Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Das 5. Hauptst. von der Warheit falsch/ daß sie keines Beweises brauchen; alsdaß ich keine Hände und Füsse habe/ daß ein Dreyangel viereckigt sey; etliche kön- nen falsch zu seyn klärlich demonstriret wer- den; als daß 2. Winckel eines Dreyangels 2. gleiche Winckel austragen/ daß die Thiere gedencken/ etliche aber nur mit pro- babeln conjecturen z. e. Daß die Sonne um die Erdeherum lauffe. 35. So haben auch die n. 27. seqq. ange- 36. Alle Dinge unter denen eine harmo- 37. Also ist zwischen denen Farben und Ge-
Das 5. Hauptſt. von der Warheit falſch/ daß ſie keines Beweiſes brauchen; alsdaß ich keine Haͤnde und Fuͤſſe habe/ daß ein Dreyangel viereckigt ſey; etliche koͤn- nen falſch zu ſeyn klaͤrlich demonſtriret wer- den; als daß 2. Winckel eines Dreyangels 2. gleiche Winckel austragen/ daß die Thiere gedencken/ etliche aber nur mit pro- babeln conjecturen z. e. Daß die Sonne um die Erdeherum lauffe. 35. So haben auch die n. 27. ſeqq. ange- 36. Alle Dinge unter denen eine harmo- 37. Alſo iſt zwiſchen denen Farben und Ge-
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Das 5. Hauptſt. von der Warheit
falſch/ daß ſie keines Beweiſes brauchen; als
daß ich keine Haͤnde und Fuͤſſe habe/ daß
ein Dreyangel viereckigt ſey; etliche koͤn-
nen falſch zu ſeyn klaͤrlich demonſtriret wer-
den; als daß 2. Winckel eines Dreyangels
2. gleiche Winckel austragen/ daß die
Thiere gedencken/ etliche aber nur mit pro-
babeln conjecturen z. e. Daß die Sonne
um die Erdeherum lauffe.
35. So haben auch die n. 27. ſeqq. ange-
zogenen vier concluſiones wiederum mutatis
mutandis hier ſtatt.
36. Alle Dinge unter denen eine harmo-
nie und disharmonie ſeyn kan/ muͤſſen eine
proportion zuſammen haben/ und gleichſam
von gleicher capacitaͤt ſeyn; und præſuppo-
niren auch eine Gegeneinanderhaltung/
daß man von der harmonie oder disharmo-
nie judiciren koͤnne. Denn wenn ſie gar
nicht in einen tertio zuſammen kommen/ und
von gantz ungleicher capacitaͤt ſeyn/ oder
wenn man ſie nicht gegen einander halten kan/
ſo iſt weder harmonie noch diſharmonie dar-
zwiſchen.
37. Alſo iſt zwiſchen denen Farben und
dem Klange/ zwiſchen dieſen beyden und dem
Ge-
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