Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Zweyte Abtheilung. Reise von Dezima Thoren verschlossen wird, reisen muß. Die Obliegen-heit der Beamten ist besonders, genau dahin zu sehen, daß keine Waffen durch diesen Paß in den nord-östlichen Theil des Reichs, worin Jedo liegt, und keine Frauens- personen, besonders solche nicht, die als Unterpfänder der Redlichkeit ihrer Männer in der Verwaltung ihrer Aemter, und ihrer Treue als Unterthanen des Kaisers, zu Jedo beständig in Verwahrung gehalten werden, aus diesem in den andern Theil gebracht werden. Die- ser Platz ist daher gleichsam eine Vormauer des nörd- lichen Theils, und der Hauptstadt. Die Reisenden müssen hier ihre Pässe vorzeigen; haben sie keine bey sich, so werden sie angehalten und nicht durchgelassen. Nunmehr kamen wir durch die Dörfer, Fatta, Der Banningawa ist einer von den größern Flüs- ge
Zweyte Abtheilung. Reiſe von Dezima Thoren verſchloſſen wird, reiſen muß. Die Obliegen-heit der Beamten iſt beſonders, genau dahin zu ſehen, daß keine Waffen durch dieſen Paß in den nord-oͤſtlichen Theil des Reichs, worin Jedo liegt, und keine Frauens- perſonen, beſonders ſolche nicht, die als Unterpfaͤnder der Redlichkeit ihrer Maͤnner in der Verwaltung ihrer Aemter, und ihrer Treue als Unterthanen des Kaiſers, zu Jedo beſtaͤndig in Verwahrung gehalten werden, aus dieſem in den andern Theil gebracht werden. Die- ſer Platz iſt daher gleichſam eine Vormauer des noͤrd- lichen Theils, und der Hauptſtadt. Die Reiſenden muͤſſen hier ihre Paͤſſe vorzeigen; haben ſie keine bey ſich, ſo werden ſie angehalten und nicht durchgelaſſen. Nunmehr kamen wir durch die Doͤrfer, Fatta, Der Banningawa iſt einer von den groͤßern Fluͤſ- ge
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0130" n="96"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zweyte Abtheilung. Reiſe von <placeName>Dezima</placeName></hi></fw><lb/> Thoren verſchloſſen wird, reiſen muß. Die Obliegen-<lb/> heit der Beamten iſt beſonders, genau dahin zu ſehen,<lb/> daß keine Waffen durch dieſen Paß in den nord-oͤſtlichen<lb/> Theil des Reichs, worin <placeName>Jedo</placeName> liegt, und keine Frauens-<lb/> perſonen, beſonders ſolche nicht, die als Unterpfaͤnder<lb/> der Redlichkeit ihrer Maͤnner in der Verwaltung ihrer<lb/> Aemter, und ihrer Treue als Unterthanen des Kaiſers,<lb/> zu <placeName>Jedo</placeName> beſtaͤndig in Verwahrung gehalten werden, aus<lb/> dieſem in den andern Theil gebracht werden. Die-<lb/> ſer Platz iſt daher gleichſam eine Vormauer des noͤrd-<lb/> lichen Theils, und der Hauptſtadt. Die Reiſenden<lb/> muͤſſen hier ihre Paͤſſe vorzeigen; haben ſie keine bey ſich,<lb/> ſo werden ſie angehalten und nicht durchgelaſſen.</p><lb/> <p>Nunmehr kamen wir durch die Doͤrfer, <placeName>Fatta</placeName>,<lb/><placeName>Kawa batta</placeName>, <placeName>Jomoto</placeName> und <placeName>Kaſamats</placeName>. Zu <placeName>Odowara</placeName><lb/> blieben wir die Nacht, nachdem wir fuͤnf Stunden ge-<lb/> reiſet waren. Nicht weit von <placeName>Jomoto</placeName> ſoll, nach dem<lb/> Berichte der Dolmetſcher, ein warmes Bad ſeyn. Her-<lb/> nach kamen wir zu einem großen, ſchnell fließenden Fluſ-<lb/> ſe, Nahmens <placeName>Sakkawa</placeName>, uͤber den wir in platten Boͤ-<lb/> ten mit duͤnnen Boͤden, fuhren. Von da reiſeten wir<lb/> durch <placeName>Miſawa</placeName>, <placeName>Koſinkſif</placeName>, <placeName>Koiſo</placeName>, <placeName>Firaſka</placeName>, uͤber den<lb/> Fluß <placeName>Banningawa</placeName>, durch <placeName>Nango</placeName>, <placeName>Kwada</placeName>, die Stadt<lb/><placeName>Fuſiſawa</placeName>, die an dem Fluſſe gleiches Nahmens liegt,<lb/> und <placeName>Fukanoſikos</placeName> nach der Stadt <placeName>Totſka</placeName>, in allem eilf<lb/> Meilen. In <placeName>Totſka</placeName> uͤbernachteten wir. Bis <placeName>Fuſiſawa</placeName><lb/> ging der Weg laͤngs der Kuͤſte hin.</p><lb/> <p>Der <placeName>Banningawa</placeName> iſt einer von den groͤßern Fluͤſ-<lb/> ſen. Er fließt ſehr ſtark und iſt gefaͤhrlich. Eine Bruͤ-<lb/> cke hat man gar nicht anlegen koͤnnen. Man laͤßt ſich in<lb/> eigentlich dazu eingerichteten flachen Boͤten uͤberſetzen.<lb/> Hier endigen ſich die gebirgigen Gegenden; dagegen oͤff-<lb/> nete ſich uns eine Ebene, die weiter reichte, als das Au-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ge</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [96/0130]
Zweyte Abtheilung. Reiſe von Dezima
Thoren verſchloſſen wird, reiſen muß. Die Obliegen-
heit der Beamten iſt beſonders, genau dahin zu ſehen,
daß keine Waffen durch dieſen Paß in den nord-oͤſtlichen
Theil des Reichs, worin Jedo liegt, und keine Frauens-
perſonen, beſonders ſolche nicht, die als Unterpfaͤnder
der Redlichkeit ihrer Maͤnner in der Verwaltung ihrer
Aemter, und ihrer Treue als Unterthanen des Kaiſers,
zu Jedo beſtaͤndig in Verwahrung gehalten werden, aus
dieſem in den andern Theil gebracht werden. Die-
ſer Platz iſt daher gleichſam eine Vormauer des noͤrd-
lichen Theils, und der Hauptſtadt. Die Reiſenden
muͤſſen hier ihre Paͤſſe vorzeigen; haben ſie keine bey ſich,
ſo werden ſie angehalten und nicht durchgelaſſen.
Nunmehr kamen wir durch die Doͤrfer, Fatta,
Kawa batta, Jomoto und Kaſamats. Zu Odowara
blieben wir die Nacht, nachdem wir fuͤnf Stunden ge-
reiſet waren. Nicht weit von Jomoto ſoll, nach dem
Berichte der Dolmetſcher, ein warmes Bad ſeyn. Her-
nach kamen wir zu einem großen, ſchnell fließenden Fluſ-
ſe, Nahmens Sakkawa, uͤber den wir in platten Boͤ-
ten mit duͤnnen Boͤden, fuhren. Von da reiſeten wir
durch Miſawa, Koſinkſif, Koiſo, Firaſka, uͤber den
Fluß Banningawa, durch Nango, Kwada, die Stadt
Fuſiſawa, die an dem Fluſſe gleiches Nahmens liegt,
und Fukanoſikos nach der Stadt Totſka, in allem eilf
Meilen. In Totſka uͤbernachteten wir. Bis Fuſiſawa
ging der Weg laͤngs der Kuͤſte hin.
Der Banningawa iſt einer von den groͤßern Fluͤſ-
ſen. Er fließt ſehr ſtark und iſt gefaͤhrlich. Eine Bruͤ-
cke hat man gar nicht anlegen koͤnnen. Man laͤßt ſich in
eigentlich dazu eingerichteten flachen Boͤten uͤberſetzen.
Hier endigen ſich die gebirgigen Gegenden; dagegen oͤff-
nete ſich uns eine Ebene, die weiter reichte, als das Au-
ge
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |