Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.In der Koppelwirthschaft war die Dungerzeugung ei- §. 8. In welchem Verhältniß muß bei der Dreifelderwirth- schaft Acker und Weide gegen einander stehen, wenn der Acker sich in gleicher Dungkraft erhalten soll? Die Dreifelderwirthschaft, deren Reichthum zu An- Ein Fuder Dung ist gleich 3,2°; zu 57,8° gehören Wenn nun dieser Dungzuschuß allein aus der mit Da diese Weide nie aufgebrochen und verjüngt wird, 4
In der Koppelwirthſchaft war die Dungerzeugung ei- §. 8. In welchem Verhaͤltniß muß bei der Dreifelderwirth- ſchaft Acker und Weide gegen einander ſtehen, wenn der Acker ſich in gleicher Dungkraft erhalten ſoll? Die Dreifelderwirthſchaft, deren Reichthum zu An- Ein Fuder Dung iſt gleich 3,2°; zu 57,8° gehoͤren Wenn nun dieſer Dungzuſchuß allein aus der mit Da dieſe Weide nie aufgebrochen und verjuͤngt wird, 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0063" n="49"/> <p>In der Koppelwirthſchaft war die Dungerzeugung ei-<lb/> nes Weideſchlags 10,1 Fuder fuͤr einen Reichthum des<lb/> Bodens von 265°. Ein Boden, deſſen Reichthum = 325°,<lb/> wie der nach der Gerſtenernte iſt, wuͤrde zur Weide nie-<lb/> dergelegt <formula/> × 10,1 = 12,4 Fuder Dung erzeugen.<lb/> Da nun angenommen iſt, daß die Dungerzeugung einer<lb/> Muͤrbebrache ⅓ von der eines Weideſchlags betraͤgt: ſo<lb/> ſind hier dafuͤr <formula/> = 4,1 Fuder in Rechnung gebracht.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 8.<lb/> In welchem Verhaͤltniß muß bei der Dreifelderwirth-<lb/> ſchaft Acker und Weide gegen einander ſtehen, wenn der<lb/> Acker ſich in gleicher Dungkraft erhalten ſoll?</head><lb/> <p>Die Dreifelderwirthſchaft, deren Reichthum zu An-<lb/> fang des Umlaufs 500° war, hatte am Ende deſſelben<lb/> noch 442,2° Reichthum, und verliert alſo in einem Um-<lb/> laufe 57,8°.</p><lb/> <p>Ein Fuder Dung iſt gleich 3,2°; zu 57,8° gehoͤren<lb/> alſo <formula/> = 18 Fuder Dung, und eines ſolchen jaͤhrli-<lb/> chen Zuſchuſſes bedarf die Dreifelderwirthſchaft, wenn ſie<lb/> in gleicher Dungkraft bleiben ſoll.</p><lb/> <p>Wenn nun dieſer Dungzuſchuß allein aus der mit<lb/> dem Acker verbundenen Weide hervorgehen ſoll, ſo fragt<lb/> es ſich, wie viele Quadratruthen Weide erforderlich ſind,<lb/> um 18 Fuder Dung fuͤr das Ackerland zu liefern.</p><lb/> <p>Da dieſe Weide nie aufgebrochen und verjuͤngt wird,<lb/> ſo iſt ſie viel ſchlechter als die Weide in der Koppelwirth-<lb/> ſchaft, und eine Kuh, oder eine dafuͤr zu ſubſtituirende<lb/> Zahl Schafe, bedarf anſtatt 270 □R. hier 405 □R. zur<lb/> Weide. In der Koppelwirthſchaft erzeugen 1000 □R.<lb/> Weide 10,1 Fuder Dung, hier aber, weil die Dunger-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">4</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [49/0063]
In der Koppelwirthſchaft war die Dungerzeugung ei-
nes Weideſchlags 10,1 Fuder fuͤr einen Reichthum des
Bodens von 265°. Ein Boden, deſſen Reichthum = 325°,
wie der nach der Gerſtenernte iſt, wuͤrde zur Weide nie-
dergelegt [FORMEL] × 10,1 = 12,4 Fuder Dung erzeugen.
Da nun angenommen iſt, daß die Dungerzeugung einer
Muͤrbebrache ⅓ von der eines Weideſchlags betraͤgt: ſo
ſind hier dafuͤr [FORMEL] = 4,1 Fuder in Rechnung gebracht.
§. 8.
In welchem Verhaͤltniß muß bei der Dreifelderwirth-
ſchaft Acker und Weide gegen einander ſtehen, wenn der
Acker ſich in gleicher Dungkraft erhalten ſoll?
Die Dreifelderwirthſchaft, deren Reichthum zu An-
fang des Umlaufs 500° war, hatte am Ende deſſelben
noch 442,2° Reichthum, und verliert alſo in einem Um-
laufe 57,8°.
Ein Fuder Dung iſt gleich 3,2°; zu 57,8° gehoͤren
alſo [FORMEL] = 18 Fuder Dung, und eines ſolchen jaͤhrli-
chen Zuſchuſſes bedarf die Dreifelderwirthſchaft, wenn ſie
in gleicher Dungkraft bleiben ſoll.
Wenn nun dieſer Dungzuſchuß allein aus der mit
dem Acker verbundenen Weide hervorgehen ſoll, ſo fragt
es ſich, wie viele Quadratruthen Weide erforderlich ſind,
um 18 Fuder Dung fuͤr das Ackerland zu liefern.
Da dieſe Weide nie aufgebrochen und verjuͤngt wird,
ſo iſt ſie viel ſchlechter als die Weide in der Koppelwirth-
ſchaft, und eine Kuh, oder eine dafuͤr zu ſubſtituirende
Zahl Schafe, bedarf anſtatt 270 □R. hier 405 □R. zur
Weide. In der Koppelwirthſchaft erzeugen 1000 □R.
Weide 10,1 Fuder Dung, hier aber, weil die Dunger-
4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |