Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Vierdter Theil. Halle, 1725.darinn diese Gemeine könne aufhören, und keine Glieder mehr behalten, die Pforten der Höllen sollen sie nicht überwältigen. Math. 16. Alle diese Dinge werden von den Jesuiten auf die Kirche nach der andern Definition, sonderlich auf die Römische Kirche gezogen, daraus man denn wunderliche Consequentien machet, die keinen Grund haben. V.) Die Gemeine des HErrn ist bisweilen sichtbar, sonderlich zur Zeit der Märtyrer, und allenthalben, wo die Christen durch ungeheuchelte und beständige heilige Wercke ihren Glauben darthun. Ob nun gleich der grosse Schein der Andacht in den Heuchlern dieses ungewis machet, so finden sich doch viele Proben, die ein Heuchler nicht aushält; also das rechte Christen sich daran einander wohl erkennen mögen. Paulus merckte es ihnen bald ab, ob sie das Ihrige suchten, oder das was Christi ist. Phil. 2. v. 21. VI.) Sie ist aber unsichtbar [fremdsprachliches Material].) partialiter, weil viel Gläubige vorhanden, die man nicht davor ansiehet, und von denen es heisset: der HErr kennet die Seinen. 2. Tim. 2. [fremdsprachliches Material].) Bißweilen auch totaliter, als wenn (1.) alle Zeugen Christi verjaget sind, und die Welt darüber triumphiret Apocal. 11. v. 10. (2.) Wenn GOttes Wort theuer wird, und man die Bibel unter die Banck stecket, 1. Sam. 3. v. 1. (3.) Wenn Elias von den 7000. Heiligen niemand kennet. Rom. 11. v. 4. VII.) Es ist die Gemeine des HErrn nicht ohne allen Fehlern, obschon kein Sauerteig mit ihr vermenget, oder grobe Sünden-Mackel und Flecken sich bey ihr befinden. Denn [fremdsprachliches Material].) der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Matth. 26. [fremdsprachliches Material].) Die 5. klugen Jungfrauen werden auch schläffrig und schlummern ein. Matth. 25. [fremdsprachliches Material].) Zu Christi Zeiten war die Gemeine mehr unter den Schwachen, die des Artztes bedurfften, als unter den Starcken. Marc. 2. v. 17. [fremdsprachliches Material].) Die Erfahrung giebts, daß viele Glieder schläffrig sind zum Gebet und langsam GOttes Wort zu lernen. IIX.) Wenn die Gemeine des HErrn ihre rechte Weyde haben soll, muß sie nicht nur durch tägliche Buße immerfort sich von solchen Fehlern reinigen, sondern auch sich zu einer sichtbaren Kirche sammlen. [fremdsprachliches Material].) Rom. 10. v. 14. erfordert Paulus zum Glauben das angehörte Wort und die beruffenen Prediger, die man sonst nirgends findet, als in der sichtbahren Versammlung. [fremdsprachliches Material].) In diesen alleine sind die Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer, an welche Christus die Glieder seines Leibes gewiesen hat. Eph. 4. v. 11. 12. [fremdsprachliches Material].) Dieses sind die Haußhalter über GOttes Geheimnüsse 1. Cor. 4. v. 1. ohne welche die Glieder Christi kein Leben haben. Joh. 6. [fremdsprachliches Material].) In der sichtbaren Versammlung ist die Menschen-Fischerey angelegt, die uns in Christi Reich bringet. Marc. 1. vers. 1. Luc. 5. vers. 10. IX.) Diese Grün- darinn diese Gemeine könne aufhören, und keine Glieder mehr behalten, die Pforten der Höllen sollen sie nicht überwältigen. Math. 16. Alle diese Dinge werden von den Jesuiten auf die Kirche nach der andern Definition, sonderlich auf die Römische Kirche gezogen, daraus man denn wunderliche Consequentien machet, die keinen Grund haben. V.) Die Gemeine des HErrn ist bisweilen sichtbar, sonderlich zur Zeit der Märtyrer, und allenthalben, wo die Christen durch ungeheuchelte und beständige heilige Wercke ihren Glauben darthun. Ob nun gleich der grosse Schein der Andacht in den Heuchlern dieses ungewis machet, so finden sich doch viele Proben, die ein Heuchler nicht aushält; also das rechte Christen sich daran einander wohl erkennen mögen. Paulus merckte es ihnen bald ab, ob sie das Ihrige suchten, oder das was Christi ist. Phil. 2. v. 21. VI.) Sie ist aber unsichtbar [fremdsprachliches Material].) partialiter, weil viel Gläubige vorhanden, die man nicht davor ansiehet, und von denen es heisset: der HErr kennet die Seinen. 2. Tim. 2. [fremdsprachliches Material].) Bißweilen auch totaliter, als wenn (1.) alle Zeugen Christi verjaget sind, und die Welt darüber triumphiret Apocal. 11. v. 10. (2.) Wenn GOttes Wort theuer wird, und man die Bibel unter die Banck stecket, 1. Sam. 3. v. 1. (3.) Wenn Elias von den 7000. Heiligen niemand kennet. Rom. 11. v. 4. VII.) Es ist die Gemeine des HErrn nicht ohne allen Fehlern, obschon kein Sauerteig mit ihr vermenget, oder grobe Sünden-Mackel und Flecken sich bey ihr befinden. Denn [fremdsprachliches Material].) der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Matth. 26. [fremdsprachliches Material].) Die 5. klugen Jungfrauen werden auch schläffrig und schlummern ein. Matth. 25. [fremdsprachliches Material].) Zu Christi Zeiten war die Gemeine mehr unter den Schwachen, die des Artztes bedurfften, als unter den Starcken. Marc. 2. v. 17. [fremdsprachliches Material].) Die Erfahrung giebts, daß viele Glieder schläffrig sind zum Gebet und langsam GOttes Wort zu lernen. IIX.) Wenn die Gemeine des HErrn ihre rechte Weyde haben soll, muß sie nicht nur durch tägliche Buße immerfort sich von solchen Fehlern reinigen, sondern auch sich zu einer sichtbaren Kirche sammlen. [fremdsprachliches Material].) Rom. 10. v. 14. erfordert Paulus zum Glauben das angehörte Wort und die beruffenen Prediger, die man sonst nirgends findet, als in der sichtbahren Versammlung. [fremdsprachliches Material].) In diesen alleine sind die Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer, an welche Christus die Glieder seines Leibes gewiesen hat. Eph. 4. v. 11. 12. [fremdsprachliches Material].) Dieses sind die Haußhalter über GOttes Geheimnüsse 1. Cor. 4. v. 1. ohne welche die Glieder Christi kein Leben haben. Joh. 6. [fremdsprachliches Material].) In der sichtbaren Versammlung ist die Menschen-Fischerey angelegt, die uns in Christi Reich bringet. Marc. 1. vers. 1. Luc. 5. vers. 10. IX.) Diese Grün- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0072" n="64"/> darinn diese Gemeine könne aufhören, und keine Glieder mehr behalten, die Pforten der Höllen sollen sie nicht überwältigen. Math. 16. Alle diese Dinge werden von den Jesuiten auf die Kirche nach der andern Definition, sonderlich auf die Römische Kirche gezogen, daraus man denn wunderliche Consequentien machet, die keinen Grund haben. V.) Die Gemeine des HErrn ist bisweilen sichtbar, sonderlich zur Zeit der Märtyrer, und allenthalben, wo die Christen durch ungeheuchelte und beständige heilige Wercke ihren Glauben darthun. Ob nun gleich der grosse Schein der Andacht in den Heuchlern dieses ungewis machet, so finden sich doch viele Proben, die ein Heuchler nicht aushält; also das rechte Christen sich daran einander wohl erkennen mögen. Paulus merckte es ihnen bald ab, ob sie das Ihrige suchten, oder das was Christi ist. Phil. 2. v. 21. VI.) Sie ist aber unsichtbar <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.) partialiter, weil viel Gläubige vorhanden, die man nicht davor ansiehet, und von denen es heisset: der HErr kennet die Seinen. 2. Tim. 2. <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.) Bißweilen auch totaliter, als wenn (1.) alle Zeugen Christi verjaget sind, und die Welt darüber triumphiret Apocal. 11. v. 10. (2.) Wenn GOttes Wort theuer wird, und man die Bibel unter die Banck stecket, 1. Sam. 3. v. 1. (3.) Wenn Elias von den 7000. Heiligen niemand kennet. Rom. 11. v. 4. VII.) Es ist die Gemeine des HErrn nicht ohne allen Fehlern, obschon kein Sauerteig mit ihr vermenget, oder grobe Sünden-Mackel und Flecken sich bey ihr befinden. Denn <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.) der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Matth. 26. <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.) Die 5. klugen Jungfrauen werden auch schläffrig und schlummern ein. Matth. 25. <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.) Zu Christi Zeiten war die Gemeine mehr unter den Schwachen, die des Artztes bedurfften, als unter den Starcken. Marc. 2. v. 17. <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.) Die Erfahrung giebts, daß viele Glieder schläffrig sind zum Gebet und langsam GOttes Wort zu lernen. IIX.) Wenn die Gemeine des HErrn ihre rechte Weyde haben soll, muß sie nicht nur durch tägliche Buße immerfort sich von solchen Fehlern reinigen, sondern auch sich zu einer sichtbaren Kirche sammlen. <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.) Rom. 10. v. 14. erfordert Paulus zum Glauben das angehörte Wort und die beruffenen Prediger, die man sonst nirgends findet, als in der sichtbahren Versammlung. <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.) In diesen alleine sind die Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer, an welche Christus die Glieder seines Leibes gewiesen hat. Eph. 4. v. 11. 12. <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.) Dieses sind die Haußhalter über GOttes Geheimnüsse 1. Cor. 4. v. 1. ohne welche die Glieder Christi kein Leben haben. Joh. 6. <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.) In der sichtbaren Versammlung ist die Menschen-Fischerey angelegt, die uns in Christi Reich bringet. Marc. 1. vers. 1. Luc. 5. vers. 10. IX.) 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darinn diese Gemeine könne aufhören, und keine Glieder mehr behalten, die Pforten der Höllen sollen sie nicht überwältigen. Math. 16. Alle diese Dinge werden von den Jesuiten auf die Kirche nach der andern Definition, sonderlich auf die Römische Kirche gezogen, daraus man denn wunderliche Consequentien machet, die keinen Grund haben. V.) Die Gemeine des HErrn ist bisweilen sichtbar, sonderlich zur Zeit der Märtyrer, und allenthalben, wo die Christen durch ungeheuchelte und beständige heilige Wercke ihren Glauben darthun. Ob nun gleich der grosse Schein der Andacht in den Heuchlern dieses ungewis machet, so finden sich doch viele Proben, die ein Heuchler nicht aushält; also das rechte Christen sich daran einander wohl erkennen mögen. Paulus merckte es ihnen bald ab, ob sie das Ihrige suchten, oder das was Christi ist. Phil. 2. v. 21. VI.) Sie ist aber unsichtbar _ .) partialiter, weil viel Gläubige vorhanden, die man nicht davor ansiehet, und von denen es heisset: der HErr kennet die Seinen. 2. Tim. 2. _ .) Bißweilen auch totaliter, als wenn (1.) alle Zeugen Christi verjaget sind, und die Welt darüber triumphiret Apocal. 11. v. 10. (2.) Wenn GOttes Wort theuer wird, und man die Bibel unter die Banck stecket, 1. Sam. 3. v. 1. (3.) Wenn Elias von den 7000. Heiligen niemand kennet. Rom. 11. v. 4. VII.) Es ist die Gemeine des HErrn nicht ohne allen Fehlern, obschon kein Sauerteig mit ihr vermenget, oder grobe Sünden-Mackel und Flecken sich bey ihr befinden. Denn _ .) der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Matth. 26. _ .) Die 5. klugen Jungfrauen werden auch schläffrig und schlummern ein. Matth. 25. _ .) Zu Christi Zeiten war die Gemeine mehr unter den Schwachen, die des Artztes bedurfften, als unter den Starcken. Marc. 2. v. 17. _ .) Die Erfahrung giebts, daß viele Glieder schläffrig sind zum Gebet und langsam GOttes Wort zu lernen. IIX.) Wenn die Gemeine des HErrn ihre rechte Weyde haben soll, muß sie nicht nur durch tägliche Buße immerfort sich von solchen Fehlern reinigen, sondern auch sich zu einer sichtbaren Kirche sammlen. _ .) Rom. 10. v. 14. erfordert Paulus zum Glauben das angehörte Wort und die beruffenen Prediger, die man sonst nirgends findet, als in der sichtbahren Versammlung. _ .) In diesen alleine sind die Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer, an welche Christus die Glieder seines Leibes gewiesen hat. Eph. 4. v. 11. 12. _ .) Dieses sind die Haußhalter über GOttes Geheimnüsse 1. Cor. 4. v. 1. ohne welche die Glieder Christi kein Leben haben. Joh. 6. _ .) In der sichtbaren Versammlung ist die Menschen-Fischerey angelegt, die uns in Christi Reich bringet. Marc. 1. vers. 1. Luc. 5. vers. 10. IX.) Diese Grün-
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