Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.des Müßiggangs. der Beraubung seines eingebildeten Gutes ver-ursachte Schmertz wieder angehen werde. 17. Wiederum so kan auch einem arbeit- 18. Ja es ist auch die lange und kurtze nur Cc 4
des Muͤßiggangs. der Beraubung ſeines eingebildeten Gutes ver-urſachte Schmertz wieder angehen werde. 17. Wiederum ſo kan auch einem arbeit- 18. Ja es iſt auch die lange und kurtze nur Cc 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0419" n="407"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Muͤßiggangs.</hi></fw><lb/> der Beraubung ſeines eingebildeten Gutes ver-<lb/> urſachte Schmertz wieder angehen werde.</p><lb/> <p>17. Wiederum ſo kan auch einem <hi rendition="#fr">arbeit-<lb/> ſamen die Zeit lang</hi> werden. Allerhand<lb/> Arbeit iſt daruͤmb nicht ſo fort einem Men-<lb/> ſchen angenehm/ ob er ſchon arbeitſam iſt.<lb/> Wenn ein Gelehrter dreſchen/ oder ein Dreſcher<lb/> uͤber den Buͤchern ſitzen/ ein Drechsler Gaͤrtner-<lb/> Arbeit verrichten/ und ein Gaͤrtner drechslen/ ein<lb/> Handlungs-<hi rendition="#aq">Factor</hi> einen <hi rendition="#aq">Curri</hi>rer abgeben/<lb/> und ein <hi rendition="#aq">Curri</hi>rer Handlungs-Rechnung fuͤhren<lb/> ſolte u. ſo w. ich meine es wuͤrde allen dieſen/<lb/> wenn ſie gleich noch ſo arbeitſam waͤren/ uͤber ih-<lb/> rer Arbeit die Zeit lang genung werden. Ja<lb/> wenn die lange Weile ein weſentliches Stuͤcke<lb/> des Muͤßiggangs/ und die kurtze Weile der Ar-<lb/> beit waͤre/ ſo wuͤrde man ſich zwar nicht verwun-<lb/> dern duͤrffen/ warumb den Arbeitſamen die Zeit<lb/> lang wuͤrde wenn er muͤßig gehen ſolte/ aber es<lb/> wuͤrde ſo dann auch dem Muͤßiggaͤnger bey der<lb/> Arbeit die Zeit nicht mehr lange werden duͤrffen/<lb/> welches doch falſch iſt/ und ſich in der That an-<lb/> ders befindet.</p><lb/> <p>18. Ja es iſt auch <hi rendition="#fr">die lange und kurtze<lb/> Weile eine Beſchaffenheit gantz anderer</hi><lb/> D<hi rendition="#fr">inge als des Muͤßiggangs und der</hi> A<hi rendition="#fr">rbeit-<lb/> ſamkeit.</hi> Die Zeit wird nicht alleine einem<lb/> Wohlluͤſtigen/ ſondern auch einen <hi rendition="#fr">Ehrgeitzigen</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Geldgeitzigen lang/</hi> ehe er das verlangte<lb/> Gut zu beſitzen krieget/ und wenn dieſe Beſitzung<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Cc 4</fw><fw place="bottom" type="catch">nur</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [407/0419]
des Muͤßiggangs.
der Beraubung ſeines eingebildeten Gutes ver-
urſachte Schmertz wieder angehen werde.
17. Wiederum ſo kan auch einem arbeit-
ſamen die Zeit lang werden. Allerhand
Arbeit iſt daruͤmb nicht ſo fort einem Men-
ſchen angenehm/ ob er ſchon arbeitſam iſt.
Wenn ein Gelehrter dreſchen/ oder ein Dreſcher
uͤber den Buͤchern ſitzen/ ein Drechsler Gaͤrtner-
Arbeit verrichten/ und ein Gaͤrtner drechslen/ ein
Handlungs-Factor einen Currirer abgeben/
und ein Currirer Handlungs-Rechnung fuͤhren
ſolte u. ſo w. ich meine es wuͤrde allen dieſen/
wenn ſie gleich noch ſo arbeitſam waͤren/ uͤber ih-
rer Arbeit die Zeit lang genung werden. Ja
wenn die lange Weile ein weſentliches Stuͤcke
des Muͤßiggangs/ und die kurtze Weile der Ar-
beit waͤre/ ſo wuͤrde man ſich zwar nicht verwun-
dern duͤrffen/ warumb den Arbeitſamen die Zeit
lang wuͤrde wenn er muͤßig gehen ſolte/ aber es
wuͤrde ſo dann auch dem Muͤßiggaͤnger bey der
Arbeit die Zeit nicht mehr lange werden duͤrffen/
welches doch falſch iſt/ und ſich in der That an-
ders befindet.
18. Ja es iſt auch die lange und kurtze
Weile eine Beſchaffenheit gantz anderer
Dinge als des Muͤßiggangs und der Arbeit-
ſamkeit. Die Zeit wird nicht alleine einem
Wohlluͤſtigen/ ſondern auch einen Ehrgeitzigen
und Geldgeitzigen lang/ ehe er das verlangte
Gut zu beſitzen krieget/ und wenn dieſe Beſitzung
nur
Cc 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |