Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].1. Hauptst. von der Geschickligkeit die n. 25. 26. 27-Praecepta nach deren Anleitung man derWarheit nach dencken soll. Bestreite die praejudi- cia n. 28. (1.) insgesamt/ das ist: zweiffele n. 29. was hierbey in acht zu nehmem. n. 30. Zweiffeln ge- schicht entweder auff Sceptische oder Dogmatische wei- se n. 31. die letzte Art gehöret hieher n. 32. 33. Es ist keine vernünfftige Ursache/ warum man zweiffeln solle/ daß etwas wahr sey n. 34. massen solches auch die klei- nen Kinder gewiß erkennen n. 35. und im fortgehen- den Al[t]er noch mehr vergewissert werden n. 36. Vor- stellung der Ursachen/ warumm man bey reiffenden Ver- stande anfangen solle an allen zu zweiffeln n. 37. derer Nichtigkeit. Es folgt nicht/ was mich offte betrogen hat/ kan mich allezeit betriegen n. 38. noch weniger a- ber: was mich betriegen kan/ wird mich auch betrie- gen n. 39. beydes wird mit einem Exempel von drey Würffeln erkläret n. 40. 41. Eben weil du gewiß weist/ daß du dich offt betrogen hast/ kanst du nicht an allen Dingen zweiffeln/ n. 42. 43. 44. Ja du kanst nicht zweif- feln/ wenn du nicht zugiebst/ daß etwas wahr sey n. 45. Du darffst nicht an allen Dingen zweiffeln/ ob du schon noch nicht weist was wahr ist n. 46. 47. 48. An was vor Dingen man denn zweiffeln müsse? n. 49. 50. Nicht an denen propositionibus die man alsbald begreifft. z. e. daß man wache/ daß man Hände und Füsse habe/ n. 51. 52. 53. [d]erer unzehlige exempel sind n. 54. sondern an denen Grundwarheiten und conclusionibus remo- tioribus n. 55. und zwart an jenen zu erst n. 56. welches insgemein negligir er wird/ n. 57. auch auff Acade- mien n. 58. Wer sie aber schon gelernet hat/ darff nicht von neuen zweiffeln n. 59. 60. Unterscheid zwischen dem Zweiffel an denen principiis und conclusionibus remotioribus n. 61. Etliche nöthige Exempel derglei- chen conclusionnm n. 62. Was demnach unter dem Gebot/ daß man zweiffeln solle/ angedeutet werde/ n, 63.
1. Hauptſt. von der Geſchickligkeit die n. 25. 26. 27-Præcepta nach deren Anleitung man derWarheit nach dencken ſoll. Beſtreite die præjudi- cia n. 28. (1.) insgeſamt/ das iſt: zweiffele n. 29. was hierbey in acht zu nehmem. n. 30. Zweiffeln ge- ſchicht entweder auff Sceptiſche oder Dogmatiſche wei- ſe n. 31. die letzte Art gehoͤret hieher n. 32. 33. Es iſt keine vernuͤnfftige Urſache/ warum man zweiffeln ſolle/ daß etwas wahr ſey n. 34. maſſen ſolches auch die klei- nen Kinder gewiß erkennen n. 35. und im fortgehen- den Al[t]er noch mehr vergewiſſert werden n. 36. Vor- ſtellung der Urſachen/ warum̃ man bey reiffenden Ver- ſtande anfangen ſolle an allen zu zweiffeln n. 37. derer Nichtigkeit. Es folgt nicht/ was mich offte betrogen hat/ kan mich allezeit betriegen n. 38. noch weniger a- ber: was mich betriegen kan/ wird mich auch betrie- gen n. 39. beydes wird mit einem Exempel von drey Wuͤrffeln erklaͤret n. 40. 41. Eben weil du gewiß weiſt/ daß du dich offt betrogen haſt/ kanſt du nicht an allen Dingen zweiffeln/ n. 42. 43. 44. Ja du kanſt nicht zweif- feln/ wenn du nicht zugiebſt/ daß etwas wahr ſey n. 45. Du darffſt nicht an allen Dingen zweiffeln/ ob du ſchon noch nicht weiſt was wahr iſt n. 46. 47. 48. An was vor Dingen man deñ zweiffeln muͤſſe? n. 49. 50. Nicht an denen propoſitionibus die man alsbald begreifft. z. e. daß man wache/ daß man Haͤnde und Fuͤſſe habe/ n. 51. 52. 53. [d]erer unzehlige exempel ſind n. 54. ſondern an denen Grundwarheiten und concluſionibus remo- tioribus n. 55. und zwart an jenen zu erſt n. 56. welches insgemein negligir er wird/ n. 57. auch auff Acade- mien n. 58. Wer ſie aber ſchon gelernet hat/ darff nicht von neuen zweiffeln n. 59. 60. Unterſcheid zwiſchen dem Zweiffel an denen principiis und concluſionibus remotioribus n. 61. Etliche noͤthige Exempel derglei- chen concluſionnm n. 62. Was demnach unter dem Gebot/ daß man zweiffeln ſolle/ angedeutet werde/ n, 63.
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1. Hauptſt. von der Geſchickligkeit die
n. 25. 26. 27-Præcepta nach deren Anleitung man der
Warheit nach dencken ſoll. Beſtreite die præjudi-
cia n. 28. (1.) insgeſamt/ das iſt: zweiffele n. 29.
was hierbey in acht zu nehmem. n. 30. Zweiffeln ge-
ſchicht entweder auff Sceptiſche oder Dogmatiſche wei-
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keine vernuͤnfftige Urſache/ warum man zweiffeln ſolle/
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nen Kinder gewiß erkennen n. 35. und im fortgehen-
den Alter noch mehr vergewiſſert werden n. 36. Vor-
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Nichtigkeit. Es folgt nicht/ was mich offte betrogen
hat/ kan mich allezeit betriegen n. 38. noch weniger a-
ber: was mich betriegen kan/ wird mich auch betrie-
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Wuͤrffeln erklaͤret n. 40. 41. Eben weil du gewiß weiſt/
daß du dich offt betrogen haſt/ kanſt du nicht an allen
Dingen zweiffeln/ n. 42. 43. 44. Ja du kanſt nicht zweif-
feln/ wenn du nicht zugiebſt/ daß etwas wahr ſey n. 45.
Du darffſt nicht an allen Dingen zweiffeln/ ob du ſchon
noch nicht weiſt was wahr iſt n. 46. 47. 48. An was
vor Dingen man deñ zweiffeln muͤſſe? n. 49. 50. Nicht
an denen propoſitionibus die man alsbald begreifft.
z. e. daß man wache/ daß man Haͤnde und Fuͤſſe habe/
n. 51. 52. 53. derer unzehlige exempel ſind n. 54. ſondern
an denen Grundwarheiten und concluſionibus remo-
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insgemein negligir er wird/ n. 57. auch auff Acade-
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von neuen zweiffeln n. 59. 60. Unterſcheid zwiſchen
dem Zweiffel an denen principiis und concluſionibus
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Gebot/ daß man zweiffeln ſolle/ angedeutet werde/
n, 63.
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