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Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.

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ersten und unbeweißlichen Warh.
merorum bewant/ daß zwar durch dieselbe das-
jenige/ was zur Cörperligkeit der producir-
ten substantz gehöret/ füglich und just demon-
stri
ret werden kan/ aber daraus doch die ideae
motuum
oder die productio substantiae nicht
her bewiesen werden könne.

96. Die connexion dieses Satzes ist da-
hero desto deutlicher zu verstehen/ weil das
Auge oder die reflexio der Gedancken über
die geschehene Dinge bey dem Menschen
instar postulatorum ist/ ohne welche er ei-
nen dunckeln oder gar keinen concept von
denen numeris und mensuris sich würde ma-
chen können.

97. Zum wenigsten möchte ich wohl wis-
sen/ was ein von natur blinder sich für eine
ideam von einen Triangel/ von einer linic
und puncte machte/ und ob sie mit derselben
idee übereinkäme/ die er sich hernach formi-
rete,
wenn er sehend worden wäre.

98. Wannenhero das gemeine axioma,
Essentiae rerum sunt sicut numeri,
zwar in so
weit/ wann es Gleichnüßweise redet/ ange-
nommen werden muß/ wenn es aber auf einen
Grund zur demonstration in allen Din-
gen zielet/ wie es Plato, Pythagoras, und die

alten

erſten und unbeweißlichen Warh.
merorum bewant/ daß zwar durch dieſelbe das-
jenige/ was zur Coͤrperligkeit der producir-
ten ſubſtantz gehoͤret/ fuͤglich und juſt demon-
ſtri
ret werden kan/ aber daraus doch die ideæ
motuum
oder die productio ſubſtantiæ nicht
her bewieſen werden koͤnne.

96. Die connexion dieſes Satzes iſt da-
hero deſto deutlicher zu verſtehen/ weil das
Auge oder die reflexio der Gedancken uͤber
die geſchehene Dinge bey dem Menſchen
inſtar poſtulatorum iſt/ ohne welche er ei-
nen dunckeln oder gar keinen concept von
denen numeris und menſuris ſich wuͤrde ma-
chen koͤnnen.

97. Zum wenigſten moͤchte ich wohl wiſ-
ſen/ was ein von natur blinder ſich fuͤr eine
ideam von einen Triangel/ von einer linic
und puncte machte/ und ob ſie mit derſelben
idee uͤbereinkaͤme/ die er ſich hernach formi-
rete,
wenn er ſehend worden waͤre.

98. Wannenhero das gemeine axioma,
Eſſentiæ rerum ſunt ſicut numeri,
zwar in ſo
weit/ wann es Gleichnuͤßweiſe redet/ ange-
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[175/0193] erſten und unbeweißlichen Warh. merorum bewant/ daß zwar durch dieſelbe das- jenige/ was zur Coͤrperligkeit der producir- ten ſubſtantz gehoͤret/ fuͤglich und juſt demon- ſtriret werden kan/ aber daraus doch die ideæ motuum oder die productio ſubſtantiæ nicht her bewieſen werden koͤnne. 96. Die connexion dieſes Satzes iſt da- hero deſto deutlicher zu verſtehen/ weil das Auge oder die reflexio der Gedancken uͤber die geſchehene Dinge bey dem Menſchen inſtar poſtulatorum iſt/ ohne welche er ei- nen dunckeln oder gar keinen concept von denen numeris und menſuris ſich wuͤrde ma- chen koͤnnen. 97. Zum wenigſten moͤchte ich wohl wiſ- ſen/ was ein von natur blinder ſich fuͤr eine ideam von einen Triangel/ von einer linic und puncte machte/ und ob ſie mit derſelben idee uͤbereinkaͤme/ die er ſich hernach formi- rete, wenn er ſehend worden waͤre. 98. Wannenhero das gemeine axioma, Eſſentiæ rerum ſunt ſicut numeri, zwar in ſo weit/ wann es Gleichnuͤßweiſe redet/ ange- nommen werden muß/ wenn es aber auf einen Grund zur demonſtration in allen Din- gen zielet/ wie es Plato, Pythagoras, und die alten

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/193>, abgerufen am 21.11.2024.