Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.in denen menschl. Gesellschafften. und Gedult zu erweisen verweigern/ weßhalbennothwendig folget/ daß ein vernünfftiger Fürst allezeit seiner Unterthanen Wohlstand und Auf- nehmen suchen müsse/ und diese hingegen dahin zu trachten haben/ gleicher Gestalt dem Fürsten die Regierungs-Last durch freywillige Submis- sion und Hülffe ohne Mißtrauen/ Neid und Zwang leichter zu machen; und daß/ weil nicht leicht ein Staat zu finden ist/ darinnen nicht drey- erley Stände der Unterthanen/ nemlich die Edlen/ so dann die Bürger/ und endlich die Bauren anzutreffen wären/ diejenige bürgerliche Gesell- schafft sehr elend und unvernünfftig seyn müsse/ worinnen der Adel diese beyden letzten/ oder diese beyde den Adel unterzudrücken und zu kräncken suchen. ENDE. in denen menſchl. Geſellſchafften. und Gedult zu erweiſen verweigern/ weßhalbennothwendig folget/ daß ein vernuͤnfftiger Fuͤrſt allezeit ſeiner Unterthanen Wohlſtand und Auf- nehmen ſuchen muͤſſe/ und dieſe hingegen dahin zu trachten haben/ gleicher Geſtalt dem Fuͤrſten die Regierungs-Laſt durch freywillige Submis- ſion und Huͤlffe ohne Mißtrauen/ Neid und Zwang leichter zu machen; und daß/ weil nicht leicht ein Staat zu finden iſt/ darinnen nicht drey- erley Staͤnde der Unteꝛthanen/ nemlich die Edlen/ ſo dann die Buͤrger/ und endlich die Bauren anzutreffen waͤren/ diejenige buͤrgerliche Geſell- ſchafft ſehr elend und unvernuͤnfftig ſeyn muͤſſe/ worinnen der Adel dieſe beyden letzten/ oder dieſe beyde den Adel unterzudruͤcken und zu kraͤncken ſuchen. ENDE. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0397" n="369[365]"/><fw place="top" type="header">in denen menſchl. Geſellſchafften.</fw><lb/> und <hi rendition="#fr">Gedult</hi> zu erweiſen verweigern/ weßhalben<lb/> nothwendig folget/ daß <hi rendition="#fr">ein vernuͤnfftiger Fuͤrſt</hi><lb/> allezeit ſeiner Unterthanen Wohlſtand und Auf-<lb/> nehmen ſuchen muͤſſe/ und <hi rendition="#fr">dieſe</hi> hingegen dahin<lb/> zu trachten haben/ gleicher Geſtalt dem Fuͤrſten<lb/> die Regierungs-Laſt durch freywillige <hi rendition="#aq">Submis-<lb/> ſion</hi> und Huͤlffe ohne Mißtrauen/ Neid und<lb/> Zwang leichter zu machen; und daß/ weil nicht<lb/> leicht ein Staat zu finden iſt/ darinnen nicht drey-<lb/> erley Staͤnde der Unteꝛthanen/ nemlich die <hi rendition="#fr">Edlen/</hi><lb/> ſo dann die <hi rendition="#fr">Buͤrger/</hi> und endlich die <hi rendition="#fr">Bauren</hi><lb/> anzutreffen waͤren/ diejenige buͤrgerliche Geſell-<lb/> ſchafft ſehr elend und unvernuͤnfftig ſeyn muͤſſe/<lb/> worinnen der Adel dieſe beyden letzten/ oder dieſe<lb/><hi rendition="#c">beyde den Adel unterzudruͤcken und zu<lb/> kraͤncken ſuchen.</hi></p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">ENDE</hi>.</hi> </hi> </p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [369[365]/0397]
in denen menſchl. Geſellſchafften.
und Gedult zu erweiſen verweigern/ weßhalben
nothwendig folget/ daß ein vernuͤnfftiger Fuͤrſt
allezeit ſeiner Unterthanen Wohlſtand und Auf-
nehmen ſuchen muͤſſe/ und dieſe hingegen dahin
zu trachten haben/ gleicher Geſtalt dem Fuͤrſten
die Regierungs-Laſt durch freywillige Submis-
ſion und Huͤlffe ohne Mißtrauen/ Neid und
Zwang leichter zu machen; und daß/ weil nicht
leicht ein Staat zu finden iſt/ darinnen nicht drey-
erley Staͤnde der Unteꝛthanen/ nemlich die Edlen/
ſo dann die Buͤrger/ und endlich die Bauren
anzutreffen waͤren/ diejenige buͤrgerliche Geſell-
ſchafft ſehr elend und unvernuͤnfftig ſeyn muͤſſe/
worinnen der Adel dieſe beyden letzten/ oder dieſe
beyde den Adel unterzudruͤcken und zu
kraͤncken ſuchen.
ENDE.
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