu
auch ſchon durch richtige Unterſuchung der Frage,
warum er es erduldet hat? Das iſt nichts an-
ders, als ein Theil der Frage: warum hat Jeſus
überhaupt gelitten, warum iſt er geſtorben?
Was nun auf dieſe allgemeine Frage im Allge-
meinen geantwortet werden muß, das, und nichts
anders, läßt ſich auch hier, zur Befriedigung des
chriſtlichen Forfchens, ſagen, nämlich das, was
Er ſelbſt ſeineu Jüngern ſagte, da er, nach ſeiner
Auferſtehung, ihnen das Verſtändnis öfnete,
daß ſie die Schrift verſtünden: “alſo iſts
&q;geſchrieben, und alſo mußte Chriſtus lei-
&q;den und auferſtehn am dritten Tage.”
Alſo iſts geſchrieben: “Fürwahr, er trug
&q;unſre Krankheit, und lud auf ſich unſre
&q;Schmerzen; wir aber hielten ihn für den,
&q;der geplagt, und von Gott geſchlagen und
&q;gemartert wäre: aber er iſt um unſrer
&q;Miſſethat willen verwundet, und um
&q;unſrer Sünde willen zerſchlagen. Die
&q;Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Friede
&q;hätten, und durch ſeine Wunden ſind wir
&q;geheilet. Der Herr warf unſer aller Sün-
&q;de auf ihn. Er iſt aber aus der Angſt
&q;und
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