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Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].

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Das 4. H. Von der Geschickligkeit
dann und wann andere hinein/ damit er nur
bey andern Leuten denselben in wahrscheinlichen
Verdacht bringen möge; Als wenn er lächer-
liche oder schädliche Jrrthümer hegete.

57. Ein Calumniante rechnet die Fehler ei-
nes Ubersetzers dem
Autori des Haupt-
Wercks/ die Jrrthümer eines Schülers/ oder
der sich für einen Schüler ausgiebet/ seinem
Praeceptori und Lehrer/ oder eines Lehrers
der sich zu einer gewissen Secte bekennet/ der
gesambten Secte/
oder die Schnitzer des
Schreibers oder Buchdruckers dem Scri-
bent
en selbst zu.

58. Ein Calumniante giebt für die Mey-
nung eines Scribenten aus/ was derselbe un-
ter anderer Personen Namen
discuriret/
z. e. Wenn in Dialogis, Gedichten/ Comoedien,
u. s. w. Personen von unterschiedenen Caracter
auffgeführet werden/ und der Autor sich angele-
gen seyn läßt/ den Caracter einer jeden Person
durch gehörige Reden recht zu exprimiren/ so
fällt ein Calumniante zu/ und legt dem Autori
die Meinungen/ die er unter der Person eines
Pedanten/ oder Heuchlers/ oder eines der in
Praejudiciis steckt/ oder eines Lasterhafften Men-
schen vorgebracht/ bey/ als wenn sie seine eigene
wären.

59. Ein

Das 4. H. Von der Geſchickligkeit
dann und wann andere hinein/ damit er nur
bey andern Leuten denſelben in wahrſcheinlichen
Verdacht bringen moͤge; Als wenn er laͤcher-
liche oder ſchaͤdliche Jrrthuͤmer hegete.

57. Ein Calumniante rechnet die Fehler ei-
nes Uberſetzers dem
Autori des Haupt-
Wercks/ die Jrrthuͤmer eines Schuͤlers/ oder
der ſich fuͤr einen Schuͤler ausgiebet/ ſeinem
Præceptori und Lehrer/ oder eines Lehrers
der ſich zu einer gewiſſen Secte bekennet/ der
geſambten Secte/
oder die Schnitzer des
Schreibers oder Buchdruckers dem Scri-
bent
en ſelbſt zu.

58. Ein Calumniante giebt fuͤr die Mey-
nung eines Scribenten aus/ was derſelbe un-
ter anderer Perſonen Namen
diſcuriret/
z. e. Wenn in Dialogis, Gedichten/ Comœdien,
u. ſ. w. Perſonen von unterſchiedenen Caracter
auffgefuͤhret werden/ und der Autor ſich angele-
gen ſeyn laͤßt/ den Caracter einer jeden Perſon
durch gehoͤrige Reden recht zu exprimiren/ ſo
faͤllt ein Calumniante zu/ und legt dem Autori
die Meinungen/ die er unter der Perſon eines
Pedanten/ oder Heuchlers/ oder eines der in
Præjudiciis ſteckt/ oder eines Laſterhafften Men-
ſchen vorgebracht/ bey/ als wenn ſie ſeine eigene
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[260/0286] Das 4. H. Von der Geſchickligkeit dann und wann andere hinein/ damit er nur bey andern Leuten denſelben in wahrſcheinlichen Verdacht bringen moͤge; Als wenn er laͤcher- liche oder ſchaͤdliche Jrrthuͤmer hegete. 57. Ein Calumniante rechnet die Fehler ei- nes Uberſetzers dem Autori des Haupt- Wercks/ die Jrrthuͤmer eines Schuͤlers/ oder der ſich fuͤr einen Schuͤler ausgiebet/ ſeinem Præceptori und Lehrer/ oder eines Lehrers der ſich zu einer gewiſſen Secte bekennet/ der geſambten Secte/ oder die Schnitzer des Schreibers oder Buchdruckers dem Scri- benten ſelbſt zu. 58. Ein Calumniante giebt fuͤr die Mey- nung eines Scribenten aus/ was derſelbe un- ter anderer Perſonen Namen diſcuriret/ z. e. Wenn in Dialogis, Gedichten/ Comœdien, u. ſ. w. Perſonen von unterſchiedenen Caracter auffgefuͤhret werden/ und der Autor ſich angele- gen ſeyn laͤßt/ den Caracter einer jeden Perſon durch gehoͤrige Reden recht zu exprimiren/ ſo faͤllt ein Calumniante zu/ und legt dem Autori die Meinungen/ die er unter der Perſon eines Pedanten/ oder Heuchlers/ oder eines der in Præjudiciis ſteckt/ oder eines Laſterhafften Men- ſchen vorgebracht/ bey/ als wenn ſie ſeine eigene waͤren. 59. Ein

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691], S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/286>, abgerufen am 26.11.2024.