Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Das 8. Hauptst. von denen ersten 5. Dieses ist also alles dasjenige/ was wir 6. Aber deßwegen lasse dich nicht verdries- 7. Jch habe gesagt/ wer das Wahre erken- 8. Ja sprichst du/ daß ist ja aber gleichwohl 9. Aber du irrest dich sehr/ denn es folget nur
Das 8. Hauptſt. von denen erſten 5. Dieſes iſt alſo alles dasjenige/ was wir 6. Aber deßwegen laſſe dich nicht verdrieſ- 7. Jch habe geſagt/ wer das Wahre erken- 8. Ja ſprichſt du/ daß iſt ja aber gleichwohl 9. Aber du irreſt dich ſehr/ denn es folget nur
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Das 8. Hauptſt. von denen erſten
5. Dieſes iſt alſo alles dasjenige/ was wir
von denen erſten und andern Unwarheiten fuͤr
Grund-Lehren zu geben haben/ denn wer die
Warheit erkennet/ erkennet auch die Un-
warheit/ oder das Falſche.
6. Aber deßwegen laſſe dich nicht verdrieſ-
ſen/ daß wir ein abſonderlich Capitel von de-
nen Unwarheiten gemacht haben/ denn wir
wollen aus der bißherigen Lehre etliche noͤthi-
ge Anmerckungen hieher ſetzen/ theils in dem/
was wir oben geſetzt haben/ uns deſto mehr zu
befeſtigen/ theils fuͤr gemeine Jrrthuͤmern
uns deſto eher zu huͤten.
7. Jch habe geſagt/ wer das Wahre erken-
net/ erkennet auch das Falſche/ aber huͤte dich/
daß du nicht das Wahre und Falſche mit
einander vermiſcheſt. Jch will dir ein E-
xempel geben: wer den rechten einigen Weg
zu einer Stadt erkennet/ der erkennet zugleich/
daß alle andere Wege Abwege ſeyn/ aber deß-
wegen iſt der rechte Weg und der Abweg nicht
eins.
8. Ja ſprichſt du/ daß iſt ja aber gleichwohl
wahr/ daß das Falſche falſch iſt/ und alſo iſt
doch etwas falſch und wahr zugleich.
9. Aber du irreſt dich ſehr/ denn es folget
nur
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Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/222>, abgerufen am 22.07.2024. |