Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.Sammlung landwirthschaftlicher Schriften vom Freiherrn von Voght. Erster Theil. Hamburg 1825, bei Friedrich Perthes. Es mag wenige Länder ähnlicher Ausdehnung geben, wo der Um so erfreulicher muß die Erscheinung einer Sammlung wie Sammlung landwirthſchaftlicher Schriften vom Freiherrn von Voght. Erſter Theil. Hamburg 1825, bei Friedrich Perthes. Es mag wenige Laͤnder aͤhnlicher Ausdehnung geben, wo der Um ſo erfreulicher muß die Erſcheinung einer Sammlung wie <TEI> <text> <back> <pb facs="#f0305"/> <div type="advertisement" n="1"> <head><hi rendition="#g">Sammlung landwirthſchaftlicher Schriften</hi><lb/> vom<lb/><hi rendition="#g">Freiherrn von Voght</hi>.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Erſter Theil. Hamburg 1825, bei <hi rendition="#g">Friedrich Perthes</hi>.</hi> </p><lb/> <p>Es mag wenige Laͤnder aͤhnlicher Ausdehnung geben, wo der<lb/> Ackerbau und die Viehzucht in dem Umfange, und unter ſo man-<lb/> nigfaltigen Verhaͤltniſſen betrieben wird, wie in unſern Herzog-<lb/> thuͤmern. Von der tiefſten Marſch bis zur magerſten Geeſt, von<lb/> dem freien Hufner bis zum Beſitzer der groͤßten Guͤter, werden dieſe<lb/> aͤlteſten und edelſten aller Gewerbe von Tauſenden tuͤchtiger und<lb/> einſichtsvoller Landwirthe betrieben, und der Schatz ihrer Erfah-<lb/> rungen iſt vielleicht das wichtigſte Kapital des Landes. Aber ſchon<lb/> lange hat man bemerkt, daß es dieſem Kapital an dem wuͤnſchens-<lb/> werthen Umſatz fehle, ohne den es nur theilweiſe dem eigenen Be-<lb/> ſitzer nuͤtzt; daß kein Austauſch, kein Verkehr der gegenſeitigen<lb/> Mittheilung unter den Landwirthen Holſteins wie unter denen an-<lb/> derer, zum Theil benachbarter Laͤnder, ſich hat bilden wollen,<lb/> daß die vaterlaͤndiſche oͤkonomiſche Literatur verhaͤltnißmaͤßig ſo<lb/> arm iſt.</p><lb/> <p>Um ſo erfreulicher muß die Erſcheinung einer Sammlung wie<lb/> gegenwaͤrtige ſeyn, und um ſo groͤßerer Dank gebuͤhrt dem Herrn<lb/> Verfaſſer von ſeinen Landsleuten und Zeitgenoſſen, wenn er aus<lb/> reiner Liebe zu Foͤrderung jenes wichtigen Zweiges menſchlicher<lb/> Thaͤtigkeit, der auch ſeine Lieblingsbeſchaͤftigung iſt, den Abend<lb/> eines, nicht nur in dieſer Beziehung, reichhaltigen Lebens der Mit-<lb/> theilung der erworbenen Erfahrungen widmet. Was von einem<lb/> ausgezeichneten Landwirth erfordert werden mag, ein gebildeter<lb/> mit gruͤndlichen Vorkenntniſſen aller Art und ausgedehnter Bekannt-<lb/> ſchaft mit der Oberflaͤche der Erde ausgeruͤſteter Geiſt, der feinere<lb/> Sinn fuͤr Naturbeobachtung, eine lange, gereifte, nie ohne große<lb/> Opfer erkaufte Erfahrung, und der ordnende Sinn, der dieſen<lb/> Erfahrungen ihre richtige Stelle anweiſ’t, vereinigt ſich in ihm;<lb/> und es koͤmmt dann noch hinzu, was erſt den Beruf zum Schrift-<lb/> ſteller in dieſem Fache giebt: die viel ſeltnere Neigung das Erwor-<lb/></p> </div> </back> </text> </TEI> [0305]
Sammlung landwirthſchaftlicher Schriften
vom
Freiherrn von Voght.
Erſter Theil. Hamburg 1825, bei Friedrich Perthes.
Es mag wenige Laͤnder aͤhnlicher Ausdehnung geben, wo der
Ackerbau und die Viehzucht in dem Umfange, und unter ſo man-
nigfaltigen Verhaͤltniſſen betrieben wird, wie in unſern Herzog-
thuͤmern. Von der tiefſten Marſch bis zur magerſten Geeſt, von
dem freien Hufner bis zum Beſitzer der groͤßten Guͤter, werden dieſe
aͤlteſten und edelſten aller Gewerbe von Tauſenden tuͤchtiger und
einſichtsvoller Landwirthe betrieben, und der Schatz ihrer Erfah-
rungen iſt vielleicht das wichtigſte Kapital des Landes. Aber ſchon
lange hat man bemerkt, daß es dieſem Kapital an dem wuͤnſchens-
werthen Umſatz fehle, ohne den es nur theilweiſe dem eigenen Be-
ſitzer nuͤtzt; daß kein Austauſch, kein Verkehr der gegenſeitigen
Mittheilung unter den Landwirthen Holſteins wie unter denen an-
derer, zum Theil benachbarter Laͤnder, ſich hat bilden wollen,
daß die vaterlaͤndiſche oͤkonomiſche Literatur verhaͤltnißmaͤßig ſo
arm iſt.
Um ſo erfreulicher muß die Erſcheinung einer Sammlung wie
gegenwaͤrtige ſeyn, und um ſo groͤßerer Dank gebuͤhrt dem Herrn
Verfaſſer von ſeinen Landsleuten und Zeitgenoſſen, wenn er aus
reiner Liebe zu Foͤrderung jenes wichtigen Zweiges menſchlicher
Thaͤtigkeit, der auch ſeine Lieblingsbeſchaͤftigung iſt, den Abend
eines, nicht nur in dieſer Beziehung, reichhaltigen Lebens der Mit-
theilung der erworbenen Erfahrungen widmet. Was von einem
ausgezeichneten Landwirth erfordert werden mag, ein gebildeter
mit gruͤndlichen Vorkenntniſſen aller Art und ausgedehnter Bekannt-
ſchaft mit der Oberflaͤche der Erde ausgeruͤſteter Geiſt, der feinere
Sinn fuͤr Naturbeobachtung, eine lange, gereifte, nie ohne große
Opfer erkaufte Erfahrung, und der ordnende Sinn, der dieſen
Erfahrungen ihre richtige Stelle anweiſ’t, vereinigt ſich in ihm;
und es koͤmmt dann noch hinzu, was erſt den Beruf zum Schrift-
ſteller in dieſem Fache giebt: die viel ſeltnere Neigung das Erwor-
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