Jetzt komme ich zu den ehemahls gangbaren, heu- tiges Tages seltnen Arten. Die alten Kobang sind von feinem Golde, brandgelb von Farbe, und etwas breiter als die neuen, übrigens mit diesen von einerley Gepräge. Sie gelten 10 Thail oder ungefähr 10 Thaler.
Die alten Itjib sind etwas länger, breiter und di- cker als die jetzt gebräuchlichen, von blassem Golde, und gelten 22 Mas, 5 Konderyn. Es giebt auch kleinere, die ungemein rar sind; diese sind kürzer, schmäler und dünner, als die gewöhnlichen, auch von höherer Farbe, und sind 11 Mas, 2 Konderyn, 2 Kasje werth.
Kosju kin, Kosju bang oder Kosju Itjib, Nisin und Sunak sind Nahmen kleiner goldner, an Größe, Gestalt und Werth sehr ungleicher Münzen. Sie sol- len ehemahls in der Landschaft Kosju geschlagen, und da- von benannt seyn. Sie sind von sehr hellgelbem Golde, platt, auf beyden Seiten mit Stempeln, auf der einen mit zweyen, auf der andern mit vieren, versehen. Ich er- hielt davon vier runde und ein viereckiges Stück, die alle das mit einander gemein haben, daß der obere Stempel auf der einen Seite, und die beyden zur Rechten auf der andern gleich sind. Der untere Stempel auf der ei- nen, und die beyden zur Linken auf der andern Seite hingegen sind verschieden. Die runden sind inwendig um den Rande mit erhobenen Puncten bezeichnet. Ihr Werth ist von 2 bis 12 Mas.
Unter den silbernen bemerke ich die Gomome Gin. Diese sind länglich viereckig, beynahe zwey Zoll lang und halb so breit, von der Dicke eines Species-Thalers, von grobem Silber, und haben abgestumpfte Ecken. Auf dem Rande sieht man verschiedne Sternchen eingedruckt, inwendig um denselben auf beyden Seiten eine schmale Vertiefung. Auf beyden Seiten befindet sich in der un-
Muͤnzen und Gewicht.
Jetzt komme ich zu den ehemahls gangbaren, heu- tiges Tages ſeltnen Arten. Die alten Kobang ſind von feinem Golde, brandgelb von Farbe, und etwas breiter als die neuen, uͤbrigens mit dieſen von einerley Gepraͤge. Sie gelten 10 Thail oder ungefaͤhr 10 Thaler.
Die alten Itjib ſind etwas laͤnger, breiter und di- cker als die jetzt gebraͤuchlichen, von blaſſem Golde, und gelten 22 Mas, 5 Konderyn. Es giebt auch kleinere, die ungemein rar ſind; dieſe ſind kuͤrzer, ſchmaͤler und duͤnner, als die gewoͤhnlichen, auch von hoͤherer Farbe, und ſind 11 Mas, 2 Konderyn, 2 Kasje werth.
Koſju kin, Koſju bang oder Koſju Itjib, Niſin und Sunak ſind Nahmen kleiner goldner, an Groͤße, Geſtalt und Werth ſehr ungleicher Muͤnzen. Sie ſol- len ehemahls in der Landſchaft Koſju geſchlagen, und da- von benannt ſeyn. Sie ſind von ſehr hellgelbem Golde, platt, auf beyden Seiten mit Stempeln, auf der einen mit zweyen, auf der andern mit vieren, verſehen. Ich er- hielt davon vier runde und ein viereckiges Stuͤck, die alle das mit einander gemein haben, daß der obere Stempel auf der einen Seite, und die beyden zur Rechten auf der andern gleich ſind. Der untere Stempel auf der ei- nen, und die beyden zur Linken auf der andern Seite hingegen ſind verſchieden. Die runden ſind inwendig um den Rande mit erhobenen Puncten bezeichnet. Ihr Werth iſt von 2 bis 12 Mas.
Unter den ſilbernen bemerke ich die Gomome Gin. Dieſe ſind laͤnglich viereckig, beynahe zwey Zoll lang und halb ſo breit, von der Dicke eines Species-Thalers, von grobem Silber, und haben abgeſtumpfte Ecken. Auf dem Rande ſieht man verſchiedne Sternchen eingedruckt, inwendig um denſelben auf beyden Seiten eine ſchmale Vertiefung. Auf beyden Seiten befindet ſich in der un-
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Muͤnzen und Gewicht.
Jetzt komme ich zu den ehemahls gangbaren, heu-
tiges Tages ſeltnen Arten. Die alten Kobang ſind von
feinem Golde, brandgelb von Farbe, und etwas breiter
als die neuen, uͤbrigens mit dieſen von einerley Gepraͤge.
Sie gelten 10 Thail oder ungefaͤhr 10 Thaler.
Die alten Itjib ſind etwas laͤnger, breiter und di-
cker als die jetzt gebraͤuchlichen, von blaſſem Golde, und
gelten 22 Mas, 5 Konderyn. Es giebt auch kleinere,
die ungemein rar ſind; dieſe ſind kuͤrzer, ſchmaͤler und
duͤnner, als die gewoͤhnlichen, auch von hoͤherer Farbe,
und ſind 11 Mas, 2 Konderyn, 2 Kasje werth.
Koſju kin, Koſju bang oder Koſju Itjib, Niſin
und Sunak ſind Nahmen kleiner goldner, an Groͤße,
Geſtalt und Werth ſehr ungleicher Muͤnzen. Sie ſol-
len ehemahls in der Landſchaft Koſju geſchlagen, und da-
von benannt ſeyn. Sie ſind von ſehr hellgelbem Golde,
platt, auf beyden Seiten mit Stempeln, auf der einen
mit zweyen, auf der andern mit vieren, verſehen. Ich er-
hielt davon vier runde und ein viereckiges Stuͤck, die alle
das mit einander gemein haben, daß der obere Stempel
auf der einen Seite, und die beyden zur Rechten auf
der andern gleich ſind. Der untere Stempel auf der ei-
nen, und die beyden zur Linken auf der andern Seite
hingegen ſind verſchieden. Die runden ſind inwendig
um den Rande mit erhobenen Puncten bezeichnet. Ihr
Werth iſt von 2 bis 12 Mas.
Unter den ſilbernen bemerke ich die Gomome Gin.
Dieſe ſind laͤnglich viereckig, beynahe zwey Zoll lang und
halb ſo breit, von der Dicke eines Species-Thalers, von
grobem Silber, und haben abgeſtumpfte Ecken. Auf
dem Rande ſieht man verſchiedne Sternchen eingedruckt,
inwendig um denſelben auf beyden Seiten eine ſchmale
Vertiefung. Auf beyden Seiten befindet ſich in der un-
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/225>, abgerufen am 24.11.2024.
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