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Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].

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der Warheit nachzudencken.
auffhören wolten/ würden wir gewiß einen
Lehrbegierigen Jüngling höchst consternirt
verlassen/ nicht anders als zum exempel ein
Dantzmeister/ wenn er einem der bey ihm dan-
tzen lernen wolte/ viel von denen zu der Dantz-
Kunst gehörigen terminis und Geschickligkeit
des Menschlichen Leibes vorsagte/ und hernach
ihm deutlich darthäte/ daß er sehr ungeschickt
dantze/ und keine cadence zu halten wisse/ und
wolte hernach den Lehrling dimittiren.

4. Wir haben oben Erwehnung gethan/
daß dieser Theil der Vernunfft-Lehre 5. Stü-
cke begreiffen werde/ 1. Wie man die Warheit
für sich erforschen und erkennen/ 2. die erkan-
te Warheit andern beybringen/ 3. anderer
Leute Meinungen verstehen/ 4. von denen-
selben judiciren/ und 5. die irrigen wieder-
legen
solle.

5. Bey allen diesen Dingen wird nichts
mehr nöthig seyn/ als daß wir so wohl einige
nöthige Handgriffe zeigen/ als auch die un-
tüchtigen
obwohl gewöhnlichen/ die man ins-
gemein zu brauchen pfleget/ dann und wann
bemercken.

6. Und zwar so fangen wir von der Ge-
schickligkeit die Warheit durch eigenes

Nach-
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der Warheit nachzudencken.
auffhoͤren wolten/ wuͤrden wir gewiß einen
Lehrbegierigen Juͤngling hoͤchſt conſternirt
verlaſſen/ nicht anders als zum exempel ein
Dantzmeiſter/ weñ er einem der bey ihm dan-
tzen lernen wolte/ viel von denen zu der Dantz-
Kunſt gehoͤrigen terminis und Geſchickligkeit
des Menſchlichen Leibes vorſagte/ und hernach
ihm deutlich darthaͤte/ daß er ſehr ungeſchickt
dantze/ und keine cadence zu halten wiſſe/ und
wolte hernach den Lehrling dimittiren.

4. Wir haben oben Erwehnung gethan/
daß dieſer Theil der Vernunfft-Lehre 5. Stuͤ-
cke begreiffen werde/ 1. Wie man die Warheit
fuͤr ſich erforſchen und erkennen/ 2. die erkan-
te Warheit andern beybringen/ 3. anderer
Leute Meinungen verſtehen/ 4. von denen-
ſelben judiciren/ und 5. die irrigen wieder-
legen
ſolle.

5. Bey allen dieſen Dingen wird nichts
mehr noͤthig ſeyn/ als daß wir ſo wohl einige
noͤthige Handgriffe zeigen/ als auch die un-
tuͤchtigen
obwohl gewoͤhnlichen/ die man ins-
gemein zu brauchen pfleget/ dann und wann
bemercken.

6. Und zwar ſo fangen wir von der Ge-
ſchickligkeit die Warheit durch eigenes

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[7/0033] der Warheit nachzudencken. auffhoͤren wolten/ wuͤrden wir gewiß einen Lehrbegierigen Juͤngling hoͤchſt conſternirt verlaſſen/ nicht anders als zum exempel ein Dantzmeiſter/ weñ er einem der bey ihm dan- tzen lernen wolte/ viel von denen zu der Dantz- Kunſt gehoͤrigen terminis und Geſchickligkeit des Menſchlichen Leibes vorſagte/ und hernach ihm deutlich darthaͤte/ daß er ſehr ungeſchickt dantze/ und keine cadence zu halten wiſſe/ und wolte hernach den Lehrling dimittiren. 4. Wir haben oben Erwehnung gethan/ daß dieſer Theil der Vernunfft-Lehre 5. Stuͤ- cke begreiffen werde/ 1. Wie man die Warheit fuͤr ſich erforſchen und erkennen/ 2. die erkan- te Warheit andern beybringen/ 3. anderer Leute Meinungen verſtehen/ 4. von denen- ſelben judiciren/ und 5. die irrigen wieder- legen ſolle. 5. Bey allen dieſen Dingen wird nichts mehr noͤthig ſeyn/ als daß wir ſo wohl einige noͤthige Handgriffe zeigen/ als auch die un- tuͤchtigen obwohl gewoͤhnlichen/ die man ins- gemein zu brauchen pfleget/ dann und wann bemercken. 6. Und zwar ſo fangen wir von der Ge- ſchickligkeit die Warheit durch eigenes Nach- A 4

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691], S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/33>, abgerufen am 21.11.2024.