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Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.

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Das 4. H. von der vernünfftigen
den keine Selbst-Liebe n. 10. Die Vereinigung in
der Liebe ist dreyerley. n. 11. Denn ein vernünffti-
ger Mensch intendiret eine andere Vereinigung in
der Liebe anderer Menschen n. 12. eine andere in der
Liebe geringerer Geschöpffe n. 13. und noch eine an-
dere in der Liebe GOttes. n. 14. Vielerley Arten ei-
ner unvernünfftigen Liebe. (I) Wenn das Verlangen
zu der Vereinigung allzuunruhig und hitzig ist. n. 15.
Wenn man gleich tugendhaffte Personen liebet. n. 16.
und sich einbildet/ man liebe noch so vernünfftig n. 17.
weil dasjenige nicht vernünfftig seyn kan/ was die
Vernunfft bemeistert n. 18. Und weil man öffters sich
betrieget/ wenn man meinet/ man suche nichts mehr
als eine Vereinigung der Seelen. n. 19. (II) Wenn
man schädliche und böse Dinge oder Menschen lie-
bet. n- 20. Wenn sie gleich artig und verständig seyn.
n. 21. Dergleichen Menschen werden allemahl von
ihres gleichen geliebet. n. 22. Ein vernünfftiger Mensch
aber aestimiret wobl ihren Verstand/ aber er
liebet sie nicht n. 23. als nur nach den Regeln der
allgemeinen Liebe. n. 24. (III) Wenn man die unter-
schiedenen Arten der Vereinigung unter einander
vermischet. n. 25. Als (1) wenn man GOtt wie die
geringeren Creaturen/ oder (2) wie die Menschen liebet.
n. 26. (3) Wenn man andere Menschen wie gerin-
gere Creaturen/ oder (4) wie GOtt liebet n. 27. und
(5) wenn man geringere Creaturen wie die Men-
schen/ oder (6) wie GOtt liebet n. 26. (IV) Wenn man
hauptsächlich die Vereinigung des Leibes sucht n. 29.
Auff diese Art lieben die Bestien. n. 30. Und also ist dieso
Liebe entweder mehr als bestialisch/ oder bestialisch/ o-
der beynahe bestialisch. n. 31. Die letzte Art bestehet da-
rinnen/ wenn man bey denen Personen die uns gleich
seyn/ entweder neben der Vereinigung der Seelen
alsobald nach der Vereinigung der Leiber/ oder nach
dieser hauptsächlich trachtet. Wiewohl man dieser
den
Das 4. H. von der vernuͤnfftigen
den keine Selbſt-Liebe n. 10. Die Vereinigung in
der Liebe iſt dreyerley. n. 11. Denn ein vernuͤnffti-
ger Menſch intendiret eine andere Vereinigung in
der Liebe anderer Menſchen n. 12. eine andere in der
Liebe geringerer Geſchoͤpffe n. 13. und noch eine an-
dere in der Liebe GOttes. n. 14. Vielerley Arten ei-
ner unvernuͤnfftigen Liebe. (I) Wenn das Verlangen
zu der Vereinigung allzuunruhig und hitzig iſt. n. 15.
Wenn man gleich tugendhaffte Perſonen liebet. n. 16.
und ſich einbildet/ man liebe noch ſo vernuͤnfftig n. 17.
weil dasjenige nicht vernuͤnfftig ſeyn kan/ was die
Vernunfft bemeiſtert n. 18. Und weil man oͤffters ſich
betrieget/ wenn man meinet/ man ſuche nichts mehr
als eine Vereinigung der Seelen. n. 19. (II) Wenn
man ſchaͤdliche und boͤſe Dinge oder Menſchen lie-
bet. n- 20. Wenn ſie gleich artig und verſtaͤndig ſeyn.
n. 21. Dergleichen Menſchen werden allemahl von
ihres gleichen geliebet. n. 22. Ein vernuͤnfftiger Menſch
aber æſtimiret wobl ihren Verſtand/ aber er
liebet ſie nicht n. 23. als nur nach den Regeln der
allgemeinen Liebe. n. 24. (III) Wenn man die unter-
ſchiedenen Arten der Vereinigung unter einander
vermiſchet. n. 25. Als (1) wenn man GOtt wie die
geringeren Creaturen/ oder (2) wie die Menſchen liebet.
n. 26. (3) Wenn man andere Menſchen wie gerin-
gere Creaturen/ oder (4) wie GOtt liebet n. 27. und
(5) wenn man geringere Creaturen wie die Men-
ſchen/ oder (6) wie GOtt liebet n. 26. (IV) Wenn man
hauptſaͤchlich die Vereinigung des Leibes ſucht n. 29.
Auff dieſe Art lieben die Beſtien. n. 30. Und alſo iſt dieſo
Liebe entweder mehr als beſtialiſch/ oder beſtialiſch/ o-
der beynahe beſtialiſch. n. 31. Die letzte Art beſtehet da-
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[154/0186] Das 4. H. von der vernuͤnfftigen den keine Selbſt-Liebe n. 10. Die Vereinigung in der Liebe iſt dreyerley. n. 11. Denn ein vernuͤnffti- ger Menſch intendiret eine andere Vereinigung in der Liebe anderer Menſchen n. 12. eine andere in der Liebe geringerer Geſchoͤpffe n. 13. und noch eine an- dere in der Liebe GOttes. n. 14. Vielerley Arten ei- ner unvernuͤnfftigen Liebe. (I) Wenn das Verlangen zu der Vereinigung allzuunruhig und hitzig iſt. n. 15. Wenn man gleich tugendhaffte Perſonen liebet. n. 16. und ſich einbildet/ man liebe noch ſo vernuͤnfftig n. 17. weil dasjenige nicht vernuͤnfftig ſeyn kan/ was die Vernunfft bemeiſtert n. 18. Und weil man oͤffters ſich betrieget/ wenn man meinet/ man ſuche nichts mehr als eine Vereinigung der Seelen. n. 19. (II) Wenn man ſchaͤdliche und boͤſe Dinge oder Menſchen lie- bet. n- 20. Wenn ſie gleich artig und verſtaͤndig ſeyn. n. 21. Dergleichen Menſchen werden allemahl von ihres gleichen geliebet. n. 22. Ein vernuͤnfftiger Menſch aber æſtimiret wobl ihren Verſtand/ aber er liebet ſie nicht n. 23. als nur nach den Regeln der allgemeinen Liebe. n. 24. (III) Wenn man die unter- ſchiedenen Arten der Vereinigung unter einander vermiſchet. n. 25. Als (1) wenn man GOtt wie die geringeren Creaturen/ oder (2) wie die Menſchen liebet. n. 26. (3) Wenn man andere Menſchen wie gerin- gere Creaturen/ oder (4) wie GOtt liebet n. 27. und (5) wenn man geringere Creaturen wie die Men- ſchen/ oder (6) wie GOtt liebet n. 26. (IV) Wenn man hauptſaͤchlich die Vereinigung des Leibes ſucht n. 29. Auff dieſe Art lieben die Beſtien. n. 30. Und alſo iſt dieſo Liebe entweder mehr als beſtialiſch/ oder beſtialiſch/ o- der beynahe beſtialiſch. n. 31. Die letzte Art beſtehet da- rinnen/ wenn man bey denen Perſonen die uns gleich ſeyn/ entweder neben der Vereinigung der Seelen alſobald nach der Vereinigung der Leiber/ oder nach dieſer hauptſaͤchlich trachtet. Wiewohl man dieſer den

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungsittenlehre_1692/186>, abgerufen am 22.11.2024.