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Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Hause, sondern eilte, so leicht bekleidet er auch war, nach dem Park, rannte lustig durch die abgelegenen, mit Schnee bedeckten Gänge, lachte laut und rief: o Welt! Welt! Lauter Fratzen und Albernheiten! O Thorheit, du buntes, wunderliches Kind, wie führst du deine Lieblinge so zierlich an deinem glänzenden Gängelbande! Lange lebe der große Eulenböck, er, der trefflicher als Julio Romano oder Rafael ist! Habe ich doch nun auch einmal einen Kenner kennen gelernt.

Eduard hatte nun Anstalten zu dem lustigen Abend gemacht, welchen er mit Eulenböck verabredet hatte. Vor Kurzem war ihm dieser Tag als ein lästiger erschienen, den er nur bald hinter sich zu haben wünschte; jetzt aber war seine Stimmung so, daß er sich auf diese Stunden der Betäubung freute, weil er meinte, daß sie für lange Zeit seine letzten vergnügten sein würden. Gegen Abend erschien der Alte und schleppte mit einem Diener zwei Körbe mit Wein herbei. Was soll das? fragte Eduard: ist es denn nicht ausgemacht, daß ich euch bewirthen soll? Das sollst du auch, sagte der Alte, nur bringe ich einigen Vorrath zum Succurs, weil du die Sache doch eigentlich nicht verstehst, und weil ich auch an diesem Abend recht ausgelassen sein will.

Ein trauriger Vorsatz, erwiderte Eduard, lustig sein zu wollen, und dennoch habe ich ihn auch gefaßt, mir und meinem Schicksal zum Trotz.

Sieh da, sagte Eulenböck lachend, hast du auch

Hause, sondern eilte, so leicht bekleidet er auch war, nach dem Park, rannte lustig durch die abgelegenen, mit Schnee bedeckten Gänge, lachte laut und rief: o Welt! Welt! Lauter Fratzen und Albernheiten! O Thorheit, du buntes, wunderliches Kind, wie führst du deine Lieblinge so zierlich an deinem glänzenden Gängelbande! Lange lebe der große Eulenböck, er, der trefflicher als Julio Romano oder Rafael ist! Habe ich doch nun auch einmal einen Kenner kennen gelernt.

Eduard hatte nun Anstalten zu dem lustigen Abend gemacht, welchen er mit Eulenböck verabredet hatte. Vor Kurzem war ihm dieser Tag als ein lästiger erschienen, den er nur bald hinter sich zu haben wünschte; jetzt aber war seine Stimmung so, daß er sich auf diese Stunden der Betäubung freute, weil er meinte, daß sie für lange Zeit seine letzten vergnügten sein würden. Gegen Abend erschien der Alte und schleppte mit einem Diener zwei Körbe mit Wein herbei. Was soll das? fragte Eduard: ist es denn nicht ausgemacht, daß ich euch bewirthen soll? Das sollst du auch, sagte der Alte, nur bringe ich einigen Vorrath zum Succurs, weil du die Sache doch eigentlich nicht verstehst, und weil ich auch an diesem Abend recht ausgelassen sein will.

Ein trauriger Vorsatz, erwiderte Eduard, lustig sein zu wollen, und dennoch habe ich ihn auch gefaßt, mir und meinem Schicksal zum Trotz.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:27:02Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:27:02Z)

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_gemaelde_1910/90>, abgerufen am 04.12.2024.