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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Zweyter Theil. Halle, 1724.

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bey gewesen, der würde es ja gesehen haben, die Hallorum hätten vielmehr gedrohet, sie wieder zuschlagen, als Martin gesaget, er wolte klagen. Martin, Nein. Art. 6. Ob nachhero sie mit denen beyden Hallorum und dem Holtzwächter nach der hohen Brücke den Weibsstücken nach gegangen? Jonas, sie wären nur mit dem Holtzwächter nachgangen, ehe sie aber die Brücke völlig erreichet, wären die Hallorum zu ihnen kommen. Martin, die Hallorum wären mit den beyden Menschen fort und sie mit den Holtzwächter auf die Brücke zugangen, da ihnen die Hallorum im Hingehen begegnet, und mit ihnen nach der Brücke zugangen. Art. 7. Ob die beyden Weibs-Persohnen doch ohne die mit genommene Mäntel und Hüte auf der hohen Brücke ihnen entgegen kommen? Jonas / sie hätten vorne an der Brücke gestanden, doch aber ohne Mäntel und Hüte, und wisse er nicht, wo sie die Sachen hingelegt haben möchten. Martin, sie wären zu ihnen kommen, aber ohne das genommene Zeug. Art. 8. Ob nicht die Weibes-Persohnen ihnen daselbst unter Augen gesagt, sie die Schüler hätten sie begriffen, und Unzucht angemuthet? Jonas, er konte sich dessen nicht besinnen, daß sie das gesagt haben solten, dabey referiret er, das Christian zu ihm gesagt, daß die beyden Weibsstücken desselben Tages zu Glaucha im grauen Wolff, und Christoph auch gewesen, der mit selben getantzet, es wären Huren, die der Berlinische Kutscher mitgebracht, die sich auf dem Neumarck hinter dem Walle im letzten Hause aufgehalten, Casper Frosch hätte sie 3. Tage hernach zu Merseburg angetroffen. Martin, davon wisse er nichts. Art. 9. Ob nicht einer unter ihnen auf den andern gescholten, und gesaget, er habe es nicht gethan, sondern sein Cammerade. Jonas, das wäre nicht geschehen. Martin, die Hallorum hätten gesagt / Jonas hätte dergleichen gethan / darauf er geantwortet, er könte davor nicht, er hätte nichts gethan oder gesehen. Art. 10. Ob nicht die Weibs-Persohnen gesagt, sie gäben die Mäntel, Hüte nicht wieder, biß die Schüler bey der Obrigkeit klagten, sie blieben zu Passendorf. Jonas, das hätten sie nicht gesagt, den andern Tag wären sie die Schüler nach Passendorff gangen, und die Weibsstücken gesucht, dieselben aber nicht angetroffen, es wäre aber gesaget worden, daß die Hallorum solche noch dieselbe Nacht nach Belwerg über die Saale gebracht hätten. Martin, sie hätten gesagt, sie solten nach Passendorff kommen und sie anklagen, sie wären auch den Sonntag darnach hinaus gangen, sie aber nicht angetroffen. Art. 11. Ob sie die Schüler in der Pulver-Mühle sich betruncken? Jonas, sie hätten zwar getruncken, jedoch aber keinen Rausch gehabt. Martin, Nein. Art. 12. Ob sie nicht vor die Zeche etwas schuldig blieben, daß sie deßwegen noch angehalten worden? Jonas, sie hätten gerne wollen gehen, es wäre aber der Kerl nicht da gewesen, so das Geld empfangen sollen, dahero wären sie ein paar Schritte fortgangen, inzwischen wäre der Kerl nach kommen, da er ihm das Bier bezahlt, und noch 2. Pf. zu viel gegeben hätte. Martin, sie hätten weggehen und bezahlen

bey gewesen, der würde es ja gesehen haben, die Hallorum hätten vielmehr gedrohet, sie wieder zuschlagen, als Martin gesaget, er wolte klagen. Martin, Nein. Art. 6. Ob nachhero sie mit denen beyden Hallorum und dem Holtzwächter nach der hohen Brücke den Weibsstücken nach gegangen? Jonas, sie wären nur mit dem Holtzwächter nachgangen, ehe sie aber die Brücke völlig erreichet, wären die Hallorum zu ihnen kommen. Martin, die Hallorum wären mit den beyden Menschen fort und sie mit den Holtzwächter auf die Brücke zugangen, da ihnen die Hallorum im Hingehen begegnet, und mit ihnen nach der Brücke zugangen. Art. 7. Ob die beyden Weibs-Persohnen doch ohne die mit genommene Mäntel und Hüte auf der hohen Brücke ihnen entgegen kommen? Jonas / sie hätten vorne an der Brücke gestanden, doch aber ohne Mäntel und Hüte, und wisse er nicht, wo sie die Sachen hingelegt haben möchten. Martin, sie wären zu ihnen kommen, aber ohne das genommene Zeug. Art. 8. Ob nicht die Weibes-Persohnen ihnen daselbst unter Augen gesagt, sie die Schüler hätten sie begriffen, und Unzucht angemuthet? Jonas, er konte sich dessen nicht besinnen, daß sie das gesagt haben solten, dabey referiret er, das Christian zu ihm gesagt, daß die beyden Weibsstücken desselben Tages zu Glaucha im grauen Wolff, und Christoph auch gewesen, der mit selben getantzet, es wären Huren, die der Berlinische Kutscher mitgebracht, die sich auf dem Neumarck hinter dem Walle im letzten Hause aufgehalten, Casper Frosch hätte sie 3. Tage hernach zu Merseburg angetroffen. Martin, davon wisse er nichts. Art. 9. Ob nicht einer unter ihnen auf den andern gescholten, und gesaget, er habe es nicht gethan, sondern sein Cammerade. Jonas, das wäre nicht geschehen. Martin, die Hallorum hätten gesagt / Jonas hätte dergleichen gethan / darauf er geantwortet, er könte davor nicht, er hätte nichts gethan oder gesehen. Art. 10. Ob nicht die Weibs-Persohnen gesagt, sie gäben die Mäntel, Hüte nicht wieder, biß die Schüler bey der Obrigkeit klagten, sie blieben zu Passendorf. Jonas, das hätten sie nicht gesagt, den andern Tag wären sie die Schüler nach Passendorff gangen, und die Weibsstücken gesucht, dieselben aber nicht angetroffen, es wäre aber gesaget worden, daß die Hallorum solche noch dieselbe Nacht nach Belwerg über die Saale gebracht hätten. Martin, sie hätten gesagt, sie solten nach Passendorff kommen und sie anklagen, sie wären auch den Sonntag darnach hinaus gangen, sie aber nicht angetroffen. Art. 11. Ob sie die Schüler in der Pulver-Mühle sich betruncken? Jonas, sie hätten zwar getruncken, jedoch aber keinen Rausch gehabt. Martin, Nein. Art. 12. Ob sie nicht vor die Zeche etwas schuldig blieben, daß sie deßwegen noch angehalten worden? Jonas, sie hätten gerne wollen gehen, es wäre aber der Kerl nicht da gewesen, so das Geld empfangen sollen, dahero wären sie ein paar Schritte fortgangen, inzwischen wäre der Kerl nach kommen, da er ihm das Bier bezahlt, und noch 2. Pf. zu viel gegeben hätte. Martin, sie hätten weggehen und bezahlen

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[48/0056] bey gewesen, der würde es ja gesehen haben, die Hallorum hätten vielmehr gedrohet, sie wieder zuschlagen, als Martin gesaget, er wolte klagen. Martin, Nein. Art. 6. Ob nachhero sie mit denen beyden Hallorum und dem Holtzwächter nach der hohen Brücke den Weibsstücken nach gegangen? Jonas, sie wären nur mit dem Holtzwächter nachgangen, ehe sie aber die Brücke völlig erreichet, wären die Hallorum zu ihnen kommen. Martin, die Hallorum wären mit den beyden Menschen fort und sie mit den Holtzwächter auf die Brücke zugangen, da ihnen die Hallorum im Hingehen begegnet, und mit ihnen nach der Brücke zugangen. Art. 7. Ob die beyden Weibs-Persohnen doch ohne die mit genommene Mäntel und Hüte auf der hohen Brücke ihnen entgegen kommen? Jonas / sie hätten vorne an der Brücke gestanden, doch aber ohne Mäntel und Hüte, und wisse er nicht, wo sie die Sachen hingelegt haben möchten. Martin, sie wären zu ihnen kommen, aber ohne das genommene Zeug. Art. 8. Ob nicht die Weibes-Persohnen ihnen daselbst unter Augen gesagt, sie die Schüler hätten sie begriffen, und Unzucht angemuthet? Jonas, er konte sich dessen nicht besinnen, daß sie das gesagt haben solten, dabey referiret er, das Christian zu ihm gesagt, daß die beyden Weibsstücken desselben Tages zu Glaucha im grauen Wolff, und Christoph auch gewesen, der mit selben getantzet, es wären Huren, die der Berlinische Kutscher mitgebracht, die sich auf dem Neumarck hinter dem Walle im letzten Hause aufgehalten, Casper Frosch hätte sie 3. Tage hernach zu Merseburg angetroffen. Martin, davon wisse er nichts. Art. 9. Ob nicht einer unter ihnen auf den andern gescholten, und gesaget, er habe es nicht gethan, sondern sein Cammerade. Jonas, das wäre nicht geschehen. Martin, die Hallorum hätten gesagt / Jonas hätte dergleichen gethan / darauf er geantwortet, er könte davor nicht, er hätte nichts gethan oder gesehen. Art. 10. Ob nicht die Weibs-Persohnen gesagt, sie gäben die Mäntel, Hüte nicht wieder, biß die Schüler bey der Obrigkeit klagten, sie blieben zu Passendorf. Jonas, das hätten sie nicht gesagt, den andern Tag wären sie die Schüler nach Passendorff gangen, und die Weibsstücken gesucht, dieselben aber nicht angetroffen, es wäre aber gesaget worden, daß die Hallorum solche noch dieselbe Nacht nach Belwerg über die Saale gebracht hätten. Martin, sie hätten gesagt, sie solten nach Passendorff kommen und sie anklagen, sie wären auch den Sonntag darnach hinaus gangen, sie aber nicht angetroffen. Art. 11. Ob sie die Schüler in der Pulver-Mühle sich betruncken? Jonas, sie hätten zwar getruncken, jedoch aber keinen Rausch gehabt. Martin, Nein. Art. 12. Ob sie nicht vor die Zeche etwas schuldig blieben, daß sie deßwegen noch angehalten worden? Jonas, sie hätten gerne wollen gehen, es wäre aber der Kerl nicht da gewesen, so das Geld empfangen sollen, dahero wären sie ein paar Schritte fortgangen, inzwischen wäre der Kerl nach kommen, da er ihm das Bier bezahlt, und noch 2. Pf. zu viel gegeben hätte. Martin, sie hätten weggehen und bezahlen

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Zweyter Theil. Halle, 1724, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte02_1724/56>, abgerufen am 22.11.2024.