Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616.

Bild:
<< vorherige Seite

Nothwendiger Vnterricht.
get/ der ist sehr gut in die Felder/ gärten vnd Wie-
sen/ wegen des Salpeters/ der drinnen gewachsen/
vnd die felder auff das köstlichst tünget.

Vmb Merseburg vnd anders wo hat es schwartz
Feld/ das wird bißweilen weiß/ als ob es mit Mehl
besträwet were/ welches die Einwöhner Salpeter
Erdreich nennen/ ist aber nichts/ ob es schon dem ehn-
lich sihet/ der aus den Salpeter bergen oder wenden in
den Salpeter hütten wechset vnd abgeschabet wird.

Denn so der orte der Salpeter so dicke im felde
wüchse/ were es gut in die hütten/ welches doch nichts
ist. So kennet man dieses weisse Mehl auch am ge-
schmack/ welcher bitter vnd kalckigt vnd hitzig/ da
hergegen der Salpeter schmack Eißkalt ist. Jst der-
entwegen dieses weisse Mehl in den Feldern von
Kalck/ welchen die Salpeter sieder auch finden/ vnd
nennen es den Schalck/ vnd muß vom Salpeter ge-
scheiden werden.

Die Gärtner halten darvor/ wenn sie in gärten
solch Salpeter Erdreich (wie sie auch es nemen) fin-
den/ vnd die gärten mit Pferde mist tüngen/ so ver-
gehe diese vnart davon/ welches einen jeden die erfah-
rung lehren mag/ der es versuchen wil.

Kürtz-

Nothwendiger Vnterricht.
get/ der iſt ſehr gut in die Felder/ gaͤrten vnd Wie-
ſen/ wegen des Salpeters/ der drinnen gewachſen/
vnd die felder auff das koͤſtlichſt tuͤnget.

Vmb Merſeburg vnd anders wo hat es ſchwartz
Feld/ das wird bißweilen weiß/ als ob es mit Mehl
beſtraͤwet were/ welches die Einwoͤhner Salpeter
Erdreich nennen/ iſt aber nichts/ ob es ſchon dem ehn-
lich ſihet/ der aus den Salpeter bergen oder wenden in
den Salpeter huͤtten wechſet vnd abgeſchabet wird.

Denn ſo der orte der Salpeter ſo dicke im felde
wuͤchſe/ were es gut in die huͤtten/ welches doch nichts
iſt. So kennet man dieſes weiſſe Mehl auch am ge-
ſchmack/ welcher bitter vnd kalckigt vnd hitzig/ da
hergegen der Salpeter ſchmack Eißkalt iſt. Jſt der-
entwegen dieſes weiſſe Mehl in den Feldern von
Kalck/ welchen die Salpeter ſieder auch finden/ vnd
nennen es den Schalck/ vnd muß vom Salpeter ge-
ſcheiden werden.

Die Gaͤrtner halten darvor/ wenn ſie in gaͤrten
ſolch Salpeter Erdreich (wie ſie auch es nemen) fin-
den/ vnd die gaͤrten mit Pferde miſt tuͤngen/ ſo ver-
gehe dieſe vnart davon/ welches einen jeden die erfah-
rung lehren mag/ der es verſuchen wil.

Kuͤrtz-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0090" n="78"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Nothwendiger Vnterricht.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">get/ der i&#x017F;t &#x017F;ehr gut in die Felder/ ga&#x0364;rten vnd Wie-<lb/>
&#x017F;en/ wegen des Salpeters/ der drinnen gewach&#x017F;en/<lb/>
vnd die felder auff das ko&#x0364;&#x017F;tlich&#x017F;t tu&#x0364;nget.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Vmb Mer&#x017F;eburg vnd anders wo hat es &#x017F;chwartz<lb/>
Feld/ das wird bißweilen weiß/ als ob es mit Mehl<lb/>
be&#x017F;tra&#x0364;wet were/ welches die Einwo&#x0364;hner Salpeter<lb/>
Erdreich nennen/ i&#x017F;t aber nichts/ ob es &#x017F;chon dem ehn-<lb/>
lich &#x017F;ihet/ der aus den Salpeter bergen oder wenden in<lb/>
den Salpeter hu&#x0364;tten wech&#x017F;et vnd abge&#x017F;chabet wird.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Denn &#x017F;o der orte der Salpeter &#x017F;o dicke im felde<lb/>
wu&#x0364;ch&#x017F;e/ were es gut in die hu&#x0364;tten/ welches doch nichts<lb/>
i&#x017F;t. So kennet man die&#x017F;es wei&#x017F;&#x017F;e Mehl auch am ge-<lb/>
&#x017F;chmack/ welcher bitter vnd kalckigt vnd hitzig/ da<lb/>
hergegen der Salpeter &#x017F;chmack Eißkalt i&#x017F;t. J&#x017F;t der-<lb/>
entwegen die&#x017F;es wei&#x017F;&#x017F;e Mehl in den Feldern von<lb/>
Kalck/ welchen die Salpeter &#x017F;ieder auch finden/ vnd<lb/>
nennen es den Schalck/ vnd muß vom Salpeter ge-<lb/>
&#x017F;cheiden werden.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Die Ga&#x0364;rtner halten darvor/ wenn &#x017F;ie in ga&#x0364;rten<lb/>
&#x017F;olch Salpeter Erdreich (wie &#x017F;ie auch es nemen) fin-<lb/>
den/ vnd die ga&#x0364;rten mit Pferde mi&#x017F;t tu&#x0364;ngen/ &#x017F;o ver-<lb/>
gehe die&#x017F;e vnart davon/ welches einen jeden die erfah-<lb/>
rung lehren mag/ der es ver&#x017F;uchen wil.</hi> </p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ku&#x0364;rtz-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[78/0090] Nothwendiger Vnterricht. get/ der iſt ſehr gut in die Felder/ gaͤrten vnd Wie- ſen/ wegen des Salpeters/ der drinnen gewachſen/ vnd die felder auff das koͤſtlichſt tuͤnget. Vmb Merſeburg vnd anders wo hat es ſchwartz Feld/ das wird bißweilen weiß/ als ob es mit Mehl beſtraͤwet were/ welches die Einwoͤhner Salpeter Erdreich nennen/ iſt aber nichts/ ob es ſchon dem ehn- lich ſihet/ der aus den Salpeter bergen oder wenden in den Salpeter huͤtten wechſet vnd abgeſchabet wird. Denn ſo der orte der Salpeter ſo dicke im felde wuͤchſe/ were es gut in die huͤtten/ welches doch nichts iſt. So kennet man dieſes weiſſe Mehl auch am ge- ſchmack/ welcher bitter vnd kalckigt vnd hitzig/ da hergegen der Salpeter ſchmack Eißkalt iſt. Jſt der- entwegen dieſes weiſſe Mehl in den Feldern von Kalck/ welchen die Salpeter ſieder auch finden/ vnd nennen es den Schalck/ vnd muß vom Salpeter ge- ſcheiden werden. Die Gaͤrtner halten darvor/ wenn ſie in gaͤrten ſolch Salpeter Erdreich (wie ſie auch es nemen) fin- den/ vnd die gaͤrten mit Pferde miſt tuͤngen/ ſo ver- gehe dieſe vnart davon/ welches einen jeden die erfah- rung lehren mag/ der es verſuchen wil. Kuͤrtz-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616/90
Zitationshilfe: Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616/90>, abgerufen am 22.11.2024.