[Thümmel, Moritz August von]: Wilhelmine oder der vermählte Pedant. [s. l.], 1764.te so laut mit seiner Entdeckung, daß sein Der entschloßne Hofmarschall fuhr, von schen-
te ſo laut mit ſeiner Entdeckung, daß ſein Der entſchloßne Hofmarſchall fuhr, von ſchen-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="10"/> te ſo laut mit ſeiner Entdeckung, daß ſein<lb/> verliebtes Geſchwaͤtz durch funfzig Thuͤren in<lb/> die Ohren des aufmerkſamen Hofmarſchalls<lb/> erſcholl, der ſogleich den ſultaniſchen Ent-<lb/> ſchluß faßte, mit den Reizungen der holden<lb/> Wilhelmine den Hofſtaat zu verſchoͤnern, und<lb/> ſie dem unſaubern Dorfe und der Liſt eines<lb/> Pagen zu entziehen. Wenn die weibliche<lb/> Aelſter in der Mitte des Weinbergs eine volle<lb/> Traube entdeckt, die von hundert Blaͤttern<lb/> beſchuͤtzt die letzte Zeit ihrer Reife erlangt<lb/> hat: ſo erweckt oft diß prophetiſche Geſchrey<lb/> bey dem reiſenden Handwerksmann ein dur-<lb/> ſtiges Nachdenken — Er erſteigt den Wein-<lb/> berg und entzieht dem Stocke und der ver-<lb/> jagten Schwaͤtzerinn die vortrefflichſten Bee-<lb/> ren.</p><lb/> <p>Der entſchloßne Hofmarſchall fuhr, von<lb/> der Cabale, ſeiner beſtaͤndigen Schutzgoͤt-<lb/> tinn, begleitet, in hoher Perſon zu Niklas,<lb/> dem Verwalter, uͤberſah mit geſchwind for-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchen-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [10/0014]
te ſo laut mit ſeiner Entdeckung, daß ſein
verliebtes Geſchwaͤtz durch funfzig Thuͤren in
die Ohren des aufmerkſamen Hofmarſchalls
erſcholl, der ſogleich den ſultaniſchen Ent-
ſchluß faßte, mit den Reizungen der holden
Wilhelmine den Hofſtaat zu verſchoͤnern, und
ſie dem unſaubern Dorfe und der Liſt eines
Pagen zu entziehen. Wenn die weibliche
Aelſter in der Mitte des Weinbergs eine volle
Traube entdeckt, die von hundert Blaͤttern
beſchuͤtzt die letzte Zeit ihrer Reife erlangt
hat: ſo erweckt oft diß prophetiſche Geſchrey
bey dem reiſenden Handwerksmann ein dur-
ſtiges Nachdenken — Er erſteigt den Wein-
berg und entzieht dem Stocke und der ver-
jagten Schwaͤtzerinn die vortrefflichſten Bee-
ren.
Der entſchloßne Hofmarſchall fuhr, von
der Cabale, ſeiner beſtaͤndigen Schutzgoͤt-
tinn, begleitet, in hoher Perſon zu Niklas,
dem Verwalter, uͤberſah mit geſchwind for-
ſchen-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |