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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796.

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wette, daß Sie jetzt, indem ich Sie nicht sehe,
die Achseln über mich zucken. -- So sind die
Männer, ihre Freundschaft ist Galanterie, und
diese Galanterie verbietet ihnen, offenherzig zu
seyn, weil sie uns für so thörigt und schwach
halten, daß wir nur Schmeicheleyen und Kom-
plimente ertragen können. --

Mein Vater ist sehr schwach, und ich bin
sehr um ihn besorgt: dieser Kummer hat mir
alle gute Laune geraubt.

Sehn Sie, wie freygebig ich bin! Sie ver-
langten nur einige Worte, und ich schicke Ih-
nen einen ganzen Brief, der noch überdies mo-
ralischen Inhalts ist. -- Grüßen Sie Ihre lie-
be Schwester, und leben Sie recht wohl.



wette, daß Sie jetzt, indem ich Sie nicht ſehe,
die Achſeln uͤber mich zucken. — So ſind die
Maͤnner, ihre Freundſchaft iſt Galanterie, und
dieſe Galanterie verbietet ihnen, offenherzig zu
ſeyn, weil ſie uns fuͤr ſo thoͤrigt und ſchwach
halten, daß wir nur Schmeicheleyen und Kom-
plimente ertragen koͤnnen. —

Mein Vater iſt ſehr ſchwach, und ich bin
ſehr um ihn beſorgt: dieſer Kummer hat mir
alle gute Laune geraubt.

Sehn Sie, wie freygebig ich bin! Sie ver-
langten nur einige Worte, und ich ſchicke Ih-
nen einen ganzen Brief, der noch uͤberdies mo-
raliſchen Inhalts iſt. — Gruͤßen Sie Ihre lie-
be Schweſter, und leben Sie recht wohl.



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[277/0283] wette, daß Sie jetzt, indem ich Sie nicht ſehe, die Achſeln uͤber mich zucken. — So ſind die Maͤnner, ihre Freundſchaft iſt Galanterie, und dieſe Galanterie verbietet ihnen, offenherzig zu ſeyn, weil ſie uns fuͤr ſo thoͤrigt und ſchwach halten, daß wir nur Schmeicheleyen und Kom- plimente ertragen koͤnnen. — Mein Vater iſt ſehr ſchwach, und ich bin ſehr um ihn beſorgt: dieſer Kummer hat mir alle gute Laune geraubt. Sehn Sie, wie freygebig ich bin! Sie ver- langten nur einige Worte, und ich ſchicke Ih- nen einen ganzen Brief, der noch uͤberdies mo- raliſchen Inhalts iſt. — Gruͤßen Sie Ihre lie- be Schweſter, und leben Sie recht wohl.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/283>, abgerufen am 21.11.2024.