Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Erster Theil. Halle, 1723.9. Er untersuchet GOtt: nebst den Religionen: Wie bey den Jüden sie und Christen eingeführt. Er will der Türcken nicht: noch derer Heyden schonen: Wann wieder die Vernunfft, er ihre Lehr verspührt. Zuletzt will deutlicher, mit freyer Zungen zeigen: Zu welchem Gottesdienst: sich seine Regung neigen. 10. Von GOtt geht er zur Welt: beginnt sie zu betrachten, Wie ein Geschöpff von GOtt: und wahres Wunder-Werck. Er weiß von ihrem Bau: der alten ihr Gutachten: Und kennet auch zugleich der neuen Augenmerck. Doch weil an keine Sect: sich sein Gemüth gebunden, Hat eigne Meinungen, er von der Welt erfunden, 11. Von GOtt und von der Welt: kommt er auff die Naturen Der Menschen: derer Stand und Leben er entdeckt; Er suchet gantz genau zu spüren aus die Spuren: In den, der Ursprung liegt der Souverainität versteckt. Und schließt: vier Pfeiler seynd der Grund der Königs Thronen: Der Gottesdienst: Gesetz: die Straffen: das belohnen. 12. Was, also dieser Heyd, von den dreyfachen Stücken, Aus der Vernunfft: der Schrifft: dem Umgang: hat bemerckt; Hab den Gelehrten, ich zur Nachricht wollen schicken: Weil mir daucht, Christi Lehr: wird durch die Sätz verstärckt. Aus diesem Zweiffel nun: zur Warheit um zu kommen, Ist dieses Werck, von mir, mit Vorsatz unternommen. 13. Doch bin ich nur die Zung: durch die ein Heyd will sprechen. Ich bin der Feder-Kiel: damit der Heyde schreibt. Ich such nicht ab darum Lutheri Kirch zu brechen: Bey diesem Heydenthum: mein Leben Christlich bleibt. Spricht gleich ein Heyd durch mich: wird meines Heylands Glauben Mir niemand Lebenslang, aus meinen Hertzen rauben.
9. Er untersuchet GOtt: nebst den Religionen: Wie bey den Jüden sie und Christen eingeführt. Er will der Türcken nicht: noch derer Heyden schonen: Wann wieder die Vernunfft, er ihre Lehr verspührt. Zuletzt will deutlicher, mit freyer Zungen zeigen: Zu welchem Gottesdienst: sich seine Regung neigen. 10. Von GOtt geht er zur Welt: beginnt sie zu betrachten, Wie ein Geschöpff von GOtt: und wahres Wunder-Werck. Er weiß von ihrem Bau: der alten ihr Gutachten: Und kennet auch zugleich der neuen Augenmerck. Doch weil an keine Sect: sich sein Gemüth gebunden, Hat eigne Meinungen, er von der Welt erfunden, 11. Von GOtt und von der Welt: kommt er auff die Naturen Der Menschen: derer Stand und Leben er entdeckt; Er suchet gantz genau zu spüren aus die Spuren: In den, der Ursprung liegt der Souverainität versteckt. Und schließt: vier Pfeiler seynd der Grund der Königs Thronen: Der Gottesdienst: Gesetz: die Straffen: das belohnen. 12. Was, also dieser Heyd, von den dreyfachen Stücken, Aus der Vernunfft: der Schrifft: dem Umgang: hat bemerckt; Hab den Gelehrten, ich zur Nachricht wollen schicken: Weil mir daucht, Christi Lehr: wird durch die Sätz verstärckt. Aus diesem Zweiffel nun: zur Warheit um zu kommen, Ist dieses Werck, von mir, mit Vorsatz unternommen. 13. Doch bin ich nur die Zung: durch die ein Heyd will sprechen. Ich bin der Feder-Kiel: damit der Heyde schreibt. Ich such nicht ab darum Lutheri Kirch zu brechen: Bey diesem Heydenthum: mein Leben Christlich bleibt. Spricht gleich ein Heyd durch mich: wird meines Heylands Glauben Mir niemand Lebenslang, aus meinen Hertzen rauben.
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Er untersuchet GOtt: nebst den Religionen: Wie bey den Jüden sie und Christen eingeführt. Er will der Türcken nicht: noch derer Heyden schonen: Wann wieder die Vernunfft, er ihre Lehr verspührt. Zuletzt will deutlicher, mit freyer Zungen zeigen: Zu welchem Gottesdienst: sich seine Regung neigen. 10.
Von GOtt geht er zur Welt: beginnt sie zu betrachten, Wie ein Geschöpff von GOtt: und wahres Wunder-Werck. Er weiß von ihrem Bau: der alten ihr Gutachten: Und kennet auch zugleich der neuen Augenmerck. Doch weil an keine Sect: sich sein Gemüth gebunden, Hat eigne Meinungen, er von der Welt erfunden, 11.
Von GOtt und von der Welt: kommt er auff die Naturen Der Menschen: derer Stand und Leben er entdeckt; Er suchet gantz genau zu spüren aus die Spuren: In den, der Ursprung liegt der Souverainität versteckt. Und schließt: vier Pfeiler seynd der Grund der Königs Thronen: Der Gottesdienst: Gesetz: die Straffen: das belohnen. 12.
Was, also dieser Heyd, von den dreyfachen Stücken, Aus der Vernunfft: der Schrifft: dem Umgang: hat bemerckt; Hab den Gelehrten, ich zur Nachricht wollen schicken: Weil mir daucht, Christi Lehr: wird durch die Sätz verstärckt. Aus diesem Zweiffel nun: zur Warheit um zu kommen, Ist dieses Werck, von mir, mit Vorsatz unternommen. 13.
Doch bin ich nur die Zung: durch die ein Heyd will sprechen. Ich bin der Feder-Kiel: damit der Heyde schreibt. Ich such nicht ab darum Lutheri Kirch zu brechen: Bey diesem Heydenthum: mein Leben Christlich bleibt. Spricht gleich ein Heyd durch mich: wird meines Heylands Glauben Mir niemand Lebenslang, aus meinen Hertzen rauben.
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Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Erster Theil. Halle, 1723, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte01_1723/352>, abgerufen am 16.02.2025. |