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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Vierte Abtheilung. Dritter Abschnitt.
und 10) Tompat Curundu, Kleekaneel, weil die Blät-
ter sich gegen die Spitze in drey Lappen theilen.

Vor der jedesmaligen Absendung von hier müssen
die Wundärzte, sowohl der zu Columbo ansäßige als
die anwesenden Schiffschirurgi, den Zimt genau un-
tersuchen und dafür einstehen, daß er ächt, fein und un-
verdorben ist. Zu dem Ende nimt man aus jedem
Bunde einige Stangen heraus und käuet ihn, weil der
Geschmack die sicherste von allen Proben giebt; allein
dies ist ein sehr unangenehmes Geschäft, weil der Kaneel
von der Zunge und den Lippen allen Schleim, mit dem
diese Theile überzogen sind, wegnimmt, und hernach
einen brennenden Schmerz verursacht, der unerträglich
ist, und endlich hindert fortzufahren. Zu einiger Lin-
derung muß man zwischenher ein Butterbrod essen, wo-
durch der Schmerz einigermaaßen gemildert wird,
aber trotz diesem Hülfsmittel hält man doch selten zwey
oder drey Tage nach einander dabey aus. Die Kenn-
zeichen des feinen Kaneels sind folgende: 1) Daß er
dünne und etwas biegsam ist; gewöhnlich muß er so dick
oder etwas dicker als Rojalpapier seyn. 2) Daß er
hell und gelblich von Farbe, etwas ins Bräunliche fal-
lend ist. 3) Daß er süßlich schmeckt und zugleich
nicht stärker ist, als daß man ihn ohne brennende
Empfindung im Munde ertragen kann, und daß er
keinen Nachschmack zurück läßt. Je mehr der Kaneel
von diesen Kennzeichen abweicht, desto gröber und schlech-
ter ist er; nemlich wenn er hart und von der Dicke eines
Speciesthalers ist; wenn er sehr dunkel oder braun ist;
wenn er stark auf der Zunge prickelt oder brennt, und da-
bey einen den Gewürznägelein ähnlichen Geschmack hat,
und bey mehrmaligem versuchen einen empfindlichen

Schmerz

Vierte Abtheilung. Dritter Abſchnitt.
und 10) Tompat Curundu, Kleekaneel, weil die Blaͤt-
ter ſich gegen die Spitze in drey Lappen theilen.

Vor der jedesmaligen Abſendung von hier muͤſſen
die Wundaͤrzte, ſowohl der zu Columbo anſaͤßige als
die anweſenden Schiffschirurgi, den Zimt genau un-
terſuchen und dafuͤr einſtehen, daß er aͤcht, fein und un-
verdorben iſt. Zu dem Ende nimt man aus jedem
Bunde einige Stangen heraus und kaͤuet ihn, weil der
Geſchmack die ſicherſte von allen Proben giebt; allein
dies iſt ein ſehr unangenehmes Geſchaͤft, weil der Kaneel
von der Zunge und den Lippen allen Schleim, mit dem
dieſe Theile uͤberzogen ſind, wegnimmt, und hernach
einen brennenden Schmerz verurſacht, der unertraͤglich
iſt, und endlich hindert fortzufahren. Zu einiger Lin-
derung muß man zwiſchenher ein Butterbrod eſſen, wo-
durch der Schmerz einigermaaßen gemildert wird,
aber trotz dieſem Huͤlfsmittel haͤlt man doch ſelten zwey
oder drey Tage nach einander dabey aus. Die Kenn-
zeichen des feinen Kaneels ſind folgende: 1) Daß er
duͤnne und etwas biegſam iſt; gewoͤhnlich muß er ſo dick
oder etwas dicker als Rojalpapier ſeyn. 2) Daß er
hell und gelblich von Farbe, etwas ins Braͤunliche fal-
lend iſt. 3) Daß er ſuͤßlich ſchmeckt und zugleich
nicht ſtaͤrker iſt, als daß man ihn ohne brennende
Empfindung im Munde ertragen kann, und daß er
keinen Nachſchmack zuruͤck laͤßt. Je mehr der Kaneel
von dieſen Kennzeichen abweicht, deſto groͤber und ſchlech-
ter iſt er; nemlich wenn er hart und von der Dicke eines
Speciesthalers iſt; wenn er ſehr dunkel oder braun iſt;
wenn er ſtark auf der Zunge prickelt oder brennt, und da-
bey einen den Gewuͤrznaͤgelein aͤhnlichen Geſchmack hat,
und bey mehrmaligem verſuchen einen empfindlichen

Schmerz
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[192/0488] Vierte Abtheilung. Dritter Abſchnitt. und 10) Tompat Curundu, Kleekaneel, weil die Blaͤt- ter ſich gegen die Spitze in drey Lappen theilen. Vor der jedesmaligen Abſendung von hier muͤſſen die Wundaͤrzte, ſowohl der zu Columbo anſaͤßige als die anweſenden Schiffschirurgi, den Zimt genau un- terſuchen und dafuͤr einſtehen, daß er aͤcht, fein und un- verdorben iſt. Zu dem Ende nimt man aus jedem Bunde einige Stangen heraus und kaͤuet ihn, weil der Geſchmack die ſicherſte von allen Proben giebt; allein dies iſt ein ſehr unangenehmes Geſchaͤft, weil der Kaneel von der Zunge und den Lippen allen Schleim, mit dem dieſe Theile uͤberzogen ſind, wegnimmt, und hernach einen brennenden Schmerz verurſacht, der unertraͤglich iſt, und endlich hindert fortzufahren. Zu einiger Lin- derung muß man zwiſchenher ein Butterbrod eſſen, wo- durch der Schmerz einigermaaßen gemildert wird, aber trotz dieſem Huͤlfsmittel haͤlt man doch ſelten zwey oder drey Tage nach einander dabey aus. Die Kenn- zeichen des feinen Kaneels ſind folgende: 1) Daß er duͤnne und etwas biegſam iſt; gewoͤhnlich muß er ſo dick oder etwas dicker als Rojalpapier ſeyn. 2) Daß er hell und gelblich von Farbe, etwas ins Braͤunliche fal- lend iſt. 3) Daß er ſuͤßlich ſchmeckt und zugleich nicht ſtaͤrker iſt, als daß man ihn ohne brennende Empfindung im Munde ertragen kann, und daß er keinen Nachſchmack zuruͤck laͤßt. Je mehr der Kaneel von dieſen Kennzeichen abweicht, deſto groͤber und ſchlech- ter iſt er; nemlich wenn er hart und von der Dicke eines Speciesthalers iſt; wenn er ſehr dunkel oder braun iſt; wenn er ſtark auf der Zunge prickelt oder brennt, und da- bey einen den Gewuͤrznaͤgelein aͤhnlichen Geſchmack hat, und bey mehrmaligem verſuchen einen empfindlichen Schmerz

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/488>, abgerufen am 22.11.2024.