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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792.

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Noch verschiednes die Zoologie betreffend.
Farbe ist ganz weiß. Es hält sich besonders häufig auf
den Sandflächen am Cap auf. Hier gräbt es große Lö-
cher und wirft über denselben kleine Hügel, wie Maul-
wurfshaufen, auf, welche für den, der an solchen Orten
geht, sehr beschwerlich sind, weil man hineintritt und
oft Gefahr läuft zu fallen. Es ist zugleich ein böses
Thier, und beißt um sich, wenn man es gefangen hat.
Seine Nahrung sind verschiedne Wurzeln und Zwie-
beln, dergleichen in den hiesigen Gegenden häufig vorhan-
den sind, besonders von der Siegwurz (Gladiolus), Ixie
(Ixia), Meriane (Antholyza), und Schwertlilie
(Iris). Pennant beschreibt dasselbe unter dem Nahmen
der Afrikanischen Ratze (African-Rat). -- Die zwey-
te Art jener den Gärten so schädlichen Thiere ist der so-
genannte Maulwurf mit dem Blessen (Bles-Mol),
oder das Capsche Murmelthier (Marmota Capensis).
Dies ist kleiner, als das vorhergehende, weiß und braun
gefleckt. -- Die dritte Art ist der sogenannte gelbgrü-
ne oder blinde Maulwurf (Geelgroene oder blinde Mol),
oder der eigentliche Asiatische Maulwurf (Talpa Asiatica).
Er gräbt seine Gänge in den Gärten unter der Erde,
und verdirbt dadurch die Gartenbeete, auch die aus
Buchsbaum und Myrten bestehenden Hecken und Ein-
fassungen. -- Die beyden ersten Arten trifft man auch
weiter vom Cap in den Sandstrecken an *).


*) Die beyden erstgenannten Thiere sind keine Murmelthiere, sondern un-
streitig gehören sie zu einer besondern Abtheilung des so weitläuftigen Ge-
schlechts, welches die Naturforscher unter der Benennung Mus zusammen-
fassen. Der Bleß-Moll ist bereits in Pallas Nov. Sp. Quadr. e gli-
rium ordine, pag. 172. tab. VII.
unter dem Nahmen Mus Capensis
beschrieben, und verdient wegen seiner gänzlichen Blindheit, wozu ihn die
Natur selbst verurtheilt hat, die besondre Aufmerksamkeit der Beobach-
ter. Ganz blind ist auch der Goldmaulwurf, den unser Verfasser hier
noch irrig Talpa Asiatica nennt, da er doch in Asien nirgends zu
Hause ist. F.

Noch verſchiednes die Zoologie betreffend.
Farbe iſt ganz weiß. Es haͤlt ſich beſonders haͤufig auf
den Sandflaͤchen am Cap auf. Hier graͤbt es große Loͤ-
cher und wirft uͤber denſelben kleine Huͤgel, wie Maul-
wurfshaufen, auf, welche fuͤr den, der an ſolchen Orten
geht, ſehr beſchwerlich ſind, weil man hineintritt und
oft Gefahr laͤuft zu fallen. Es iſt zugleich ein boͤſes
Thier, und beißt um ſich, wenn man es gefangen hat.
Seine Nahrung ſind verſchiedne Wurzeln und Zwie-
beln, dergleichen in den hieſigen Gegenden haͤufig vorhan-
den ſind, beſonders von der Siegwurz (Gladiolus), Ixie
(Ixia), Meriane (Antholyza), und Schwertlilie
(Iris). Pennant beſchreibt daſſelbe unter dem Nahmen
der Afrikaniſchen Ratze (African-Rat). — Die zwey-
te Art jener den Gaͤrten ſo ſchaͤdlichen Thiere iſt der ſo-
genannte Maulwurf mit dem Bleſſen (Bles-Mol),
oder das Capſche Murmelthier (Marmota Capenſis).
Dies iſt kleiner, als das vorhergehende, weiß und braun
gefleckt. — Die dritte Art iſt der ſogenannte gelbgruͤ-
ne oder blinde Maulwurf (Geelgroene oder blinde Mol),
oder der eigentliche Aſiatiſche Maulwurf (Talpa Aſiatica).
Er graͤbt ſeine Gaͤnge in den Gaͤrten unter der Erde,
und verdirbt dadurch die Gartenbeete, auch die aus
Buchsbaum und Myrten beſtehenden Hecken und Ein-
faſſungen. — Die beyden erſten Arten trifft man auch
weiter vom Cap in den Sandſtrecken an *).


*) Die beyden erſtgenannten Thiere ſind keine Murmelthiere, ſondern un-
ſtreitig gehoͤren ſie zu einer beſondern Abtheilung des ſo weitläuftigen Ge-
ſchlechts, welches die Naturforſcher unter der Benennung Mus zuſammen-
faſſen. Der Bleß-Moll iſt bereits in Pallas Nov. Sp. Quadr. e gli-
rium ordine, pag. 172. tab. VII.
unter dem Nahmen Mus Capenſis
beſchrieben, und verdient wegen ſeiner gänzlichen Blindheit, wozu ihn die
Natur ſelbſt verurtheilt hat, die beſondre Aufmerkſamkeit der Beobach-
ter. Ganz blind iſt auch der Goldmaulwurf, den unſer Verfaſſer hier
noch irrig Talpa Aſiatica nennt, da er doch in Aſien nirgends zu
Hauſe iſt. F.
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[265/0293] Noch verſchiednes die Zoologie betreffend. Farbe iſt ganz weiß. Es haͤlt ſich beſonders haͤufig auf den Sandflaͤchen am Cap auf. Hier graͤbt es große Loͤ- cher und wirft uͤber denſelben kleine Huͤgel, wie Maul- wurfshaufen, auf, welche fuͤr den, der an ſolchen Orten geht, ſehr beſchwerlich ſind, weil man hineintritt und oft Gefahr laͤuft zu fallen. Es iſt zugleich ein boͤſes Thier, und beißt um ſich, wenn man es gefangen hat. Seine Nahrung ſind verſchiedne Wurzeln und Zwie- beln, dergleichen in den hieſigen Gegenden haͤufig vorhan- den ſind, beſonders von der Siegwurz (Gladiolus), Ixie (Ixia), Meriane (Antholyza), und Schwertlilie (Iris). Pennant beſchreibt daſſelbe unter dem Nahmen der Afrikaniſchen Ratze (African-Rat). — Die zwey- te Art jener den Gaͤrten ſo ſchaͤdlichen Thiere iſt der ſo- genannte Maulwurf mit dem Bleſſen (Bles-Mol), oder das Capſche Murmelthier (Marmota Capenſis). Dies iſt kleiner, als das vorhergehende, weiß und braun gefleckt. — Die dritte Art iſt der ſogenannte gelbgruͤ- ne oder blinde Maulwurf (Geelgroene oder blinde Mol), oder der eigentliche Aſiatiſche Maulwurf (Talpa Aſiatica). Er graͤbt ſeine Gaͤnge in den Gaͤrten unter der Erde, und verdirbt dadurch die Gartenbeete, auch die aus Buchsbaum und Myrten beſtehenden Hecken und Ein- faſſungen. — Die beyden erſten Arten trifft man auch weiter vom Cap in den Sandſtrecken an *). *) Die beyden erſtgenannten Thiere ſind keine Murmelthiere, ſondern un- ſtreitig gehoͤren ſie zu einer beſondern Abtheilung des ſo weitläuftigen Ge- ſchlechts, welches die Naturforſcher unter der Benennung Mus zuſammen- faſſen. Der Bleß-Moll iſt bereits in Pallas Nov. Sp. Quadr. e gli- rium ordine, pag. 172. tab. VII. unter dem Nahmen Mus Capenſis beſchrieben, und verdient wegen ſeiner gänzlichen Blindheit, wozu ihn die Natur ſelbſt verurtheilt hat, die beſondre Aufmerkſamkeit der Beobach- ter. Ganz blind iſt auch der Goldmaulwurf, den unſer Verfaſſer hier noch irrig Talpa Aſiatica nennt, da er doch in Aſien nirgends zu Hauſe iſt. F.

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/293>, abgerufen am 28.11.2024.