Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede des Verfassers.
chen in der Folge zu erzählen, als ich sie in meinem
Tagbuche angezeichnet fand. Daher kommts denn,
daß ich die Materien weder der Sachordnung noch
der Zeitordnung gemäß gehörig zusammenstellen
konnte. Eben so habe ich, und zwar auch um je-
ner Gründe willen, große Ursache um Nachsicht zu
bitten, wenn man am Ausdrucke, am Style und
der ganzen Schreibart in meiner Reisebeschreibung
manches und mit Recht zu tadeln finden sollte. Es
ist unglaublich, wie sehr nicht nur meine fast unzäh-
ligen Geschäffte, als in Ansehung meiner akademi-
schen Vorlesungen, der Aufsicht über den mir an-
vertrauten hiesigen botanischen Garten, besonders
aber über die mir ebenfalls übergebnen hiesigen öf-
fentlichen Naturalien-Sammlungen, die ich ganz
neu in Ordnung zu bringen und zu inventiren hat-
te, sondern auch die Verfassung meiner andern auf
die Naturgeschichte sich beziehenden Schriften und
gelehrten Arbeiten mir die Zeit geraubt haben, auf
das Gewand, worin ich dem Publikum meine
Nachrichten darzustellen hätte, die nöthige Auf-
merksamkeit und Sorgfalt zu wenden.

Ich bin inzwischen versichert, daß in diesem
ersten Theile, so weit er auf die südliche Spitze von
Afrika Bezug hat, verschiedne Gegenstände vor-
kommen, die von andern ganz übergangen sind.

Vorrede des Verfaſſers.
chen in der Folge zu erzaͤhlen, als ich ſie in meinem
Tagbuche angezeichnet fand. Daher kommts denn,
daß ich die Materien weder der Sachordnung noch
der Zeitordnung gemaͤß gehoͤrig zuſammenſtellen
konnte. Eben ſo habe ich, und zwar auch um je-
ner Gruͤnde willen, große Urſache um Nachſicht zu
bitten, wenn man am Ausdrucke, am Style und
der ganzen Schreibart in meiner Reiſebeſchreibung
manches und mit Recht zu tadeln finden ſollte. Es
iſt unglaublich, wie ſehr nicht nur meine faſt unzaͤh-
ligen Geſchaͤffte, als in Anſehung meiner akademi-
ſchen Vorleſungen, der Aufſicht uͤber den mir an-
vertrauten hieſigen botaniſchen Garten, beſonders
aber uͤber die mir ebenfalls uͤbergebnen hieſigen oͤf-
fentlichen Naturalien-Sammlungen, die ich ganz
neu in Ordnung zu bringen und zu inventiren hat-
te, ſondern auch die Verfaſſung meiner andern auf
die Naturgeſchichte ſich beziehenden Schriften und
gelehrten Arbeiten mir die Zeit geraubt haben, auf
das Gewand, worin ich dem Publikum meine
Nachrichten darzuſtellen haͤtte, die noͤthige Auf-
merkſamkeit und Sorgfalt zu wenden.

Ich bin inzwiſchen verſichert, daß in dieſem
erſten Theile, ſo weit er auf die ſuͤdliche Spitze von
Afrika Bezug hat, verſchiedne Gegenſtaͤnde vor-
kommen, die von andern ganz uͤbergangen ſind.

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0020"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorrede des Verfa&#x017F;&#x017F;ers</hi>.</hi></fw><lb/>
chen in der Folge zu erza&#x0364;hlen, als ich &#x017F;ie in meinem<lb/>
Tagbuche angezeichnet fand. Daher kommts denn,<lb/>
daß ich die Materien weder der Sachordnung noch<lb/>
der Zeitordnung gema&#x0364;ß geho&#x0364;rig zu&#x017F;ammen&#x017F;tellen<lb/>
konnte. Eben &#x017F;o habe ich, und zwar auch um je-<lb/>
ner Gru&#x0364;nde willen, große Ur&#x017F;ache um Nach&#x017F;icht zu<lb/>
bitten, wenn man am Ausdrucke, am Style und<lb/>
der ganzen Schreibart in meiner Rei&#x017F;ebe&#x017F;chreibung<lb/>
manches und mit Recht zu tadeln finden &#x017F;ollte. Es<lb/>
i&#x017F;t unglaublich, wie &#x017F;ehr nicht nur meine fa&#x017F;t unza&#x0364;h-<lb/>
ligen Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte, als in An&#x017F;ehung meiner akademi-<lb/>
&#x017F;chen Vorle&#x017F;ungen, der Auf&#x017F;icht u&#x0364;ber den mir an-<lb/>
vertrauten hie&#x017F;igen botani&#x017F;chen Garten, be&#x017F;onders<lb/>
aber u&#x0364;ber die mir ebenfalls u&#x0364;bergebnen hie&#x017F;igen o&#x0364;f-<lb/>
fentlichen Naturalien-Sammlungen, die ich ganz<lb/>
neu in Ordnung zu bringen und zu inventiren hat-<lb/>
te, &#x017F;ondern auch die Verfa&#x017F;&#x017F;ung meiner andern auf<lb/>
die Naturge&#x017F;chichte &#x017F;ich beziehenden Schriften und<lb/>
gelehrten Arbeiten mir die Zeit geraubt haben, auf<lb/>
das Gewand, worin ich dem Publikum meine<lb/>
Nachrichten darzu&#x017F;tellen ha&#x0364;tte, die no&#x0364;thige Auf-<lb/>
merk&#x017F;amkeit und Sorgfalt zu wenden.</p><lb/>
          <p>Ich bin inzwi&#x017F;chen ver&#x017F;ichert, daß in die&#x017F;em<lb/>
er&#x017F;ten Theile, &#x017F;o weit er auf die &#x017F;u&#x0364;dliche Spitze von<lb/><placeName>Afrika</placeName> Bezug hat, ver&#x017F;chiedne Gegen&#x017F;ta&#x0364;nde vor-<lb/>
kommen, die von andern ganz u&#x0364;bergangen &#x017F;ind.<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0020] Vorrede des Verfaſſers. chen in der Folge zu erzaͤhlen, als ich ſie in meinem Tagbuche angezeichnet fand. Daher kommts denn, daß ich die Materien weder der Sachordnung noch der Zeitordnung gemaͤß gehoͤrig zuſammenſtellen konnte. Eben ſo habe ich, und zwar auch um je- ner Gruͤnde willen, große Urſache um Nachſicht zu bitten, wenn man am Ausdrucke, am Style und der ganzen Schreibart in meiner Reiſebeſchreibung manches und mit Recht zu tadeln finden ſollte. Es iſt unglaublich, wie ſehr nicht nur meine faſt unzaͤh- ligen Geſchaͤffte, als in Anſehung meiner akademi- ſchen Vorleſungen, der Aufſicht uͤber den mir an- vertrauten hieſigen botaniſchen Garten, beſonders aber uͤber die mir ebenfalls uͤbergebnen hieſigen oͤf- fentlichen Naturalien-Sammlungen, die ich ganz neu in Ordnung zu bringen und zu inventiren hat- te, ſondern auch die Verfaſſung meiner andern auf die Naturgeſchichte ſich beziehenden Schriften und gelehrten Arbeiten mir die Zeit geraubt haben, auf das Gewand, worin ich dem Publikum meine Nachrichten darzuſtellen haͤtte, die noͤthige Auf- merkſamkeit und Sorgfalt zu wenden. Ich bin inzwiſchen verſichert, daß in dieſem erſten Theile, ſo weit er auf die ſuͤdliche Spitze von Afrika Bezug hat, verſchiedne Gegenſtaͤnde vor- kommen, die von andern ganz uͤbergangen ſind.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/20
Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/20>, abgerufen am 04.05.2024.