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Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].

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Das 3. H. von der Geschickligkeit
mahl recht anzubringen weiß. Als: Es ist
ein galanter Pantoffel. Dieser Mensch hat
grosse Servilete. (civilite) Er hat mich
überaus coeffirt. (echauffirt) Die Madame
la
Dauphinesse
ist gestorben/ u. s. w.

47. (4.) Mehrentheils aber kömt die
Dunckelheit der Worte aus jhrer Zweydeu-
tigkeit
her/ daß ein Wort viele Dinge bedeu-
tet. Bey dieser Bewandnüß aber geschiehet
es entweder/ daß die eine Deutung in eige-
nen/
die andere aber in Figürlichen Ver-
stande genommen wird. z. e. Ein Fuchs. Jns
Graß beissen.
Oder beydes gehöret zum ei-
genen
Verstande.

48. Und so dann ist der eine Verstand ent-
weder weitläufftiger als der andere/ und
begreifft diesen unter sich z. e. Männer und
Weiber/ (denn sie werden zu weilen denen
Jung-Gesellen und Jungfrauen entgegen
gesetzt/ zuweilen nicht) Kinder (in ersten oder
andern Glied.) Die Gerichte (in Ansehen
hoher und niederer.) Söhne (so ferne sie ent-
weder die Töchter mit begreiffen oder nicht:)
Alles vermögen (gegenwärtiges oder zukünff-
tiges.) u. s. w.

49. Oder es begreifft kein Verstand

den

Das 3. H. von der Geſchickligkeit
mahl recht anzubringen weiß. Als: Es iſt
ein galanter Pantoffel. Dieſer Menſch hat
groſſe Servilete. (civilitè) Er hat mich
uͤberaus coëffirt. (echauffirt) Die Madame
la
Dauphineſſe
iſt geſtorben/ u. ſ. w.

47. (4.) Mehrentheils aber koͤmt die
Dunckelheit der Worte aus jhrer Zweydeu-
tigkeit
her/ daß ein Wort viele Dinge bedeu-
tet. Bey dieſer Bewandnuͤß aber geſchiehet
es entweder/ daß die eine Deutung in eige-
nen/
die andere aber in Figuͤrlichen Ver-
ſtande genommen wird. z. e. Ein Fuchs. Jns
Graß beiſſen.
Oder beydes gehoͤret zum ei-
genen
Verſtande.

48. Und ſo dann iſt der eine Verſtand ent-
weder weitlaͤufftiger als der andere/ und
begreifft dieſen unter ſich z. e. Maͤnner und
Weiber/ (denn ſie werden zu weilen denen
Jung-Geſellen und Jungfrauen entgegen
geſetzt/ zuweilen nicht) Kinder (in erſten oder
andern Glied.) Die Gerichte (in Anſehen
hoher und niederer.) Soͤhne (ſo ferne ſie ent-
weder die Toͤchter mit begreiffen oder nicht:)
Alles vermoͤgen (gegenwaͤrtiges oder zukuͤnff-
tiges.) u. ſ. w.

49. Oder es begreifft kein Verſtand

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[170/0196] Das 3. H. von der Geſchickligkeit mahl recht anzubringen weiß. Als: Es iſt ein galanter Pantoffel. Dieſer Menſch hat groſſe Servilete. (civilitè) Er hat mich uͤberaus coëffirt. (echauffirt) Die Madame la Dauphineſſe iſt geſtorben/ u. ſ. w. 47. (4.) Mehrentheils aber koͤmt die Dunckelheit der Worte aus jhrer Zweydeu- tigkeit her/ daß ein Wort viele Dinge bedeu- tet. Bey dieſer Bewandnuͤß aber geſchiehet es entweder/ daß die eine Deutung in eige- nen/ die andere aber in Figuͤrlichen Ver- ſtande genommen wird. z. e. Ein Fuchs. Jns Graß beiſſen. Oder beydes gehoͤret zum ei- genen Verſtande. 48. Und ſo dann iſt der eine Verſtand ent- weder weitlaͤufftiger als der andere/ und begreifft dieſen unter ſich z. e. Maͤnner und Weiber/ (denn ſie werden zu weilen denen Jung-Geſellen und Jungfrauen entgegen geſetzt/ zuweilen nicht) Kinder (in erſten oder andern Glied.) Die Gerichte (in Anſehen hoher und niederer.) Soͤhne (ſo ferne ſie ent- weder die Toͤchter mit begreiffen oder nicht:) Alles vermoͤgen (gegenwaͤrtiges oder zukuͤnff- tiges.) u. ſ. w. 49. Oder es begreifft kein Verſtand den

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691], S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/196>, abgerufen am 21.11.2024.