genden Morgen mit leichtem Herzen durch das Thor von London.
Und wie vergnügt bin ich darüber, daß ich nicht ein so großer Narr gewesen bin, zurück zu bleiben. Emilie freute sich sehr, als sie mich so unerwartet wiedersah. Wir haben viel mit einander gesprochen, wir sind sehr zärtlich ge- wesen, und es kömmt mir nun ganz närrisch vor, daß ich ordentlich wieder abreisen soll. Indessen darf ich doch nicht zu lange hier blei- ben, um mir kein Dementi zu geben, ich muß sogar nach Northumberland reisen, um dem Lord und allen Menschen nicht wie ein Narr vorzukommen.
Wie manches in der Welt muß man nicht blos andern Leuten zu Gefallen thun! -- In- deß mag auch dies unangenehme Geschäfft noch vorübergehn, wie so viele andere; es ist hier schön, ich will die paar Tage, die ich hier zu- bringe, recht geizig genießen, und für die Zu- kunft den Himmel sorgen lassen. Denn wie es am Ende noch mit meiner Liebschaft ablaufen soll, kann ich wahrhaftig nicht einsehn.
Wer weiß aber, wie wunderbar sich manch- mal alles fügt! -- Ich habe Leute gekannt,
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genden Morgen mit leichtem Herzen durch das Thor von London.
Und wie vergnuͤgt bin ich daruͤber, daß ich nicht ein ſo großer Narr geweſen bin, zuruͤck zu bleiben. Emilie freute ſich ſehr, als ſie mich ſo unerwartet wiederſah. Wir haben viel mit einander geſprochen, wir ſind ſehr zaͤrtlich ge- weſen, und es koͤmmt mir nun ganz naͤrriſch vor, daß ich ordentlich wieder abreiſen ſoll. Indeſſen darf ich doch nicht zu lange hier blei- ben, um mir kein Dementi zu geben, ich muß ſogar nach Northumberland reiſen, um dem Lord und allen Menſchen nicht wie ein Narr vorzukommen.
Wie manches in der Welt muß man nicht blos andern Leuten zu Gefallen thun! — In- deß mag auch dies unangenehme Geſchaͤfft noch voruͤbergehn, wie ſo viele andere; es iſt hier ſchoͤn, ich will die paar Tage, die ich hier zu- bringe, recht geizig genießen, und fuͤr die Zu- kunft den Himmel ſorgen laſſen. Denn wie es am Ende noch mit meiner Liebſchaft ablaufen ſoll, kann ich wahrhaftig nicht einſehn.
Wer weiß aber, wie wunderbar ſich manch- mal alles fuͤgt! — Ich habe Leute gekannt,
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genden Morgen mit leichtem Herzen durch das
Thor von London.
Und wie vergnuͤgt bin ich daruͤber, daß ich
nicht ein ſo großer Narr geweſen bin, zuruͤck
zu bleiben. Emilie freute ſich ſehr, als ſie mich
ſo unerwartet wiederſah. Wir haben viel mit
einander geſprochen, wir ſind ſehr zaͤrtlich ge-
weſen, und es koͤmmt mir nun ganz naͤrriſch
vor, daß ich ordentlich wieder abreiſen ſoll.
Indeſſen darf ich doch nicht zu lange hier blei-
ben, um mir kein Dementi zu geben, ich muß
ſogar nach Northumberland reiſen, um dem
Lord und allen Menſchen nicht wie ein Narr
vorzukommen.
Wie manches in der Welt muß man nicht
blos andern Leuten zu Gefallen thun! — In-
deß mag auch dies unangenehme Geſchaͤfft noch
voruͤbergehn, wie ſo viele andere; es iſt hier
ſchoͤn, ich will die paar Tage, die ich hier zu-
bringe, recht geizig genießen, und fuͤr die Zu-
kunft den Himmel ſorgen laſſen. Denn wie es
am Ende noch mit meiner Liebſchaft ablaufen
ſoll, kann ich wahrhaftig nicht einſehn.
Wer weiß aber, wie wunderbar ſich manch-
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/121>, abgerufen am 09.11.2024.
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