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Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.

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einführen, steht sicherlich die Bevölkerung mit der Summe
der erzeugten Lebensmittel in irgend einem Verhältniß.
Nun erzeugt die K. W. von gleicher Fläche eine viel grö-
ßere Masse von Lebensmitteln, als die D. F. W., aber
eine viel geringere, als die F. W. W., wenn der Körner-
ertrag des Rockens in allen drei Wirthschaftsarten gleich
ist; und wenn die K. W. von 10 Körnern Ertrag etwa
3000 Menschen auf der Quadratmeile ernährt so wird
die D. F. W. nur ungefähr für 2000, die F. W. W. aber
vielleicht für 4000 Menschen auf der Quadratmeile den
Lebensunterhalt verschaffen.

Die F. W. W. ist ein herrliches Mittel, um einen
reichen Boden hoch zu benutzen; aber für armen Boden
ist sie ein Mittel, um den Reinertrag, den andre Wirth-
schaftsarten hier gegeben hätten, zu vernichten.



Wenn man die Quantität Gras berechnet, die eine
Dreeschweide jährlich hervorbringt, und diese dann mit
dem Heuertrag des rothen Mäheklee's vergleicht, so wird
man, auch dann wenn man Boden von gleicher Dung-
kraft nimmt, einen sehr beträchtlichen Unterschied in der
Produktion zu Gunsten des Mäheklee's finden.

Da nun dieser Vorzug des Mäheklee's auch dann
noch statt findet, wenn die Weidepflanzen selbst größten-
theils aus rothem Klee bestehen: so geht hieraus hervor,
daß die beständige Störung, welche die Weidepflanzen in
in ihrer Vegetation durch das Abbeißen und Zertreten er-
leiden, sehr nachtheilig auf das Wachsthum des Grases
und des Klee's wirkt.

Die Dungerzeugung, so wie der Futtergewinn werden
also beträchtlich vermehrt, wenn man die Dreeschweiden
in Felder mit grün gemähten Futterkräutern verwandelt --
welches Stallfütterung, statt Weidegang herbeiführt.


einfuͤhren, ſteht ſicherlich die Bevoͤlkerung mit der Summe
der erzeugten Lebensmittel in irgend einem Verhaͤltniß.
Nun erzeugt die K. W. von gleicher Flaͤche eine viel groͤ-
ßere Maſſe von Lebensmitteln, als die D. F. W., aber
eine viel geringere, als die F. W. W., wenn der Koͤrner-
ertrag des Rockens in allen drei Wirthſchaftsarten gleich
iſt; und wenn die K. W. von 10 Koͤrnern Ertrag etwa
3000 Menſchen auf der Quadratmeile ernaͤhrt ſo wird
die D. F. W. nur ungefaͤhr fuͤr 2000, die F. W. W. aber
vielleicht fuͤr 4000 Menſchen auf der Quadratmeile den
Lebensunterhalt verſchaffen.

Die F. W. W. iſt ein herrliches Mittel, um einen
reichen Boden hoch zu benutzen; aber fuͤr armen Boden
iſt ſie ein Mittel, um den Reinertrag, den andre Wirth-
ſchaftsarten hier gegeben haͤtten, zu vernichten.



Wenn man die Quantitaͤt Gras berechnet, die eine
Dreeſchweide jaͤhrlich hervorbringt, und dieſe dann mit
dem Heuertrag des rothen Maͤheklee’s vergleicht, ſo wird
man, auch dann wenn man Boden von gleicher Dung-
kraft nimmt, einen ſehr betraͤchtlichen Unterſchied in der
Produktion zu Gunſten des Maͤheklee’s finden.

Da nun dieſer Vorzug des Maͤheklee’s auch dann
noch ſtatt findet, wenn die Weidepflanzen ſelbſt groͤßten-
theils aus rothem Klee beſtehen: ſo geht hieraus hervor,
daß die beſtaͤndige Stoͤrung, welche die Weidepflanzen in
in ihrer Vegetation durch das Abbeißen und Zertreten er-
leiden, ſehr nachtheilig auf das Wachsthum des Graſes
und des Klee’s wirkt.

Die Dungerzeugung, ſo wie der Futtergewinn werden
alſo betraͤchtlich vermehrt, wenn man die Dreeſchweiden
in Felder mit gruͤn gemaͤhten Futterkraͤutern verwandelt —
welches Stallfuͤtterung, ſtatt Weidegang herbeifuͤhrt.


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[89/0103] einfuͤhren, ſteht ſicherlich die Bevoͤlkerung mit der Summe der erzeugten Lebensmittel in irgend einem Verhaͤltniß. Nun erzeugt die K. W. von gleicher Flaͤche eine viel groͤ- ßere Maſſe von Lebensmitteln, als die D. F. W., aber eine viel geringere, als die F. W. W., wenn der Koͤrner- ertrag des Rockens in allen drei Wirthſchaftsarten gleich iſt; und wenn die K. W. von 10 Koͤrnern Ertrag etwa 3000 Menſchen auf der Quadratmeile ernaͤhrt ſo wird die D. F. W. nur ungefaͤhr fuͤr 2000, die F. W. W. aber vielleicht fuͤr 4000 Menſchen auf der Quadratmeile den Lebensunterhalt verſchaffen. Die F. W. W. iſt ein herrliches Mittel, um einen reichen Boden hoch zu benutzen; aber fuͤr armen Boden iſt ſie ein Mittel, um den Reinertrag, den andre Wirth- ſchaftsarten hier gegeben haͤtten, zu vernichten. Wenn man die Quantitaͤt Gras berechnet, die eine Dreeſchweide jaͤhrlich hervorbringt, und dieſe dann mit dem Heuertrag des rothen Maͤheklee’s vergleicht, ſo wird man, auch dann wenn man Boden von gleicher Dung- kraft nimmt, einen ſehr betraͤchtlichen Unterſchied in der Produktion zu Gunſten des Maͤheklee’s finden. Da nun dieſer Vorzug des Maͤheklee’s auch dann noch ſtatt findet, wenn die Weidepflanzen ſelbſt groͤßten- theils aus rothem Klee beſtehen: ſo geht hieraus hervor, daß die beſtaͤndige Stoͤrung, welche die Weidepflanzen in in ihrer Vegetation durch das Abbeißen und Zertreten er- leiden, ſehr nachtheilig auf das Wachsthum des Graſes und des Klee’s wirkt. Die Dungerzeugung, ſo wie der Futtergewinn werden alſo betraͤchtlich vermehrt, wenn man die Dreeſchweiden in Felder mit gruͤn gemaͤhten Futterkraͤutern verwandelt — welches Stallfuͤtterung, ſtatt Weidegang herbeifuͤhrt.

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Zitationshilfe: Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/103>, abgerufen am 25.11.2024.