Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.Da nun die Bestellungskosten immer gleich bleiben, Die aus den auf dem Gute T. gemachten Erfah- 1) Brache, 2) Rocken, 3) Gerste, 4) Hafer, 5) Weide, 6) Weide, 7) Weide, geben uns nun die nachstehenden Resultate. Eine Ackerfläche von 100000 Mecklenburgischen Qua- rente jedes Bodens bloß durch Verminderung des Reichthums bis zu Null herabsinke. 4) Eine Mecklenburgische Ruthe hält 16 Lübecker Füße; 118 Meckl. #R. sind einem Magdeburger Morgen gleich. 5) Da der Ausdruck: "der Boden gibt auf 100 #R. so und so
viele Berliner Schfl. Ertrag," so lang und schleppend ist, und doch so oft wiederkehren müßte, so habe ich es vorgezogen, in der Folge, den Ertrag in Körnern anzugeben. Unter Körner- ertrag verstehe ich aber immer den Ertrag, den eine Fläche von 100 Meckl. #R. in Berliner Scheffeln gibt -- wodurch denn alle Unbestimmtheit, die sonst mit der Angabe des Ertrags in Körnern verbunden ist, verschwindet. Da nun die Beſtellungskoſten immer gleich bleiben, Die aus den auf dem Gute T. gemachten Erfah- 1) Brache, 2) Rocken, 3) Gerſte, 4) Hafer, 5) Weide, 6) Weide, 7) Weide, geben uns nun die nachſtehenden Reſultate. Eine Ackerflaͤche von 100000 Mecklenburgiſchen Qua- rente jedes Bodens bloß durch Verminderung des Reichthums bis zu Null herabſinke. 4) Eine Mecklenburgiſche Ruthe haͤlt 16 Luͤbecker Fuͤße; 118 Meckl. □R. ſind einem Magdeburger Morgen gleich. 5) Da der Ausdruck: «der Boden gibt auf 100 □R. ſo und ſo
viele Berliner Schfl. Ertrag,» ſo lang und ſchleppend iſt, und doch ſo oft wiederkehren muͤßte, ſo habe ich es vorgezogen, in der Folge, den Ertrag in Koͤrnern anzugeben. Unter Koͤrner- ertrag verſtehe ich aber immer den Ertrag, den eine Flaͤche von 100 Meckl. □R. in Berliner Scheffeln gibt — wodurch denn alle Unbeſtimmtheit, die ſonſt mit der Angabe des Ertrags in Koͤrnern verbunden iſt, verſchwindet. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0032" n="18"/> <p>Da nun die Beſtellungskoſten immer gleich bleiben,<lb/> die Erntekoſten aber mit dem Kornertrage im direkten Ver-<lb/> haͤltniſſe zu oder abnehmen, ſo ſind wir, wenn dieſe beiden<lb/> Klaſſen von Ausgaben genau und ſcharf geſchieden ſind,<lb/> dadurch in den Stand geſetzt, den Geldertrag eines Guts<lb/> fuͤr alle Grade der Fruchtbarkeit des Bodens zu berechnen.</p><lb/> <p>Die aus den auf dem Gute T. gemachten Erfah-<lb/> rungen entnommenen Daten, angewandt auf einen Ger-<lb/> ſtenboden erſter Klaſſe, und auf die Mecklenburgiſche ſie-<lb/> benſchlaͤgige Koppel-Wirthſchaft mit der Fruchtfolge:</p><lb/> <list> <item>1) Brache,</item><lb/> <item>2) Rocken,</item><lb/> <item>3) Gerſte,</item><lb/> <item>4) Hafer,</item><lb/> <item>5) Weide,</item><lb/> <item>6) Weide,</item><lb/> <item>7) Weide,</item> </list><lb/> <p>geben uns nun die nachſtehenden Reſultate.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Eine Ackerflaͤche von 100000 Mecklenburgiſchen Qua-<lb/> dratruthen <note place="foot" n="4)">Eine Mecklenburgiſche Ruthe haͤlt 16 Luͤbecker Fuͤße; 118<lb/> Meckl. □R. ſind einem Magdeburger Morgen gleich.</note> gibt, wenn der Kornertrag 10 Berliner<lb/> Scheffel Rocken auf 100 □R. iſt <note place="foot" n="5)">Da der Ausdruck: «der Boden gibt auf 100 □R. ſo und ſo<lb/> viele Berliner Schfl. Ertrag,» ſo lang und ſchleppend iſt, und<lb/> doch ſo oft wiederkehren muͤßte, ſo habe ich es vorgezogen, in<lb/> der Folge, den Ertrag in Koͤrnern anzugeben. Unter Koͤrner-<lb/> ertrag verſtehe ich aber immer den Ertrag, den eine Flaͤche von<lb/> 100 Meckl. □R. in Berliner Scheffeln gibt — wodurch denn<lb/> alle Unbeſtimmtheit, die ſonſt mit der Angabe des Ertrags in<lb/> Koͤrnern verbunden iſt, verſchwindet.</note>, und der Werth des<lb/><note xml:id="seg2pn_2_2" prev="#seg2pn_2_1" place="foot" n="3)">rente jedes Bodens bloß durch Verminderung des Reichthums<lb/> bis zu Null herabſinke.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0032]
Da nun die Beſtellungskoſten immer gleich bleiben,
die Erntekoſten aber mit dem Kornertrage im direkten Ver-
haͤltniſſe zu oder abnehmen, ſo ſind wir, wenn dieſe beiden
Klaſſen von Ausgaben genau und ſcharf geſchieden ſind,
dadurch in den Stand geſetzt, den Geldertrag eines Guts
fuͤr alle Grade der Fruchtbarkeit des Bodens zu berechnen.
Die aus den auf dem Gute T. gemachten Erfah-
rungen entnommenen Daten, angewandt auf einen Ger-
ſtenboden erſter Klaſſe, und auf die Mecklenburgiſche ſie-
benſchlaͤgige Koppel-Wirthſchaft mit der Fruchtfolge:
1) Brache,
2) Rocken,
3) Gerſte,
4) Hafer,
5) Weide,
6) Weide,
7) Weide,
geben uns nun die nachſtehenden Reſultate.
Eine Ackerflaͤche von 100000 Mecklenburgiſchen Qua-
dratruthen 4) gibt, wenn der Kornertrag 10 Berliner
Scheffel Rocken auf 100 □R. iſt 5), und der Werth des
3)
4) Eine Mecklenburgiſche Ruthe haͤlt 16 Luͤbecker Fuͤße; 118
Meckl. □R. ſind einem Magdeburger Morgen gleich.
5) Da der Ausdruck: «der Boden gibt auf 100 □R. ſo und ſo
viele Berliner Schfl. Ertrag,» ſo lang und ſchleppend iſt, und
doch ſo oft wiederkehren muͤßte, ſo habe ich es vorgezogen, in
der Folge, den Ertrag in Koͤrnern anzugeben. Unter Koͤrner-
ertrag verſtehe ich aber immer den Ertrag, den eine Flaͤche von
100 Meckl. □R. in Berliner Scheffeln gibt — wodurch denn
alle Unbeſtimmtheit, die ſonſt mit der Angabe des Ertrags in
Koͤrnern verbunden iſt, verſchwindet.
3) rente jedes Bodens bloß durch Verminderung des Reichthums
bis zu Null herabſinke.
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