Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

Bild:
<< vorherige Seite

Von Handel der Japaner.
Thail eingeschränkt. -- Vom Kupferhandel merke ich
noch folgendes an. Das Kupfer wird auf einer
großen holländischen Waage gewogen. Auf jedes Pi-
ckel geben die Japaner ein Katje Uebergewicht, wo-
von die Administratoren zu Batavia, welche das Ku-
pfer in Empfang nehmen, den fünften Theil bekom-
men. Von den übrigen vier Fünftheilen bekommt der
Schiffscapitain zwey Drittheile und der erste Steuer-
mann ein Drittheil, damit diese, weil sie für das Ge-
wicht einstehen müssen, nicht leiden. Weil aber die
Japaner, (dies halten sie für keine Sünde,) während
sie die Kupferkisten nach der Brücke tragen, so viel sie
können, davon stehlen, so verlieren jene doch jährlich
dabey. Im vorigen Jahre war der Capitain um zwey
und funfzig Pickel zu kurz gekommen. -- Dies Jahr
wurde von einem der Capitaine, vermuthlich in der
Absicht, es von den Chinesern zu Batavia gut bezahlt
zu bekommen, auch eine Parthey Eisen ausgeführt.

Sechster Abschnitt.
Von den Waffen, den Speisen und Getränken
der Japaner; wie auch noch verschiedenes von
ihren Sitten und Gewohnheiten, Münzen,
Kleidung und dergleichen.

Die Waffen der Japaner bestehen in Bogen und
Pfeil, Säbel, Piken und Flinten.

Die Bogen sind sehr groß und die Pfeile lang,
so wie bey den Chinesern. Wenn im Gefechte diese
Bogen gespannt und abgeschossen werden sollen, so
legt sich der Haufe, welcher eine Schaar oder Abthei

Thundergs Reisen. Zweyt. Band. zweyter Th. F

Von Handel der Japaner.
Thail eingeſchraͤnkt. — Vom Kupferhandel merke ich
noch folgendes an. Das Kupfer wird auf einer
großen hollaͤndiſchen Waage gewogen. Auf jedes Pi-
ckel geben die Japaner ein Katje Uebergewicht, wo-
von die Adminiſtratoren zu Batavia, welche das Ku-
pfer in Empfang nehmen, den fuͤnften Theil bekom-
men. Von den uͤbrigen vier Fuͤnftheilen bekommt der
Schiffscapitain zwey Drittheile und der erſte Steuer-
mann ein Drittheil, damit dieſe, weil ſie fuͤr das Ge-
wicht einſtehen muͤſſen, nicht leiden. Weil aber die
Japaner, (dies halten ſie fuͤr keine Suͤnde,) waͤhrend
ſie die Kupferkiſten nach der Bruͤcke tragen, ſo viel ſie
koͤnnen, davon ſtehlen, ſo verlieren jene doch jaͤhrlich
dabey. Im vorigen Jahre war der Capitain um zwey
und funfzig Pickel zu kurz gekommen. — Dies Jahr
wurde von einem der Capitaine, vermuthlich in der
Abſicht, es von den Chineſern zu Batavia gut bezahlt
zu bekommen, auch eine Parthey Eiſen ausgefuͤhrt.

Sechſter Abſchnitt.
Von den Waffen, den Speiſen und Getraͤnken
der Japaner; wie auch noch verſchiedenes von
ihren Sitten und Gewohnheiten, Muͤnzen,
Kleidung und dergleichen.

Die Waffen der Japaner beſtehen in Bogen und
Pfeil, Saͤbel, Piken und Flinten.

Die Bogen ſind ſehr groß und die Pfeile lang,
ſo wie bey den Chineſern. Wenn im Gefechte dieſe
Bogen geſpannt und abgeſchoſſen werden ſollen, ſo
legt ſich der Haufe, welcher eine Schaar oder Abthei

Thundergs Reiſen. Zweyt. Band. zweyter Th. F
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0371" n="81"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von Handel der Japaner.</hi></fw><lb/>
Thail einge&#x017F;chra&#x0364;nkt. &#x2014; Vom Kupferhandel merke ich<lb/>
noch folgendes an. Das Kupfer wird auf einer<lb/>
großen holla&#x0364;ndi&#x017F;chen Waage gewogen. Auf jedes Pi-<lb/>
ckel geben die Japaner ein Katje Uebergewicht, wo-<lb/>
von die Admini&#x017F;tratoren zu <placeName>Batavia</placeName>, welche das Ku-<lb/>
pfer in Empfang nehmen, den fu&#x0364;nften Theil bekom-<lb/>
men. Von den u&#x0364;brigen vier Fu&#x0364;nftheilen bekommt der<lb/>
Schiffscapitain zwey Drittheile und der er&#x017F;te Steuer-<lb/>
mann ein Drittheil, damit die&#x017F;e, weil &#x017F;ie fu&#x0364;r das Ge-<lb/>
wicht ein&#x017F;tehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, nicht leiden. Weil aber die<lb/>
Japaner, (dies halten &#x017F;ie fu&#x0364;r keine Su&#x0364;nde,) wa&#x0364;hrend<lb/>
&#x017F;ie die Kupferki&#x017F;ten nach der Bru&#x0364;cke tragen, &#x017F;o viel &#x017F;ie<lb/>
ko&#x0364;nnen, davon &#x017F;tehlen, &#x017F;o verlieren jene doch ja&#x0364;hrlich<lb/>
dabey. Im vorigen Jahre war der Capitain um zwey<lb/>
und funfzig Pickel zu kurz gekommen. &#x2014; Dies Jahr<lb/>
wurde von einem der Capitaine, vermuthlich in der<lb/>
Ab&#x017F;icht, es von den Chine&#x017F;ern zu <placeName>Batavia</placeName> gut bezahlt<lb/>
zu bekommen, auch eine Parthey Ei&#x017F;en ausgefu&#x0364;hrt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Sech&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.<lb/>
Von den Waffen, den Spei&#x017F;en und Getra&#x0364;nken<lb/>
der Japaner; wie auch noch ver&#x017F;chiedenes von<lb/>
ihren Sitten und Gewohnheiten, Mu&#x0364;nzen,<lb/>
Kleidung und dergleichen.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Waffen der Japaner be&#x017F;tehen in Bogen und<lb/>
Pfeil, Sa&#x0364;bel, Piken und Flinten.</p><lb/>
            <p>Die Bogen &#x017F;ind &#x017F;ehr groß und die Pfeile lang,<lb/>
&#x017F;o wie bey den Chine&#x017F;ern. Wenn im Gefechte die&#x017F;e<lb/>
Bogen ge&#x017F;pannt und abge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en werden &#x017F;ollen, &#x017F;o<lb/>
legt &#x017F;ich der Haufe, welcher eine Schaar oder Abthei<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Thundergs</hi> Rei&#x017F;en. <hi rendition="#g">Zweyt.</hi> Band. zweyter Th. F</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0371] Von Handel der Japaner. Thail eingeſchraͤnkt. — Vom Kupferhandel merke ich noch folgendes an. Das Kupfer wird auf einer großen hollaͤndiſchen Waage gewogen. Auf jedes Pi- ckel geben die Japaner ein Katje Uebergewicht, wo- von die Adminiſtratoren zu Batavia, welche das Ku- pfer in Empfang nehmen, den fuͤnften Theil bekom- men. Von den uͤbrigen vier Fuͤnftheilen bekommt der Schiffscapitain zwey Drittheile und der erſte Steuer- mann ein Drittheil, damit dieſe, weil ſie fuͤr das Ge- wicht einſtehen muͤſſen, nicht leiden. Weil aber die Japaner, (dies halten ſie fuͤr keine Suͤnde,) waͤhrend ſie die Kupferkiſten nach der Bruͤcke tragen, ſo viel ſie koͤnnen, davon ſtehlen, ſo verlieren jene doch jaͤhrlich dabey. Im vorigen Jahre war der Capitain um zwey und funfzig Pickel zu kurz gekommen. — Dies Jahr wurde von einem der Capitaine, vermuthlich in der Abſicht, es von den Chineſern zu Batavia gut bezahlt zu bekommen, auch eine Parthey Eiſen ausgefuͤhrt. Sechſter Abſchnitt. Von den Waffen, den Speiſen und Getraͤnken der Japaner; wie auch noch verſchiedenes von ihren Sitten und Gewohnheiten, Muͤnzen, Kleidung und dergleichen. Die Waffen der Japaner beſtehen in Bogen und Pfeil, Saͤbel, Piken und Flinten. Die Bogen ſind ſehr groß und die Pfeile lang, ſo wie bey den Chineſern. Wenn im Gefechte dieſe Bogen geſpannt und abgeſchoſſen werden ſollen, ſo legt ſich der Haufe, welcher eine Schaar oder Abthei Thundergs Reiſen. Zweyt. Band. zweyter Th. F

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/371
Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/371>, abgerufen am 24.11.2024.