Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Vorrede. nichts/ als blossen Wiedersprechungen bestehenwürde. Damit auch weder er noch der Leser dafür halten dürffe/ als ob diese meine Entschul- digung nur ein praetext wäre/ damit ich ent- weder einen Hochmuth oder ungeziemende Verachtung/ oder ein Unvermögen zu ant- worten bedecken wolte/ so hoffe ich/ es sollen fol- gende kurtze Anmerckungen/ die ich bald an- fangs bey Durchlesung der ersten vier Bogen aufgezeichnet/ die Ursachen/ die ich jetzo angefüh- ret/ gnungsam bescheinigen. 11. Jn ersten Capitel p. 6. sagt er/ er der C 2
Vorrede. nichts/ als bloſſen Wiederſprechungen beſtehenwuͤrde. Damit auch weder er noch der Leſer dafuͤr halten duͤrffe/ als ob dieſe meine Entſchul- digung nur ein prætext waͤre/ damit ich ent- weder einen Hochmuth oder ungeziemende Verachtung/ oder ein Unvermoͤgen zu ant- worten bedecken wolte/ ſo hoffe ich/ es ſollen fol- gende kurtze Anmerckungen/ die ich bald an- fangs bey Durchleſung der erſten vier Bogen aufgezeichnet/ die Urſachen/ die ich jetzo angefuͤh- ret/ gnungſam beſcheinigen. 11. Jn erſten Capitel p. 6. ſagt er/ er der C 2
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0053" n="35"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/> nichts/ als bloſſen Wiederſprechungen beſtehen<lb/> wuͤrde. Damit auch weder er noch der Leſer<lb/> dafuͤr halten duͤrffe/ als ob dieſe meine Entſchul-<lb/> digung nur ein <hi rendition="#aq">prætext</hi> waͤre/ damit ich ent-<lb/> weder einen Hochmuth oder ungeziemende<lb/> Verachtung/ oder ein Unvermoͤgen zu ant-<lb/> worten bedecken wolte/ ſo hoffe ich/ es ſollen fol-<lb/> gende kurtze Anmerckungen/ die ich bald an-<lb/> fangs bey Durchleſung der erſten vier Bogen<lb/> aufgezeichnet/ die Urſachen/ die ich jetzo angefuͤh-<lb/> ret/ gnungſam beſcheinigen.</p><lb/> <p>11. Jn <hi rendition="#fr">erſten Capitel</hi> <hi rendition="#aq">p.</hi> 6. ſagt er/ er<lb/> wolle <hi rendition="#fr">beſcheiden unterſuchen/ was Jhn in<lb/> meinen Buche mißfiele</hi>/ in welchen er auch<lb/> mir in vielen beypflichtete. Daß er ſich die Be-<lb/> ſcheidenheit fuͤrgeſetzt/ iſt ſehr gut/ und wil ich<lb/> auch glauben/ daß er zu dem Ende ſeinen zu an-<lb/> fangs <hi rendition="#aq">divulgir</hi>ten Titel hernachmahls bey <hi rendition="#aq">pu-<lb/> blici</hi>rung ſeines <hi rendition="#aq">ſpeciminis</hi> etwas geaͤndert/<lb/> und anſtatt des <hi rendition="#aq">odioſen</hi> Worts: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">examina-<lb/> tur,</hi></hi> ſetzen laſſen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">paucis expenditur.</hi></hi> Jch kan<lb/> auch wohl leiden/ daß er unterſucht/ was Jhm<lb/> in meinen Buche Mißfalle/ wenn es aber nur<lb/> bey dem bloſſen anzeigen des mißfallens beru-<lb/> hen wird/ ſo wird er ſelbſt erkennen/ daß das an-<lb/> zeigen meines Mißfallens keine Unterſuchung<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 2</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </div> </front> </text> </TEI> [35/0053]
Vorrede.
nichts/ als bloſſen Wiederſprechungen beſtehen
wuͤrde. Damit auch weder er noch der Leſer
dafuͤr halten duͤrffe/ als ob dieſe meine Entſchul-
digung nur ein prætext waͤre/ damit ich ent-
weder einen Hochmuth oder ungeziemende
Verachtung/ oder ein Unvermoͤgen zu ant-
worten bedecken wolte/ ſo hoffe ich/ es ſollen fol-
gende kurtze Anmerckungen/ die ich bald an-
fangs bey Durchleſung der erſten vier Bogen
aufgezeichnet/ die Urſachen/ die ich jetzo angefuͤh-
ret/ gnungſam beſcheinigen.
11. Jn erſten Capitel p. 6. ſagt er/ er
wolle beſcheiden unterſuchen/ was Jhn in
meinen Buche mißfiele/ in welchen er auch
mir in vielen beypflichtete. Daß er ſich die Be-
ſcheidenheit fuͤrgeſetzt/ iſt ſehr gut/ und wil ich
auch glauben/ daß er zu dem Ende ſeinen zu an-
fangs divulgirten Titel hernachmahls bey pu-
blicirung ſeines ſpeciminis etwas geaͤndert/
und anſtatt des odioſen Worts: examina-
tur, ſetzen laſſen paucis expenditur. Jch kan
auch wohl leiden/ daß er unterſucht/ was Jhm
in meinen Buche Mißfalle/ wenn es aber nur
bey dem bloſſen anzeigen des mißfallens beru-
hen wird/ ſo wird er ſelbſt erkennen/ daß das an-
zeigen meines Mißfallens keine Unterſuchung
der
C 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |